11 Survival-Gadgets für Menschen im Rollstuhl um im Alltag zu überleben

Regenschutz für den Rollstuhl
Regenschutz „nubrella“ für den Rollstuhl.

Als Feinwüchsiger auf Reisen habe ich schon so manches erlebt und viele Gespräche mit anderen Rollstuhlfahrenden geführt. Mit der Zeit ist eine Liste entstanden, die ich vor jeder Reise abarbeite, um für (fast) alle Eventualitäten gerüstet zu sein:

Hier also meine 11 Überlebens-Werkzeuge, die ich möglichst immer dabei habe!

  1. Eine Tasche unter der Sitzfläche oder am Rahmen des Rollstuhls.
    Rollstühle bieten von Natur aus nicht viel Stauraum. Den brauche ich aber, damit ich alles Wichtige mitnehmen kann, wenn ich unterwegs bin, und gleichzeitig die Hände frei habe zum Fahren. Praktisch sind hierfür Rahmen- oder Satteltaschen (oder Alternativ oder diese) aus dem Fahrradzubehör. Man kann die Taschen an einer beliebigen Stelle am Rollstuhl befestigen und hat persönliche Dinge wie Handy, Schlüssel und Portmonee immer in Reich- und vor allem Sichtweite.
  2. Rollstuhl-Rucksack.
    Spezielle Rollstuhl-Rucksäcke haben den Vorteil, dass sie genau die richtige Breite haben und deshalb nicht beim Fahren an den Rädern schleifen. Außerdem haben sie meist auch keine Riemen, die sich in den Radachsen oder Speichen verfangen könnten.
  3. Für E-Rollstühle: USB-Anschluss
    Über den USB-Anschluss an meinem E-Rollstuhl habe ich hier schon berichtet.
  4. Regenschutz.
    Mein Tipp: nubrella
  5. Tücher & Taschentücher/Handdesinfektionsmittel
    Unverzichtbar in allen Lebenslagen! Nicht nur für Mütter, sondern auch für Rollstuhlfahrer. Besonders, wenn man mal wieder einen Hundehaufen übersehen hat oder wenn man mit einem ganz besonders sauberen Fahrstuhl fahren muss.
  6. gefüllte Wasserflasche
    Wasser ist ein echtes Allroundtalent. In einer stabilen Flasche ist es nicht nur ein Durstlöscher an heißen Tagen, sondern ich bin auch immer froh, dass ich es dabei habe, wenn Taschentücher allein nicht mehr ausreichen, um die Reste eines Hundehaufens von den Reifen zu wischen.
  7. Ein Rollstuhl-Pannen-Kit
    Welcher Rollstuhlfahrer kennt das nicht? Kaum war man beim Sanitätshaus und hat einen neuen Satz Reifen bekommen, fährt man sich eine Scherbe ins Rad und es läuft nicht mehr rund. Horrorszenario! Gut, wenn man gerade einen Fahrradladen oder eine Tankstelle in der Nähe hat. Schlecht, wenn man irgendwo im Nirgendwo unterwegs ist. Da helfen das übliche Fahrradflickzeug und ein extra Fahrradschlauch sehr.
  8. Imbusschlüssel-Set & Kabelbinder
    Sollte doch einmal mehr kaputt gehen als nur der Reifen, sind ein Imbusschlüssel-Set und ein paar Kabelbinder eure wahren Freunde und Helfer. Zumindest kleinere Reparaturen lassen sich damit gut machen und der Rollstuhl fällt einem nicht unterm Hintern auseinander, bevor man das nächste Sanitätshaus erreicht hat. Ich spreche aus Erfahrung.
  9. Tankstellen-App (iPhoneAndroid)
    Normalerweise verraten Tankstellen-Apps Autofahrern, wo sie am günstigsten tanken können. Mir haben sie aber auch schon oft gesagt, wo ich am schnellsten meine Reifen aufpumpen lassen oder um eine kleine Reparatur bitten kann.
  10. Wheelmap.org-App (iPhoneAndroid)
    Die Wheelmap darf als Survival-Gadget natürlich auch nicht fehlen! Meine Reisen sind für mich deutlich stressfreier geworden seit es sie gibt, weil ich weiß, dass ich auf jeden Fall immer ein rollstuhlgerechtes Hotel oder Café finde.
  11. Der Euro-Schlüssel
    Der Euro-Schlüssel ist ein einheitlicher Schlüssel für öffentliche Behindertentoiletten, der nur an Menschen mit Behinderung herausgegeben wird. Gegen Vorlage des Schwerbehindertenausweises oder eines ärztlichen Nachweises über die Behinderung kann man den Schlüssel bestellen beim CBF-Darmstadt.

Was sind eure Survival Gadgets für Rollstuhlfahrer?



32 Antworten zu “11 Survival-Gadgets für Menschen im Rollstuhl um im Alltag zu überleben”

  1. Ich hab immer ein kleines Päckchen Trinkhalme dabei, weil es oft keine gibt und ich außerdem die mit Knick brauche. Statt Flickzeug habe ich dieses Pannenspray, das sich im Reifen aufschäumt. Ebenfalls immer praktisch: Sonnenbrille. Und einen Einkaufsbeutel habe ich auch immer dabei., schrieb Melanie Eilert auf Facebook um 09:41

  2. Muss doch mal was als Rehatechniker loswerden: Viele Adaptivrollis können gegen 35€ Aufpreis mit einer zweiten Tasche unterm Sitz bestellt werden (z.B. Sopur) nutz diese kostenpflichtige Option. So könnt Ihr das Handy und Portemonnaie getrennt von Werkzeug und Schlüssel aufbewajren um Kratzen zu vermeiden…..Leider ist es scheinbar vielen zu teuer obwohl da echt praktisch ist. Auch habt Ihr so Kontrolle über Eure Wertsachen. Hinten im Rucksack sind die Sachen ja leider Ruckzuck gestohlen.

  3. Kombizange, Taschenlampe, 3,5 m lange Schnurr, einen Magneten (an ner Schnurr), Pinzette, Schweizer Taschenmesser, Patientenverfügung (kein Witz!), USB Stick mit meinen wichtigsten Daten (Letztes CT, Röntgenaufnahmen,alle wichtigen Tel-Nr., alle wichtigen Papiere als PDF, z.B. die aktuellen Arztberichte, Allergiepass, Testament als Word Dokument…), schrieb Stein Eule auf Facebook um 10:05

  4. Nubrella ist nicht nur ein Witz, es ist sauteuer (78,61 € bei Amazon) und die Verarbeitung ist sehr schlecht. Ich bleibe bei dem herkömmlichen Schirm mit langem gebogenem Griff, den ich zwischen die Knie oder Beine klemme. Ist pragmatisch und kostengünstig., schrieb Toula Pe auf Facebook um 12:09

  5. Ich habe in der Tasche unterm Sitz immer einen Ersatz-Haustürschlüssel dabei, falls ich den Hauptschlüssel mal auf der Arbeit vergesse. Den Rolli zu vergessen, fällt dagegen ja zum Glück etwas schwerer. 😉
    Außerdem im Rucksack die Pumpe, mit der man das Roho-Kissen wieder aufpumpen kann (wichtig im Flugzeug, da man dort während des Fluges oft Luft ablassen muss – Stichwort Umgebungsdruck -, die man nach der Landung irgendwie wieder reinbekommen muss).
    Flickzeug sowohl für die Reifen als auch für’s Roho-Kissen – für letzteres empfehle ich die pre-glued Super Patches von Park Tool.
    Praktisch finde ich ein Akku-Pack, mit dem man sein Handy oder Tablet wieder aufladen kann., schrieb Friederike B Aus B auf Facebook um 13:49

  6. Habe eigentlich immer Klebeband, Kabelbinder (haben wir ja bei MacGyver gelernt, dass man damit eigentlich alles machen kann), ein Taschenmesser, ein paar Imbusschlüssel, Kugelschreiber, alle wichtigen Dokumente abfotografiert auf dem Handy, Euroschlüssel, sehr flaches Portemonnaie in der Hosentasche und ne Ersatzbrille dabei. Außerdem noch ein Rettungstuch, mit dem ich umgesetzt und notfalls auch getragen werden kann. Im Winter sind immer noch Schal, Mütze und ein Handschuh für die Joystick-Hand dabei… Dank pannensicherer Reifen, brauche ich mir um Löcher in den Reifen seit ein paar Jahren keine Gedanken mehr machen.

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