Im Aufzug mit Mai Thi

Portrait von Mai Thi, Zitattext: Die Frauenquote muss sich selbst abschaffen

Willkommen zur ersten Folge von Im Aufzug!

Für den Auftakt dieses neuen Podcasts hätte ich mir keine bessere Gästin wünschen können. Ich bin schon lange ein glühender Anhänger von Mai Thi. Sie ist Deutschlands Wissenschaft-Erklärerin Nr.1 und startet mit ihrem YouTube Kanal MaiLab so richtig durch. Mittlerweile geht ihre ZDFneo Show MaiThinkX in die zweite Staffel. Ganz nebenbei schreibt sie noch Bestseller und ist frischgebackene Mutter einer Tochter.

Neben Aufzug-Nerd Talk, erzählt sie mir von ihrer Leidenschaft fürs Kochen, Chemie und wie sie mit ihrer großen Reichweite umgeht.

Mein Partner für die heutige Folge:

Schindler Deutschland. Mit einem „Schindler“ bist auch du bestimmt schon mal gut gefahren. Der Schweizer Hersteller von Aufzügen und Fahrtreppen bewegt täglich mehr als 1,5 Milliarden Menschen. Möchtest auch du zur barrierefreien Mobilität in Gebäuden beitragen? Dann informiere dich jetzt unter schindler.de/karrier

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Werbung. Bevor wir in den Aufzug einsteigen, möchte ich dir den Partner der heutigen Folge vorstellen. Und das ist Schindler Deutschland. Mit einem Schindler wirst du bestimmt auch schon mal gut gefahren. Der Schweizer Hersteller, von Aufzügen und Fahrtreppen bewegt täglich mehr als 1,5 Milliarden Menschen. Möchtest auch du zur barrierefreien Mobilität in Gebäuden beitragen, dann informier dich jetzt unter schindler.de/karriere. 

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Hi und willkommen im Aufzug. Es ist doch so: Alleine Aufzugfahren macht keinen Spass. Aufzugfahren mit fremden Menschen, die sich betreten anschweigen allerdings auch nicht. Daher lade ich mir ab sofort für meine Aufzugsfahrten Gäste ein. 

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Braucht jemand wie Mai Thi überhaupt eine Vorstellung? Mai ist Deutschlands Wissenschafts Erklärerin Nummer eins. Die promovierte Chemikerin betreibt mit maiLab einen YouTube-Kanal mit 1,4 Millionen Abonnentinnen. 

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Ich hatte extrem hohe Erwartungen an unser Gespräch. Und was soll ich sagen? Sie wurden übertroffen. Ich hätte mich noch stundenlang mit ihr unterhalten können. Aber eine Aufzugfahrt hat irgendwann auch mal ein Ende. Schön, dass Sie mit dabei sind. Herzlich willkommen, Mai Thi. 

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Oh, mein Gott. Ich kann es kaum glauben. Hallo Raul. Mai ist in den Aufzug gestiegen. Ich bin in den Aufzug gestiegen. Wo fahren wir denn hin? Äh wo musst du denn raus? Ganz, ganz oben. Ganz oben. Wir können auch ein bisschen stecken bleiben. Dann haben wir bisschen mehr Zeit zu quatschen. Ich habe mir ehrlich gesagt super viele Aufzug Situationen überlegt. Eine Aufzug Situation, die ich immer mal sagen wollte, wenn jemand in den Aufzug reinkommt, war: „Mit mir kommen Sie ganz nach oben“. Einfach so! Wildfremden Menschen einfach so: „Ich zeige Ihnen, wie es geht“. 

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„Kommen Sie mit nach oben“. Ja. Oder wenn man in so einen vollen Aufzug reinkommt, einfach sagen „Ah Danke, danke, dass Sie alle schon da sind“. Genau und dann so einen Meeting starten. Danke, dass Sie zu diesem Meeting erschienen sind. Genau! Bei Aufzug denke ich immer als erstes an so eine ganz süße Frage. Zuschauer Frage von einem 7-jährigen, der mir mal gestellt wurde, der wissen wollte, ob man einen Aufzug.Absturz überleben kann, wenn man im richtigen Zeitpunkt hoch springt. Und das finde ich physikalisch total interessant und ist tatsächlich auch glaube ich eine Frage, über die sich schon viele Menschen Gedanken gemacht haben. 

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Und tatsächlich ist es gar nicht so leicht, weil man ist ja dann schon ziemlich schnell im Zweifelsfall, wenn man mit so einem Aufzug, nehmen wir mal vereinfachend an dem freien Fall runterfällt, da muss man ja entsprechend schnell hochspringen, also mit entsprechend viel km/h, sag ich mal, das kriegt man nicht hin, auch wenn man jetzt sehr sportlich wäre. Also ich weiß nicht ob dein Rollstuhl irgendwelche spezial Funktionen hat. Super slow. So nach oben zu gehen, aber das müsste auch sehr schnell, auch eher unwahrscheinlich. Und dann gab es eine zweite Überlegung. 

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Ich glaube das haben sogar schlaue Köpfe am MIT gemacht, dass man um den Aufschlag, den Impuls zu verteilen, möglichst auf eine größere Fläche, dass man sich einfach flach hinlegt. Das habe ich auch gehört, aber bei Flugzeugabstürzen habe ich das gehört. Ja, bei Flugzeugabstürzen müsste man wieder überlegen, also beim Aufzug finde ich das sehr plausibel, weil du fällst einfach runter, du fällst also du kommst auf und dann, damit nicht alles zu sehr auf die Wirbelsäule geht, legst du dich hin. Das Problem ist, du kannst, wie sollst du dich, du fällst ha, wenn du frei fällst, dann ist es sowieso schwer, irgendwas zu machen. 

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Ist da so ein bisschen wie in Schwerelosigkeit. Das heißt, eigentlich müsstest du dich von vornherein hinlegen, wenn du Aufzug fährst. 

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Sie sind alle falsch gebaut. Das finde ich schonmal sehr lustig. 

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Ja, du bist wahrscheinlich im Rollstuhl, ist das nochmal, das kommt ja so ein bisschen drauf an. Wahrscheinlich ist man teilweise ein bisschen besser geschützt und dann könnte man wahrscheinlich durch bestimmte Teile des Rollstuhls gegebenenfalls auch noch mehr verletzt werden. Aber die Überlegung zum Hinlegen ist noch zusätzlich, da ist zwar der Aufprall besser verteilt, aber ich glaube, der Schädel ist dann natürlich im Zweifelsfall mehr Matsch. Da muss man abwägen. Aber es sowieso nur für alle, die sich jetzt schon, die jetzt schon panisch werden, ist sehr hypothetisch weil, 

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Aufzüge sind sehr gut gesichert meines Wissens nach. Und ich glaube, es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Aufzug abstürzt. Es ist supergut, mit dir einen Aufzugtalk zu machen.

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Ich habe auch einen Beitrag zu leisten und zwar war ich mal bei einem der größten Aufzugs-Hersteller der Welt in deren Entwicklungs Labor und da ging es um das Thema Sicherheit von Aufzügen. Und die haben uns erzählt, dass diese ganzen Horrorszenarien, die man immer bei James Bond und so sieht, oder wenn Aufzüge abstürzen, dass das gar nicht funktionieren kann, weil Aufzüge sind Flaschenzüge und es gibt ja ein Gegengewicht, ja, und das Gegengewicht ist immer so designed, dass es die Hälfte der Maximallast ausfällt. 

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Und wenn du jetzt praktisch allein im Aufzug bist und der Motor kaputt gehen sollte und die Bremsen nicht greifen, dann rast du nach oben, weil das Gewicht, das Gegengewicht ist höher. Ja, aber auch nicht so gut. Ne da kann man sich auch nicht mehr hinlegen, das ist da Problem. 

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Ja, Aufzüge sind eine Wissenschaft für sich. Finde ich mega spannend. Die Firma sagte damals, die bewegen 1 Milliarde Menschen am Tag, aber vertikal. Und fand ich auch eine sehr interessante Perspektive auf Aufzüge. Ja, witzig. Ja, das stimmt. Bei Star Trek ist es auch so und deswegen freue ich mich, dass du hier bist, dass wenn du in den Turbolift steigst, Star Trek  sagt dir was, oder bist du ein Star War’s? Also, ich muss kurz entschuldigend ausholen. Ich habe die allermeisten Filme nicht gesehen. Das ist schon ein Running Gag bei Freunden oder Leuten, die mich kennen. 

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Ich habe ganz, ganz, ganz wenige Filme überhaupt gesehen. Die Star War’s Reihe habe ich gesehen tatsächlich, aber auch sehr spät erst und war selbst überrascht, dass es mir so gut gefallen hat. Weil ich eigentlich nicht so, ganz grob, nicht so der SciFi Fan bin und ich habe zum Beispiel auch Herr der Ringe gesehen. Oh Gott, jetzt sind bestimmt die ersten schon böse, dass ich das mit SciFi zusammen genannt hatte. Ich weiß, ich meine jetzt so, ich gucke halt lieber so Filme, die im realen Leben spielen und ich, also ich, soll ich euch das sagen? Oder gibt es dann den Shitstorm meines Lebens. 

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Ich finde Herr der Ringe ganz schlimm, ganz schlimm. Ich kann ja auch nicht verstehen, was ist der Appeal davon? Ich verstehe nicht diese Schlachten, finde diese Schlachten auch so anstrengend. Ich habe das einfach durchgeguckt, weil ich so dachte, das ist so ein bisschen Allgemeinbildung. Ich habe jetzt angefangen und ziehe es jetzt durch, aber es war hart und Star Trek weiß ich nicht, wie ich’s finden würde, habe ich aber tatsächlich nicht gesehen. Deswegen Turbo was? Turbo was, sagt mir jetzt nichts. Aber erkläre mal. Turbolift, das sind die Aufzüge in der Enterprise zum Beispiel. Und witzigerweise sind die auf Aufzugsfahrten immer so lang, wie die Dialoge im Aufzug sind.

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Egal wohin. So wie bei uns. Genau so wie bei uns. Und deswegen freue ich mich so, dass du da bist. 

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Was witzigerweise bei den Recherchen mir aufgefallen ist, dass wir uns ja schon eine Weile kennen. Da braucht man nicht viel recherchieren, ich erinnere mich einfach, aber wir haben beide zeitgleich zum Beispiel den Grimme Online Award gewonnen, damals in Köln. Ich glaube, das war zwei Jahre vor der Pandemie.

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Stimmt, vor der Pandemie und nach der Pandemie und während der Pandemie sind Zeitrechnungen, die man auf jeden Fall machen kann. Und da war ich schon ein mega Fan. Dann hattest du deine Babypause und dann kommst du zurück mit dem Video-Knaller zur Corona Pandemie mit 4 Millionen Views. Das ist einfach unfassbar. Oh Gott, ich bim ein mega Fanboy. 

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Jedenfalls die, die dein Video, das ich damals gesehen habe, zu Beginn der Corona Pandemie, war das erste Video, da ging Corona erst los,

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der fröhliche Titel, und das war das erste Video, das ich überhaupt zu dem Thema gesehen habe, das ich verstanden habe und das mich abgeholt hat. Und wo ich dachte, wenn Mai das so sieht. Das ist voll das coole Kompliment, das freut mich. Und ich hab mir das neulich nochmal angeguckt und du hast wirklich recht behalten. Leider ja. Wirklich. Unfassbar. Also vielen Dank noch mal ganz persönlich von mir zu dir und an der Stelle Danke auch an mein wundervolles Team, ohne die ich das nicht machen könnte. 

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Und ja, ich das war auch für uns ein krasses Video, weil es wie gesagt, es war das erste nach meiner Babypause. Ich habe ja ein richtiges Corona Kind bekommen, das kam Anfang 2020 zur Welt und wie du sagst, es wird für immer so eine Zeitrechnung vor und nach der Pandemie geben und irgendwann wird die Pandemie zum Glück sehr weit weg sein. Da wird man sich fragen „Ah Wann, wie lange ist es jetzt eigentlich her?“ Das werde ich mir jetzt immer, werde ich immer schnell beantworten können. Ist immer so lange her, wie alt meine Tochter ist. Und ich weiß noch, dass wir quasi das Skript geschrieben haben. 

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Und dann saßen wir zusammen und haben so gesagt „Das ist ja, das ist ja voll die schlimme Nachricht, die wir jetzt da überbringen“. Es ist jetzt nicht unbedingt News innerhalb der wissenschaftlichen Community, das war ziemlich klar. Aber so in der öffentlichen Diskussion haben alle, glaube ich, in diesem Zeitraum, wo es rauskam, Frühjahr 2020 haben mal alle drüber geredet. Oh, ist gerade Lockdown, geht ja jetzt noch zwei Wochen. Ist es jetzt bald vorbei oder ist der Sommerurlaub vielleicht noch in Gefahr? Also das war so ein bisschen die Diskussion und wir haben ja gesagt, das dauert also eigentlich mindestens noch ein Jahr und jetzt sehen wir, es ist leider, wurde es auch noch weit übertroffen. 

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Wir waren ja eigentlich schon optimistisch in diesem Video. Und wie überbringt man so eine niederschmetternde Nachricht. Also wie entlassen wir die Leute daraus? Weil wir haben ja auch irgendwie gesagt, wir können es ja auch gar nicht verhindern. 

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Und dann habe ich gesagt, mir geht es immer besser, wenn ich Bescheid weiß, auch wenn es, wenn es scheiße ist, weil dann kann ich mich wenigstens darauf einstellen. Und das Schöne ist, dass wir überwältigend viel Feedback in dieser, genau diese Richtung bekommen haben. Also mein Lieblingszitat war, glaube ich von Nico Semsrott, der hat gesagt, das Video ist erfrischend pessimistisch. 

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Und das war glaube ich, viel haben geschrieben, dass sie wirklich auch schon psychisch drunter leiden unter der aktuellen Situation. Ich meine, wir haben es ja vielleicht schon fast vergessen, wie gespenstisch auch so der erste Lockdown war. Und die Straßen waren leer. Das war echt fies. Und da haben uns so viele Nachrichten erreicht, die gesagt haben, ja das ist zwar wirklich hart zu schlucken, aber jetzt kann ich mich wenigstens mental drauf vorbereiten. Und das hat mich dann schon sehr gefreut. Man merkt auch, dass du ganz genau deine Worte wählst. Wahrscheinlich ist das von Berufswegen der Fall, weil  

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du bist Chemikerin, deine ganze, deine Familie. Es ist von Berufswegen, jetzt vom neuen Berufsweg ist das der Fall. Ich glaube, Chemikerin wählen nicht so gut ihre Worte tatsächlich. So, Hauptsache faktisch korrekt. Alles andere so framing und abholen und Empathie ist alles egal. Wie also wie überbringen wir die niederschmetternde Nachricht? Egal, Hauptsache faktisch korrekt.  

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Das ist die Chemie. Aber auch das tust du ja super gut. Und man merkt, dass du genau diese Worte wählst und unterscheidest zwischen der wissenschaftlichen Sprache und dem, was vielleicht der Volksmund oder das Volksohr hören kann oder versteht. Liegt das irgendwie so ein bisschen auch in eurer Familie? Ich meine, dein Vater ist Chemiker, dein Bruder hat aber auch Chemie studiert. Ist das so ein Ding bei euch in der Familie? Wie kocht ihr, irgendwie mit Erlenmeyerkolben? Also, wie läuft es? Kochen ist ein gutes, gutes Stichwort. 

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Die Chemikerinnen da draußen wissen genau, wovon ich rede. Wir sagen auch, wenn wir ins Labor gehen, kochen. Also „Ich muss heute noch was kochen“, heißt ich habe heute Laborarbeit zu tun, weil es wirklich sehr verwandt ist. Es sind teilweise dieselben Techniken. Es ist nicht so ein Hexenwerk, meistens rühren und oder erhitzen ist das Allermeiste. Und mein Vater hat immer gesagt, alle Chemiker können gut kochen. Und wer nicht gut kochen kann, ist auch kein guter Chemiker. Er hat das total erfüllt. Er kann sehr gut kochen, hat es immer gerne gemacht. Und tatsächlich, mein Bruder und ich, die beide dann auch Chemiker wurden, sind beide jetzt auch total, kochen beide total gerne. Und wir haben beide eine Vorliebe für schwierige Sachen. 

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Ich will nur nicht mehr behaupten, dass wir gut sind. Ich glaube, vor allem mir fehlt da glaube ich noch so, ich komme nicht oft genug zum Kochen, als dass ich richtig gut sein könnte. Ich mache es nur gerne. Aber wir stehen beide auf so komplizierte Rezepte, wo man meinetwegen stundenlang in der Küche stehen muss, weil der Prozess ist das, dass am Ende noch was Geiles rauskommt, ist nur noch das Sahnehäubchen, sag ich mal. Sondern das ist das Eigentliche, worum es beim Kochen geht, ist der Prozess und das Coole daran, wie man so etwas erschafft. Und genau dieselbe Motivation steckt auch in der Chemie, die zumindest in meinem Fall, 

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also ich habe mich jetzt auf synthetische Chemie fokussiert, das heißt, ich habe viel gekocht im Labor. Es gibt auch theoretische Chemikerin, die berechnen den ganzen Tag. Also meine beste Freundin in der Doktorarbeit ist immer zu Teilchenbeschleunigern gefahren und hat dann monatelang irgendwas ausgerechnet. Ich war wirklich jeden Tag am Kochen und fand es einfach wahnsinnig, fand es mindblowing, dass ich mit meinen Händen und diesen Geräten Moleküle aufbauen kann. Ich glaube, jetzt wo in der Pandemie war ja Brot so ein Ding. Da sind ja manche auf den Geschmack gekommen, wie cool das ist, wenn man from scratch, also von Null an, vom Mehl aus sein eigenes Brot macht und es ist ja eigentlich gar nicht so schwierig ist und wie cool, was für ein cooles Gefühl das ist. 

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Ja, und jetzt stellt euch mal vor, ihr habt kein Brot gemacht, sondern irgend so ein neues Material. Also wie cool ist das denn? Und das war, das ist auf jeden Fall der Einfluss meines Vaters. Ich glaube, von ihm habe ich diesen Alltagsbezug zur Chemie. Den habe ich an der Schule zum Beispiel auch gar nicht so stark gehabt. Ich habe unglaublich viel Verständnis für alle Menschen, die sagen, sie haben Chemie abgewählt, konnten nie was damit anfangen, es war so abstrakt, sie haben es gehasst. Dann sage ich so Ja, i feel you, alles gut, ich weiß schon was du meinst. Durch mein Vater hatte ich einfach immer diesen Alltagsbezug. Für mich war halt schon sehr früh klar, alles ist Chemie und dieses kommunikative kommt vielleicht indirekt auch aus meiner Familie. 

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Also meine Eltern kommen aus Vietnam und wir haben eine lustige Sprach-Situation zu Hause. Also meine Eltern haben immer mit meinem Bruder und mir vietnamesisch gesprochen, die können natürlich gut Deutsch, sind schon lange hier und so. Aber sie haben einen Akzent, zum Beispiel, die wollten jetzt nicht unbedingt, dass wir den übernehmen und dachten sich Ja, ist doch eh ein Geschenk, Kinder wachsen ja problemlos mehrsprachig auf. Wir sollten es dann in der Schule oder im Kindergarten lernen. Zu Hause haben wir vietnamesisch gesprochen, bis mein Bruder und ich halt irgendwann angefangen haben deutsch zu sprechen. Erst untereinander, dann irgendwann mit meinen Eltern. 

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Und so haben wir immer so hin und her gesprochen. Also bei uns zu Hause, wenn jemand von außen zugehört hat, jemand Deutsches, hat er nur die Hälfte verstanden. Und irgendwann, als ich schon, weiß ich nicht, 20 über 20 war, habe ich dann mich zusammengerissen, es war ein bisschen anstrengend, aber ich hab gesagt so, ich schaffe es mir wieder drauf, ich möchte wieder vietnamesisch sprechen. Und es ist total cool, weil ich festgestellt habe, dass meine Eltern und ich uns noch viel besser verstehen, seit ich wieder vietnamesisch rede. Okay. Obwohl sie natürlich einwandfrei Deutsch verstehen und ich natürlich auch vietnamesisch passiv immer noch auf Muttersprachen-Level sehr viel verstehe,

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wenn man eine gemeinsame Sprache hat, man kann es gar nicht so richtig, so faktisch oder so festmachen, woran es liegt, aber es sind so viele Nuancen, so Dinge zwischen den Zeilen, die  so richtig ausgesprochen werden, die man versteht sich einfach besser. 

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Und das war für mich so das erste Aha-Erlebnis zu verstehen, ja wie wichtig, jetzt im übertragenen Sinne, Sprache ist. Ich meine jetzt gar nicht Sprache, Deutsch oder Vietnamesisch, sondern auch Sprache wie Fachsprache und Alltagssprache zum Beispiel. Es ist total wichtig, wie man sich ausdrückt und wie das bei anderen Menschen ankommt. Superspannend. Noch mal kurz zurückgegangen zum Kochen. Wenn du jetzt kochst, gehst du dann vorher in eine Apotheke und besorgst dir deine chemischen Einzelteile oder gehst du normal 

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einkaufen? Also ich bin grundsätzlich sehr experimentierfreudig. Alles, was irgendwie eine Challenge ist, zum Beispiel, ich interessiere mich schon grundsätzlich für veganes Backen. Ich, obwohl ich jetzt keine Veganerin bin, finde ich vegane Küche erst mal in vielerlei Hinsicht eigentlich die beste Ernährungsweise. Ich schaffe es noch nicht so ganz, aber ich finde es vor allem auch chemisch super spannend. Wie ersetzt man eigentlich ein Ei? Das ist ja schon von der Konsistenz, spielt es eine sehr wichtige Rolle beim Backen. Oder ich habe mal ein Video gemacht über Glutamat und darüber, dass es ja so ein schlechtes Image hat und das aber eigentlich in Maßen keine Hinweise darauf gitb,  

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dass es jetzt so schlecht sein sollte, weil es ja auch natürlich viel vorkommt in Tomaten oder in Soja. Da habe ich gelernt, dass es Maggi heißt. Ja, genau das habe ich auch selber gelernt. Dass Julius Maggi eigentlich ein Norditaliener, nein, nein, ein Schweizer war er glaube ich, aber mit italienischen Eltern und eigentlich Maggi ausgesprochen wird. Genau, das ist ja auch Glutamat und das ist ja durchaus in anderen Ländern und anderen Küchen auch wie in Gewürz eingesetzt wird, so wie anstatt jetzt nur Salz und Zucker und Pfeffer zu nehmen, nimmst halt auch ein bisschen Glutamat. 

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Warum nicht? Und dann so was bestelle ich mir dann auch direkt, weil mich das interessiert. Update, Ich bin nicht so der Fan von Glutamat. Also für mich dieses pure Glutamat, ah für mich schmeckt es immer alles wie so Brühe. Also das Video über Glutamat, das du gemacht hast, das verlinken wir garantiert auch in den Shownotes. Das geht hier bei uns in der WG ging das wirklich eine Weile rum, weil wir nicht glauben konnten, dass das rassistisch war, dass man gesagt hat, dass irgendwie asiatisches Essen ungesund ist oder so. Das war, so ein Witz. 

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Und der Chemikerinnen anscheinend oder auch rassistische Aussage, dass die chinesische Restaurant Krankheit gibt und so. Und das hab ich alles aus deinem Video gelernt. Es ist ja so verrückt, wenn man, wenn man lernt, wo das ursprünglich herkommt. Das war eigentlich so, ihr könnt es in meinem Video dann wie gesagt nachschauen, aber es gab so eine Sektion in so einem wissenschaftlichen Journal, wo man so Leserbriefe einreichen konnte. Das war so analog zu der heutigen Kommentarsektion und da haben halt ein paar Ärzte rum getrollt. Anders kann man es nicht sagen. Die haben halt Quatsch gemacht und das war auch teilweise, ja ziemlich rassistisch. 

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Weil sie gesagt haben, oh ich war hier im chinesischen Restaurant und jetzt geht es mir schlecht und dann ahben andere so höhö ich auch, haha. Und das kam dann in die Medien und dieses Vorurteil, wurde man da nicht mehr los. Also natürlich kann man, das gilt fast für alles, also wenn man jetzt einfach das völlig übertreibt, ist das sicherlich auch nicht gut. Aber wenn man sich einmal klarmacht, wie viel Glutamat auch in manchen Lebensmitteln natürlich vorkommt, ist es da auch egal, ob du eine Tomatensoße kochst und es dadurch konzentrierst oder ob du das als Pulver, als Salz, als Gewürz einsetzt. 

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Ja, aber wie gesagt sowas, das bestelle ich mir dann auch direkt. Oder wenn ich dann so Sachen wie aus Molekularküche, es gibt ja in so High End Molekularküche gibt es oft so Gele, Schäume und Pulver. Weißt du, was ich meine? Und ich muss dazu sagen, eigentlich habe ich so ein bisschen Beef mit Molekularküche, weil eigentlich nervt mich allein schon der Begriff, weil der tut so, als wäre das jetzt so Chemie oder so chemisches Kochen, als ob alles andere nicht chemisches Kochen wäre. 

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Und es muss unbedingt Trockeneis rein. Genau, Trockeneis, ganz genau. Vielleicht auch flüssiger Stickstoff. Es müssen Gele, Schäume und Pulver dabei sein. Und eine Art und Weise Pulver herzustellen klingt konzeptionell total toll. Da gibt es auch ein lustiges Video, schon älteres von mir, wo wir das versucht haben. Es war total der Fail. Man nimmt Maltodextrin, das ist eine Art von Zucker und das ist ein Zwischenstufe zwischen einem Kohlenhydrat, also die Stärke und einem kleinem Zucker. Also das Molekular hat nicht die selben Bausteine, 

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aber nur so Zucker, sind so einzelne Punkte, quasi molekular, Stärke, eine lange Kette und Maltodextrin sind so kleine Segmente. Und Maltodextrin hat halt die Theorie, es ist im Gegensatz zu Zucker, was halt überhaupt nicht gut mit Fett sich mischt, sondern nur in Wasser sich löst, also hat Maltodextrin die Möglichkeit sowohl Fett zu binden, also da kann man zum Beispiel Erdnussbutter oder irgendwas anderes fettiges Schokosoße, Nutella oder so mit vermischen, dann bindet es zu so schönem Nutella- Oder Erdnusspulver und dann nimmst du es in den Mund,

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das Maltodestrin schmilzt und aus diesem Pulver wird dann dieses schöne, fettige, dann Schoko Erdnuss Dings, dieser Übergang. Das klingt konzeptionell total toll, aber selbst wenn man das perfekt hinkriegt, denke ich so, was daran ist jetzt genau geiler, als die Erdnussbutter oder die Schoko direkt zu essen. Es ist wirklich nur dieses kurze Erlebnis und es ist natürlich auch nicht ganz so geil wie die Erdnussbutter, weil es ja nicht komplett, also du hast ja viel mehr pure Erdnussbutter, weil du hast ja das Maltodextrin noch da drin. Das heißt, ich finde, Molekularküche ist viel, wir machen es, weil wir es können, oder ich habe hier was hergestellt, 

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es ist schwierig herzustellen, technisch beeindruckend. Aber muss man es auch so essen? Over engineered. Ja, genau. Aber das ist super spannend, was du sagts. Meine Mutter ist zum Beispiel auch Ärztin und die hat zu mir gesagt „Die Dosis macht das Gift“. Genau, das gilt ja wahrscheinlich bei allem bei Zucker, bei Salz, bei Glutamat garantiert auch. Ich würde da noch hinzufügen, es gibt auch einfach Gifte, die man pauschal so nennen kann, weil halt die kleinste Dosis schon giftig ist. Aber klar, es ist sehr wichtig zu sagen, dass eigentlich alles ab einer gewissen Dosis giftig ist. 

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Genau, was ich interessant finde, also ich bin von meiner Mutter allein erzogen worden, dass es mich total überrascht hat zu lesen, dass 1,2 % der Bevölkerung ein Doktortitel haben, davon 65 % Männer sind und Frauen nur 35 %. Was ist da passiert? 

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Das ist interessant. Wir sind gerade in der Vorbereitung bei, für eine Sendung darüber. Also in der zweiten Staffel MaiThink X. Die Zahlen haben sich tatsächlich ein bisschen ein wenig verbessert. Wenn man jetzt Promotionen anschaut, da sind es 40 % an Frauen, die ihren Doktortitel machen. Und dann gibt es einen krassen Drop zwischen Doktorinnen und Professorinnen, da sind es dann nur noch so 1/4. Okay. Also wenn wir es noch mal vielleicht vom Studienanfang schauen, also inzwischen ist tatsächlich so, dass die Hälfte aller Studierenden weiblich sind und dann aber nur noch 1/4 aller Professuren, jetzt über alle Fachbereiche hinweg, sind von Frauen besetzt. 

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Und das hat verschiedene Gründe. Aber ein ganz wichtiger systemischer ist, sind die Arbeitsbedingungen in der akademischen Forschung. Weil das ist ein krasses Bubble Thema. Es ist ganz interessant, dass ist so ein Problem, dass wenn man jemanden innerhalb der wissenschaftlichen Community darauf anspricht, dann muss man nur so an piksen und dann  kotzt es schon so raus, weißt du was ich meine? Also, jeder der sehr aktiv in der Wissenschaft ist, kennt das Problem in jedem Fachbereich, und außerhalb der Wissenschaft ist es niemandem ein Begriff. 

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Und deswegen bereiten wir da gerade so eine Sendung vor. Auf jeden Fall ist es so, dass man, wenn man nach der Doktorarbeit rausgeht, aus der akademischen Forschung das funktioniert eigentlich ganz gut. Dann hat man oft noch seinen Doktortitel, mit dem man sich dann besonders gut bezahlten Job irgendwo holen kann, in der freien Wirtschaft oder so. Wenn man dann aber sagt Nee, ich mach weiter, dann gibt es fast immer nur einen Grund, nämlich  den Wunsch, in der Forschung zu bleiben. Wenn du aber so hochqualifiziert bist, gibt es eigentlich nur eine Endstation. Es gibt nur eine Art von Stellenbeschreibung, die du erfüllen kannst. 

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Und das ist die, ich nenne es mal Vollprofessur, also eine Professur, Du bist verbeamtet, es ist unbefristet und so, du hast eventuell auch noch deinen eigenen Lehrstuhl und so ist es eine tolle Stelle, aber um dahin zu kommen, musst du ungefähr 10 bis 15 Jahre lang dahin arbeiten. Da bist du 30, 40 Jahre alt. Du bist in so einem ganz komischen arbeitsrechtlichen Verhältnis, wo du nur von Befristung zu Befristung gehst. Und im Gegensatz zu einer Firma, das ist glaube ich der wichtigste Unterschied, bei einer Firma schaffen es ja auch nur ganz wenige in die Führungs- Und Managerposition. 

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Das ist ja normal. Aber du kannst halt versuchen vom Chef zur Chef-Chefin und dann in den Vorstand aufzusteigen. Wenn du es nicht schaffst, bleibst du halt stehen. In der Wissenschaft ist es das Besondere, dass wenn du es nicht schaffst, fliegst du raus. Es gibt halt keinen Mittelbau, keinen akademischen Mittelbau. Und das sind alles so systemische Sachen, die ist sehr krass, die sind sehr familienfeindlich, diese Arbeitsbedingungen. Ja, und leider sind wir in Deutschland da immer noch sehr traditionell in unseren Rollenverteilungen, und dass da vor allem Frauen verloren gehen, die dann aufgrund Vereinbarkeit Familien-Beruf, für die kommt es dann nicht mehr in Frage. 

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Bei Unternehmen gibt es ja inzwischen sogar, von der CDU damals glaube ich sogar eingeführt worden, die Frauenquote in Dachsunternehmen, zumindest in den Vorstandsetagen, sollte bei mindestens 30 % sein. Aber ich glaube, das halten die wenigsten ein. Aber da gab es sogar von der CDU mal eine Bewegung, die mich zumindest überrascht hatte. Gibt es so eine Debatte im akademischen Bereich auch? Es gibt durchaus so Debatten über Frauenquoten oder Ziele, etwas Ähnliches durchzusetzen, auch wenn man es so nennt oder nicht. 

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Ist ja irgendwie so ein politisierter Begriff, den man nicht gerne verwenden. Also ich weiß es, dass es zum Beispiel Bemühungen gibt, ja, bei der Max Planck Gesellschaft zum Beispiel, dass die sehr dahinter sind, dass sie mehr Direktorinnen haben wollen in ihren Max Planck Instituten,  also die Leitungsposition. Das Problem ist nur, dass man nicht den Fehler machen darf zu denken ich führe jetzt eine Frauenquote ein für die Professuren oder für Dierektionspositionen,  und denkt dann, damit habe ich jetzt alles getan. Weil am Ende, ich sag mal überspitzt, dann hast du halt da lauter kinderlose Frauen.

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Sondern man muss das, das ist nur ein Puzzleteil, glaube ich. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass man eine gute Kinderbetreuung, auch Kinderbetreuungsmöglichkeiten einführt, so was wie U3. Es ist natürlich auch ganz viel kulturell natürlich. Also bei uns zum Beispiel ist es sehr 

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ungewöhnlich und traditionell. Ich habe wirklich eine sehr kurze Babypause gemacht und mein Mann hat halt die ganze Elternzeit genommen, also über anderthalb Jahre. Nur als Vergleich die Statistik ist glaube ich, dass so 70 % der Männer, diese Elterngeld plus zwei Monate nehmen und mehr auch nicht. Ja genau. Und die Frauen dann eher so bei ungefähr einem Jahr Elternzeit rauskommen oder so 10 bis 12 Monate so was. Bei uns war es andersrum und das ist dann schon so, dass das geht auf dem Papier, 

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aber es gibt natürlich auch so viel indirekten Druck von Kolleginnen, von Chefinnen auch, die dann sagen Aha, das ist ja interessant, dass du da Elternzeit machst. Was macht denn deine Frau? Es gibt auf so vielen Ebenen, dass man ich glaube, wir sind besser darin, Frauen zu empowern in Richtung Karriere, als auch Männer dazu empowern, klischeehaft weibliche Rollen einzunehmen. Es ist ja auch ganz oft so, oder was ich dann höre wie Kita ruft an, Vater geht ran und die Erzieherin sagt „Ist die, ist die Mutter zu Hause?“. Achso das gibts bei euch auch noch. 

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Nee, also das habe ich von Freunden gehört, weil mein Mitarbeiter Lars, der auch sich viel um, also bei denen es auch, bei ihnen ist es, bei ihm und seiner Frau ist es so, dass sie das so recht auf fifty fifty aufteilen und er dann zum Beispiel auch immer wieder den Kopf darüber schüttelt, dass er, wie viel er dafür gefeiert wird zum Beispiel. Aber auch mein liebling Anekdote von Lars ist, dass er mit dem Kleinen, also in der in der Trage irgendwie in der SBahn saß und gegenüber las so eine freundliche ältere Dame, die dann ihm zugelächelt hatte und dann so gesagt hat „Ja, das ist schon, ist schon schwierig ohne die Mama“. 

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Obwohl der Kleine, grad total brav war. Und da ist schon, das steckt tief glaube ich in unserer Gesellschaft drin. Und es ist muss sich auf vielen Ebenen was ändern und es muss. Ich glaube das dauert auch noch ein bisschen so Schritt für Schritt. 

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Ich denke, so was wie eine Quote ist ein, ist ein wirksames Tool vorübergehend, aber keins, das von alleine irgendwas löst. Ich finde gerade unglaublich wohltuend, wie differenziert du das argumentierst, weil ich auch pro Quote bin und sehr oft dann an Menschen, gerade auch Frauen, die dann gegen die Quote sind, weil sie nicht die Quote Frau sein wollen. Und ich glaube, das ist aber nicht die richtige Debatte. Ich kann das so gut nachvollziehen, weil mich nervt das auch. Mir wird das oft, ich habe schon oft in meiner Karriere oder auch schon damals in der Wissenschaft, bei vielen Sachen, die ich getan habe, dieses Argument gehört. Bei mir ist ja so der Doppel Bonus, ich bin die Frau, ich habe Migrationshintergrund und deswegen bin ich interessant. 

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Und weißt du was? Ganz ehrlich, es stimmt auch. Es macht mich auch interessanter auf einer oberflächlichen Art und Weise in der Medienwelt in der ich arbeite. Es ist so. Es ist ein Türenöffner, ich finde, es ist ein Türöffner. Aber ich weiß auch gleichzeitig, das ist nicht das, das ist nicht der Kern meiner Arbeit. Ich weiß, dass ich gute Arbeit mache. Und wenn das der Türöffner ist mein Gott, ich nehme es. I take it. Aber ich kann diesen Frust super nachvollziehen. Und ich verstehe auch, dass eine Frauenquote alleine auch diese Klischees und  diese Rollenverteilungen im Kopf zementieren kann, 

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weil dann gerade, Männer sage ich jetzt einfach mal vorzugsweise, dass die dann sagen, Ja gut, ohne die Frauenquote hätten wir die jetzt nicht. Und dass man nicht den entsprechenden Respekt entgegengebracht bekommt. Aber das sind einfach Wachstumsschmerzen, glaube ich, die man so mitnehmen muss. Und ich denke schon, dass wir nicht davon sprechen. Klar, es ist ein Übergangs Tool. Also ich denke immer, es muss Tools geben. Man muss halt aktuelle Ungerechtigkeiten erkennen und schauen, wie können wir die Rahmenbedingungen so setzen, dass es irgendwie gerechter für alle ist? Das Ziel muss es natürlich sein, eine Welt zu schaffen, in der die Chancengleichheit wirklich echt ist und wo man eine Quote nicht mehr braucht. 

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Also das Ziel der Quote muss eigentlich sein, sie sich selbst abzuschaffen. Dass du gute Arbeit machst, sagen vor allem deine Followerinnen, wenn man sich mal anguckt auf YouTube, was so 1,5 Millionen Abonnentinnen, das schafft ja auch nicht jeder und jede, also ich bin bei 5000, wenn wir ehrlich sind. Liebe Freunde, der Sonne die grad zuhören, schaut gerne mal bei Raul vorbei. Und wie fühlt sich das an, so viel Vertrauen entgegengebracht zu bekommen? Und die Frage, die ich mir dann oft stelle, auch mit der Reichweite, die ich habe auf Social Media, zumindest Instagram

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und so weiter, inwieweit grenzt dich das und schränkt dich das auch wieder ein? Doppelt und dreifach zu überlegen, was mache ich jetzt mit dieser Reichweite? Also dieses doppelt, dreifach, mach ruhig vier und fünf draus, lso das ist definitiv der Fall. Grenzt mich das ein? Es grenzt mich insofern ein, dass ich viel weniger poste, das stimmt schon, aber ist das so schlimm? Ich würde mir wünschen, wir würden alle 4 bis 5, 6 mal drüber nachdenken und würden alle ein bisschen weniger posten und lieber Qualität statt Quantität. 

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Also ich finde, wir sollten uns schon bewusst machen, ich habe als Konsumentin, ich muss nicht MaiLab haben. Ich habe auch als passive, oder ich benutze jetzt TikTok zum Beispiel nur passiv, weil mich das mal interessiert hat. Ich wollte diese App verstehen und auch da habe ich in meinem kleinen Teil einen Einfluss. Ich habe eine gewisse Macht. Ja, wir tun ja immer so, als als sei Reichweite so etwas abstraktes, irgendwas mathematisches, aber letztendlich ist Reichweite einfach nur, wie viele Leute irgendwas schauen. 

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Und man hat einen Einfluss, indem man Inhalte bewusst auswählt. Zum Beispiel muss ich jetzt irgendwie diese Verschwörungs Ideologie von Telegram screenshotten und teilen, obwohl ich sie eben nicht habe, also obwohl ich weiß, dass sie falsch ist, obwohl ich mich eigentlich drüber aufrege und diesen Frust teilen möchte. Aber ist es wirklich so schlau, das dann weiterzuverbreiten? Das ist das Eine. Und wenn ich natürlich selber etwas etwas sende, wer könnte das sehen? Was hat das für einen Mehrwert? Was sind die Konsequenzen? Es ist eben nicht so, dass ich das jetzt mal hier schnell in vier Wänden irgendjemanden mal einfach so sage, sondern das hat einen größeren Impact und ich bin unterm Strich bin ich einfach nur froh. 

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Ich bin total dankbar für diese große Reichweite, weil natürlich, alle Medienschaffenden wollen halt, dass die Inhalte von so vielen Menschen wie möglich gesehen werden. Ist ja klar. Und ich habe, glaube ich den Vorteil, wenn ich mir jetzt vorstellen würde, ich wäre so eine Lifestyle Influencerin oder ich würde über mein Leben bloggen, hätte jetzt eins Komma was weiß ich wie viele Millionen Leute, die mir jeden Tag zu schauen, dann fände ich das super scary. Aber ich kann meine Öffentlichkeit immer sehr gut von meiner Person trennen, weil ich über Wissenschaft spreche, 

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ich habe immer Belege, Fakten, Evidenz, an die ich mich halt so festhalten kann. Und wenn dann jemand, wenn ich da Hass bekomme, sind das oft einfach Ideologien, die mit dieser Wissenschaft crashen. Das hat nicht mit mir zu tun und das ist nicht mein Problem und ich kann das immer da sehr gut trennen und deswegen komme ich damit glaube ich, ganz gut klar. Kriegst du das persönlich noch mit oder hast du jemanden, der das vorfiltert? Ne, ich habe zum Glück, also ich bin da sehr privilegiert. Ich werde oft gefragt, wie ich damit umgehe. Und das ist in meinem Fall nicht so leicht, nicht so schwierig, weil ich habe ein tolles Team um mich herum. 

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Es ist nicht so leicht, mich direkt überhaupt zu erreichen und ich sehe de facto auch höchstens zufällig mal irgendwas, aber ich sehe das meist einfach gar nicht. Das heißt, das ist so ein bisschen Screaming in to the void, ehrlich gesagt. Und mein Team ist natürlich dafür zuständig, es ist natürlich, mir ist persönlich wirklich sehr egal, wenn mich persönlich jemand beleidigt, weil ich habe da eher fremd was, was ich fühle wenn ich so was lese, dann ist wirklich Fremdscham für diese andere Person. Und ich meine, es ist auch gar nicht zynisch. 

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Ich habe aufrichtig ein bisschen Mitleid, weil ich mir denke „was ist das für eine armselige, unglückliche Person?“. Aber es ist natürlich ganz wichtig, das zu wissen. Das lesen ganz viele Menschen mit, sagen mir Jemand beleidigt mich rassistisch. Was passiert mit anderen? Zum Beispiel wir Deutschen, die das lesen? Und deswegen versuchen wir schon, mit den Kapazitäten, die wir haben, entsprechend auch zu moderieren, Sachen anzuzeigen, wenn sie denn strafbar sind und so, aber das muss ich zum Glück alles nicht machen. Und das ist für mich schön und so aber, oder keine Ahnung. Gehe ich, 

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wenn ich jetzt eine Lesung habe oder so, habe ich immer persönliche Security dabei und das ist alles gut, für mich. Ich finde es nur ziemlich erschreckend, dass man das alles haben muss, um da mit Seelenfrieden das machen zu können. Und deswegen sage ich auch immer, wenn Leute mich fragen „Wie gehst du damit um mich?“, so frage nicht mich frag andere Frauen oder 

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fragt Menschen, die da nicht die Ressourcen haben, da so ein Team aufzubauen. Wir haben wirklich ein Problem, wir haben noch, es fehlen uns glaube ich, Regeln für diese, für die aktuelle Zeit. Manche tun noch so, als wäre online und die analoge Welt, als wären das zwei trennbare Welten. Das ist schon lange nicht mehr so! Ja, wir haben da wirklich ein gesellschaftliches Problem. Aber ich bin da einfach sehr privilegiert in diesem System. Du gehst mit Security aus dem Haus, oder nur zu den Sachen? Nein, also zu angekündigten Sachen. 

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Also das ich jetzt. Das ist aber auch krass, oder? Also dann musst du ja, das sind ja auch deine Kosten am Ende. Nein. Also es istatsächlich ist es dann, der Verlag unterstützt mich da oder die entsprechenden Veranstalter. Das heißt, entweder muss es die Veranstaltung tragen, der Verlag und das ZDF, also der Sender unterstützt mich da sehr. Und deswegen sage ich, ich bin da extrem privilegiert, sonst könnte ich das ja gar nicht, gar nicht machen. Und ganz ehrlich, ich bin auch gar nicht so, auf manche mache ich so ein bisschen taff wirken bin ich vielleicht in einer gewissen Definition schon, aber ich bin überhaupt nicht der Typ Mensch, der sich jetzt mit seiner Haltung in den öffentlichen Sturm stellt und dann aus Prinzip das aushält. 

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Das bin ich garnicht, glaube ich. Ich habe da einfach meine persönlichen Grenzen, wo ich sagen würde, das würde ich nicht mehr mitmachen. Und dann wären mir andere Sachen auch wichtiger, würde ich mich zurückziehen. Ich glaube, ich sehe das nur nicht, diese Gefahr einfach nicht in diesem Themenbereich, den ich bearbeite nämlich Wissenschaft. Aber da habe ich schon ganz schön Respekt vor anderen, die sich da wirklich in eine sehr verletzliche, angreifbare Position begeben. Und es macht mir, bereitet mir echt Kopfzerbrechen, wie, wie rau, also wie unmenschlich und unempathisch das teilweise geworden ist. 

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Das macht mir genauso viel Sorgen, was unsere Zukunft betrifft, wie der Klimawandel. Wenn ich jetzt in die Zukunft meiner Tochter denke, zum Beispiel. Du kennst ja interessanterweise total viele Aspekte des Themas Hass im Netz und Kommunikation. Du kennst aber auch die klassischen Medien und du hast gerade gesagt, dass ein Screenshot von dem Telegram Post, ob man den veröffentlichen und verbreiten muss, man immer fragen sollte. Was für eine Verantwortung glaubst du, haben eigentlich klassische Medien bei der Reproduktion von Dingen, die im Internet gesagt wird? Werden dadurch Dinge plötzlich sagbarer? Kommt daher die Implücke, die wir haben, weil wir den Corona Leugnerinnen, den Querdenkerinnen so viel Raum gegeben haben in der Öffentlichkeit, dass plötzlich Dinge sagbar wurden? Hm, ich vermute, dass das definitiv ein Faktor ist. 

01:40:10:18 – 01:40:44:12

Ja. Das ist so meine, meine Einschätzung. Ist immer schwierig, so was zu belegen. Man könnte auch argumentieren, es wäre so oder so passiert. Ich denke natürlich schon, ich sage natürlich, weil ich mache ja diesen Job, weil ich auch davon überzeugt bin, dass dieser Job einen Unterschied macht und dass ich irgendwas bewegen kann, deswegen glaube ich entsprechend auch, dass man als Medienschaffende eine gewisse oder eine große Verantwortung hat. Und ich sehe gerade auch im Fernsehen eine besonders große Verantwortung, weil einerseits sagt man in der Branche auch Ja, das Fernsehen stirbt aus, bla bla bla. 

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Aber ganz ehrlich, es ist noch extrem Diskurs gebend, das Fernsehen. Also agenda setting, entsteht vor allem durchs lineare Fernsehen. Was in den ganzen Polittalkshows diskutiert wird, wird dann am nächsten tag in den zeitungen noch mal aufgearbeitet, wiedergekäut und so und landet so am Ende auch noch an den am Abendessentisch. Irgendwie so in der politischen Diskussion mit der Familie und da hat man auf jeden Fall schon eine große Verantwortung. Also ich krieg schon die Krise, wenn dann zum Beispiel Sahra Wagenknecht bei Anne Will sitzt und dann einfach einfach so faktisch falsche Dinge sagt, wie zum Beispiel „Der Impfstoff ist nicht nicht sicher genug, ich warte lieber“, also sie wartet lieber auf den Tot-

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impfstoff. Also was heißt faktisch falsch? Das kann sie ja gerne so sehen, aber es ist einfach falsch. Also die implizite Behauptung, dass der Totimpfstoff sicherer wäre als der aktuelle, ist einfach falsch. Und dann weiß ich gar nicht, wenn ich das jetzt wohlwollend interpretiere, dann würde ich nicht sagen Ja, die Redaktion will Quote machen, die wollen Konflikte. Wohlwollend interpretiert, würde ich dann sagen, die Redaktion hat verstanden, dass Wagenknechts Positionen durchaus vertreten sind in der Bevölkerung, zum Beispiel bei allen, die sich nicht impfen lassen wollen zum Beispiel, die sollten wir aufgreifen und wir sollten das debattieren lassen von, ich glaube,  

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Karl Lauterbach war da. Dessen Aufgabe es war halt, das dann mühsam in zehn, also ein Einsatz Falschinformtation, zehn Sätze die Bahn neuer Satz Falschinformation, zehn Sätze, die war gegen. Und da habe ich eine ganz andere redaktionelle Meinung. Meine Meinung ist, es gibt Sachen, die kann man debattieren, wie zum Beispiel Impfpflicht. Es gibt Sachen, die ich mal nicht debattieren, zum Beispiel Sicherheit von Impfstoffen auf Basis von Evidenz. Und die sollte man auch nicht debattieren. Das heißt, man sollte gerne die Sorgen aufgreifen. Zum Beispiel ist „Sollte ich lieber auf den Tod Impfstoff wagen?“. Diese Frage, finde ich, darf man nicht ignorieren, aber man sollte sie erklären lassen. 

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Man sollte Raum einräumen, wo man sagt, so jetzt kommt jemand und erklärt es euch. Und nicht debattieren lassen, wo beim Laien hängen bleibt, na gut, da gibt es verschiedene Meinungen. Eine aktuelle Studie der Westfälischen Wilhelms Universität Münster hat gezeigt, dass während der Pandemie das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation deutlich zugenommen hat. Die Gruppe die der Wissenschaft misstraut ist mit 7-8 % der Befragten sehr gering, heißt es darin. Wie schaffst du es bei, bei diesen 7-8 %, die so viel Öffentlichkeit bekommen, aber als Wissenschafts-Kommunikatorin nicht zur Aktivistin zu werden und zu sagen ich zünde alles an macht doch eure Scheiß allein und so, sondern immer cool zu bleiben und 

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immer faktisch korrekt. Und so auch diese Gelassenheit da rein zu bringen. Ich versuche da schon stoisch zu sein, stoisch im Sinne von, wo kann ich was ändern, wo kann ich eh nichts ändern. Und ich glaube, wenn jetzt jemand denkt, hier, die Mai ist irgendwie mit Bill Gates befreundet und die will einfach nur Impf-Money einsacken und was weiß ich, diie trifft sich mit Angela Merkel. Möglicherweise ist sie auch noch ein Reptiloide. Ich habe das schon gehört. Dann ist für mich ziemlich klar, dass ich diese Person niemals überzeugen werde. 

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Da geht es ja, irgendwann verlässt man ja auch die rationalen Argumente. 

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Ich sage immer, der Weg in den Kopf geht über den Bauch. Und wenn da einfach das Bauchgefühl zu stark ist oder wenn eine gewisse Überzeugung da sind, da kann man nichts machen. Das wäre auch total verschwendete Zeit und Energie. Aber ich weiß natürlich, niemand wird mit solchen Ideologien überzeugen geboren. An irgendeinem Punkt im Leben fängt man damit an, dass man erst mal eigentlich fortschrittlich anfängt, nämlich überhaupt etwas kritisch hinterfragt. Das muss man ja wirklich zugestehen, weil viele, die einfach der Wissenschaft blind vertrauen, vertrauen blind. Sie sagen Okay, ich habe keine Ahnung davon, ich mache einfach das, was die Ärztin mir sagt. 

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Oder ich mach einfach das, was die Virologen mir sagt. Ich meine, das ist ja schon mal ein Vorteil zu sagen, ich denke mal gerne selber nach. Das ist schon mal sehr wissenschaftlich so zu denken und dann aber irgendwann abtreten und dann halt sich sehr einseitig informieren. Confirmation Bias, das heißt Informationen, die zu meinem Weltbild passen, dem viel Gewicht zu geben, Informationen, die dagegen sprechen, zu ignorieren oder sich weg zu rationalisieren. Und irgendwann bin ich dann wirklich ein Punkt. Dann ist nichts mehr zu machen. Aber ich fange meine Hoffnung und oder meine Überzeugung ist, dass ich halt immer mit jedem Beitrag Leute abhole, die gerade dabei sind sich zu informieren oder auf dem Weg sind und noch offen sind. 

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Und das muss, es muss einfach so sein. Ich glaube, die eigentliche Schwierigkeit besteht darin, präsent vielleicht zu sein. Am Ende ist es ein Krieg um Aufmerksamkeit. Also wer wird eigentlich angezeigt dann zum Beispiel wenn ich irgendwas google oder auf der YouTube Startseite und so. Und eine wirksame Maßnahme gegen Desinformation ist einfach gut vertretbare, sichtbare, ja verlässliche Information. Aber glaubst du zum Beispiel das funktioniert, wenn YouTube unseren Verschwörungstheoretikerinnen einen Video 

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keine Ahnung, wissenschaftlich belegte Fakten hinterlegt? Nein, 

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ich glaube, das bringt nichts. Das machen die seit Jahren und es wird ständig gesagt das ist jetzt das neue Ding. Also was ich spannend finde, ist das YouTube, das hat mich wirklich auch überrascht, denn ja irgendwann angefangen hat auch Kanäle zu sperren oder bestimmte Inhalte zu sperren. Und da bin ich selber noch nicht ganz zu Ende mit meinen eigenen Überlegungen, wie ich das finde. Ja, natürlich bin ich erst mal gut, wenn Desinformation weg ist. So, aber ist es dann eine große Prinzipienfrage. Und dann ist auch so die Frage wer entscheidet. Das is auch recht intransparent. Wer sitzt da eigentlich? Was ist das dann. Genau, ist das überhaupt demokratisch legitimiert und so. 

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Es ist, ich glaube man kann hier mit Zensur und Meinungsfreiheit eigentlich nicht so weit argumentieren hier bei YouTube, weil es ist einfach eine private Plattform, die können natürlich ihr Hausrecht aufstellen wie sie wollen. Eh ja, ich finde es einfach spannend, weil ich glaube, dass wir müssen uns wahrscheinlich zunehmend genau diese Fragen stellen. Es ist völlig offensichtlich, dass es da keine guten pauschalen Antworten gibt, sondern man auch immer sehr gut differenzieren muss. Ja, ich ich finde es spannend, weil 

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es wäre ja toll, ganz theoretisch, wenn es so was gäbe wie ein Grundrecht auf verlässliche Information. Ja. Aber das ist irgendwie so eine, so ein naives Hirngespinst von mir. Weil wer soll dieses Grundrecht denn verteidigen? Wie soll es denn verteidigt werden? Aber vielleicht gibt es ja Möglichkeiten, so ein bisschen, bisschen einzugrenzen. Ich verfolge auch total gespannt die Debatte um zum Beispiel Klarnamenpflicht. Da bin ich auch noch nicht ganz am Ende mit meiner, mit meiner Meinung, weil natürlich viele richtig sagen, guck mal hier, ich kann dir so, ich kann hier eine ganze Liste oder ein Buch voller Klarnamen Kommentare geben, die so hasserfüllt sind. 

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Das hindert die nicht daran. Und dann frage ich mich so ja, gehe ich total mit? Das überzeugt mich auch das Argument. Die Frage ist vielleicht so bisschen don’t let the perfect be the enemy of good. Nur weil es nicht bei allen funktioniert, wird es denn wenigstens ein bisschen helfen. Und dann ist auch so die Frage. So wie die Frauenquote? Ja, genau. Aber dann ist natürlich auch so auch wieder scary. Natürlich ist die Anonymität einer der wichtigsten, der wichtigsten Teile des Internets. Und dann muss man auch sagen, aber ist jetzt diese Freiheit, können wir die uns überhaupt noch leisten? Also man muss einfach Szenarien aufstellen und vielleicht erst mal akzeptieren. 

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Also diese Ponyhof Welt vom Internet, wo alles demokratisch und frei ist und gleichzeitig irgendwie gibt es vielleicht nicht mehr und wir müssen uns irgendwie auf das Set von Regeln einigen, das das kleinste Übel ist oder so? Hast du dich schon mal öffentlich für etwas entschuldigen müssen, was du vielleicht falsch gemacht hast oder wo Kritikerinnen dich überzeugt haben? 

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Ich habe, also ich glaube, ich würde vor allem, wenn irgendwas ganz faktisch falsch ist, würde ich das irgendwie kenntlich machen und dann ganz runter nehme. Ich würde zum Beispiel, dann fände ich es einfach verantwortungslos, irgendwie faktisch falsche Sachen noch irgendwie öffentlich zu haben. Ich glaube einfach, dass ich so extrem sorgfältig bin. Ich habe ja auch noch ein Team, wie gesagt, ein ganz tolles. Und wir sind da sehr, sehr sorgfältig, dass wir sagen, was können wir wirklich belegen? Und selbst wenn sich Belege ändern, ist das ja haben wir trotzdem nichts falsch gemacht. Weil wir haben ja gesagt, das sind die Belege, und das ist die Schlussfolgerung daraus und ich bin auch immer sehr vorsichtig, wenn es darum geht, meine Meinung zu äußern. 

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Und Meinungen können sich, da kann man natürlich widersprechen. Aber dass ich jetzt so sage, da müsste ich mich jetzt entschuldigen, ist jetzt noch nicht vorgekommen. Also ich nehme mal ein Beispiel. Also ich gebe mein Beispiel jetzt nicht, icht, dass ich das von dir gehört hätte, aber 

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ich werde zum Beispiel sehr häufig kritisiert, wenn ich falsche Wörter gebrauche. Wenn ich sage, dass ist dumm oder ich bin auf dem rechten Auge blind oder jemand ist auf dem linken  Ohr taub

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und meine was anderes als vielleicht bei den RezipientInnen ankommen sein könnte. Wie gehst du dann damit um? Weil es ist ja auch auf der anderen Seite oft Volkssprech. Klar, stimmt. Das ist glaube ich natürlich jetzt bei dir als Aktivist ist es, glaube ich da noch mal, hat es vielleicht noch einen anderen Stellenwert, auch bei deinem Publikum. Ich kriege so Kritik auch ständig und ich versuche einfach, da auch dazuzulernen, darauf zu achten gleichzeitig. Ich sehe das alles sehr technisch, weil es gibt ja auch Korrektheit. 

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Also es gibt zum Beispiel politische Korrektheit, es gibt aber zum Beispiel auch wissenschaftliche Korrektheit. Und wenn man zum Beispiel sagt, ich vereinfache das jetzt, ich weiß, es ist eigentlich falsch, da kriege ich zum Beispiel auch ein bisschen Ärger immer wieder von Fachleuten, die dann, die mir das sagen, aber das stimmt doch so nicht. Und da sage ich auch Ich weiß, aber ich, also Kommunikation ist das, was beim anderen ankommt. Das ist so das Mantra, an das ich glaube. Und wenn man das Mantra glaubt, muss man auch akzeptieren, es kann unmöglich bei allen gleich ankommen. 

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Und ich muss immer die Abwägung machen Wer ist eigentlich mein Publikum, wen will ich am ehesten erreichen? Und kommt es bei dieser Gruppe so an, wie ich will? Das ist immer das Ziel. Und wenn es dann zum Beispiel um, ich versuche jede alles, was ich sage, ich möchte auf keinen Fall mit Sprache irgendwie eine schädliche Narrative noch bedienen oder auch Menschen verletzen. Aber ich muss auch immer gucken, gibt es denn gegebenenfalls irgendwie die Möglichkeit, das auch so misszuverstehen, dass man auch sagen könnte, okay, das ist jetzt vielleicht auch, das könnte jetzt auch bewusst sein. Oder ist es so etwas, was im allgemeinen Verständnis immer noch so ist? Ich hatte zum Beispiel, wenn ich jetzt zum Beispiel sage, ich rede von, in einem schnellen Satz, von People of Color oder BIPoC usw, dann müsste ich das jetzt dann könnte ich ja sagen, kommt drauf an, in welchem Kontext ich das benutzen würde. Wenn ich das jetzt irgendwo, wenn ich jetzt weiß, mein Publikum ist einfach so ein sehr breites und ich müsste das erst mal erklären und habe jetzt aber in einem Statement von einer Minute weiß ich nicht, Radiointerview oder so keine Zeit, dann würde ich das auch nicht machen, weil es geht mir immer darum,

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also für mich, ich glaube, Kommunikation ist das, was beim anderen ankommt. Und ich weiß aus der Wissenschaftskommunikation, dass es unmöglich ist, alle glücklich zu machen. Und da versuche ich halt auch jedes Mal immer so ein bisschen, bisschen abzuwägen und lerne auch dazu. Ich weiß noch, dass ich einmal habe ich im Nachhinein echt auch verstanden, ich habe mal ein Video über über neurologische Trans-Forschung gemacht. Also inwieweit gibt es so was wie ein Trans-Gehirn? Und das war jetzt ganz spannend, weil es gibt schon so etwas wie ein männliches und weibliches Gehirn zum Beispiel im Durchschnitt. 

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Es gibt bestimmte Features, wie einfach bei Frauen ist dann diese eine Hirnregion dicker, bei Männern ist sie dünner und so, aber natürlich ist die Überlappung sehr groß. Und dann ist halt wichtig zu sagen, es gibt die Unterschiede, aber letztendlich sind halt Frauen zum Beispiel untereinander viel verschiedener als der Durchschnittsmann oder die Durchschnittsfrau. Und das Spannende ist, dass es eben da Forschung gibt, ob vielleicht eine Transfrau vielleicht neurologisch als Frau eingeordnet werden würde und nicht als Mann. Und da gibt es Hinweise. Und dann weiß ich natürlich, wenn ich so ein Video mache, möchte ich vor allem halt sehr niederschwellig sein. 

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Ich möchte, mein Ziel ist es vor allem, ich freue mich, wenn ich vor allem Nichtakademiker,  erreiche, die zum Beispiel gar nicht wissen, was Akademikerinnen, wofür zum Beispiel die Lücke steht. Das wissen viele einfach nicht. Das ist eine sehr, wir sind hier in der privilegierten akademischen Bubble. Für uns ist das klar, aber ich weiß, wenn ich jetzt irgendwo aufs Land gehe oder auf, oder wenn ich jetzt irgendwie auf eine Baustelle gehe und da mit den Bauarbeitern spreche, die wissen nicht, was ich unbedingt meine mit Akademikerinnen. Also wenn ich dann mit den Leuten, wenn ich dann da mit sprechen muss, okay müssen erst mal erklären, was ist trans? Und ich habe damals so was gesagt wie trans Frauen, 

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irgendwie so, dass biologisch Männer, die sich fühlen wie Frauen. Und da habe ich eine ganz, total respektvolle Nachricht bekommen. Ich glaube, ich bin mir nicht mehr ganz sicher. Ich meine, es war ein Transmann. Und er hat mir gesagt ey, bei allem Respekt, macht das bitte nicht wahr, das kann total verletzend sein, weil wir fühlen uns, ich fühle mich nicht wie ein Mann, ich bin einfach einer. Ja. Und es hat mir total eingeleuchtet, und dann habe ich gemeint, Ich kann aber nicht sagen, das sind Männer, wenn ich Menschen, die nicht wissen was trans ist, das erst mal erklären muss. Aber wenn ich das jetzt damals auf dem Schirm gehabt hätte, hätte ich auf jeden Fall mit längerem Überlegen eine Formulierung gefunden, die auf jeden Fall klar geht. 

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Aber das, wo ich gesagt habe okay, verstehe ich, aber das ist dann etwas, wo ich sage, nehme ich jetzt deswegen mein Video runter? Ne, weil ich weiß, dass es halt für die, für irgendjemanden, dafür war es ja gemacht, jemand der noch gar nicht weiß was trans bedeutet, dass das erst mal so richtig war. Und ich würde es halt in Zukunft anders machen. Das sind halt so Learnings, die ich halt ständig habe. Es jetzt nur ein konkretes Beispiel, das mir zufällig einfällt. Dazu fällt mir ein, ich habe jahrelang beim Radio gearbeitet und ich hatte dann irgendwann den Eindruck, dass wir, aber auch unsere Zuschauerinnen, Zuhörerinnen manchmal für weniger clever halten, als sie es in Wahrheit sind. 

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Also wir haben dann ganz bewusst uns immer, ich darf jetzt mal platt an dem Auto Schrauber aus Cottbus orientiert, ja, der vielleicht von dem Thema Semesterferien nichts hören will, aber damit haben wir ihn irgendwie auch bevormundet. Und ich bin inzwischen grad wenn es um das Thema Inklusion angeht, davon überzeugt, dass Zuhörerinnen, Zuschauerinnen auch nicht immer wissen müssen, warum ich im Rollstuhl sitze, sondern es reicht erst mal, das auszuhalten. Und dann, vielleicht können sie es selber googeln, selber recherchieren. 

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Aber ich muss nicht jeden Beitrag, jedes Thema eröffnen mit diesem, mit der Begründung, warum ich im Rollstuhl sitze. Genauso ist es vielleicht auch bei dem Thema Trans sein. Nicht warum? Sondern muss man es immer alles so genau erklären? Oder kann ich die Leute dann vielleicht auch mit diesem Fragezeichen mal eine Weile auseinandersetzen? Also ich finde, es ist gut. Es ist auch immer schwierig, das so zu pauschalisieren, aber so eine Daumenregel von mir ist zu versuchen zu unterscheiden zwischen Intelligenz und Bildung oder zwischen Wissen und der kognitiven Kapazität, irgendwas zu verstehen. 

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Und letzteres, da finde ich auch, habe ich auch selbst gelernt, auch im Zuge meiner Arbeit war ich am Anfang, auch habe ich den Leuten nichts zugetraut. Das sieht man ganz klar an meinem Content. Über die Aufzug Sache nämlich, über die wir am Anfang gesprochen haben, mit wie überlebe ich einen Absturz, das war einer meiner ersten Videos. So ganz kurz, so drei vier Minuten lang weil ich so, dachte mehr kann man den Leuten nicht zutrauen. Da bin ich jetzt absolut vom Gegenteil überzeugt. Aber ich weiß vieles sind einfach Wissenssachen. Wenn man es einmal gehört hat, weiß man’s. Und wenn nicht, dann nicht. Und da versuche ich immer zu gucken, gibt es irgendwie die Möglichkeit. 

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Also ich weiß aus, zum Beispiel, ich nehme da manchmal meine Eltern so um zu gucken, was wissen die und die kämen sonst so durcheinander. Zwischen Transfrauen und Transmann würden die dann im Zweifelsfall verwechseln. Die würden dann denken, dass man eine Transfrau Transmann nennt, was ja genau falsch ist. Und deswegen vielleicht muss man dann einmal erklären und da ist auch total viel wie, also sehr wichtig, wie man es dann sagt. Also nicht nur, dass wir, dass ich mir sehr viel Gedanken mache über die genauen Wörter, die genau formulieren, sondern auch über den Ton, wo ich sage okay, ich muss diese, ich möchte diese Info drin haben, denn falls irgendjemand diese Info nicht hat, ist so ein Basic Ding, dann ist ja für den Rest des Videos verloren. 

01:57:15:17 – 01:57:37:00

Aber die allermeisten wissen es bestimmt. Das heißt, ich muss es so betonen, ich betone es in der Art und Weise, wo ich sagt, na ja, ihr wisst schon, blablabla. Ich sage es zwar, aber ich sage es in der Art und Weise, wo die klarmacht ich weiß, dass ihr das wisst. Aber falls jemand dabei ist, er es nicht weiß, muss er sich nicht blöd fühlen und weiß es jetzt also. Ja. Das clever. Guter Tipp. Ja. Werde ich übernehmen. 

01:57:37:06 – 01:57:39:25

So wir sind jetzt gleich angekommen mit dem Aufzug. Ah ja. 

01:57:41:16 – 01:57:47:12

Deine Etage, wo du raus wolltest. Ganz oben hattest du gesagt. Ganz oben. Jenseits des glass ceilings. 

01:57:49:02 – 01:58:24:18

Genau. Eine Frage, die wir bei diesem Podcast regelmäßig stellen wollen an die Gäste ist: Gibt es eine Organisation, ein Thema, eine Stiftung, für die du dich engagierst oder die du für unterstützenswert hältst? Wo wir unsere Hörerinnen und Hörer darauf hinweisen sollten oder können? Also ich bin schon seit vielen Jahren, engagiere ich mich bei Amnesty. Ich bin aber tatsächlich auf der Suche aktiv, auch nach lokaleren kleinen Organisationen. 

01:58:25:03 – 01:59:06:20

Also eine, ich weiß nicht, ob das jetzt bisschen random ist, weil das ist eben sehr lokal, ich sage es trotzdem mal. Es gibt einen ganz tollen Verein, heißt Aachener Engel. Ich habe in Aachen eine zeitlang gewohnt und dort habe ich für Aachener Engel Nachhilfe gegeben und ist ein ganz toller Verein, der eben Jugendliche mit Nachhilfe und auch mit Sportangebot unterstützt und mit ganz viel Herz geführt wird. Und ich glaube, das ist vielleicht, weil man sich vielleicht oft fragt, ja ich würde gerne stiften, aber wo geht das Geld genau hin? Ist mein Tipp vielleicht so bei sich in der Umgebung zu schauen, weil da kann man so mit eigenen Augen sehen oder vielleicht auch nicht nur Geld beitragen oder sondern irgendeine händische Hilfe. 

01:59:06:22 – 01:59:42:05

Hands on Hilfe, wo man genau sieht okay, ich sehe, wo das ankommt. Das ist eine gute Sache. Super schön. Und jetzt, wo die Tür sich aufmacht, die Tür aufgeht und wir uns vielleicht eine Weile erst mal nicht wiedersehen werden unsere Wege sich trennen, weil ich bin der Liftboy. Ich fahr wieder runter. Ja. Bist du hoffnungsvoll für die Zukunft deines Kindes? Ja, ich bin optimistisch. Das ist vielleicht eine Art Selbsterhaltungstrieb. Man muss ja nicht unbedingt rationale Gründe dafür haben, optimistisch oder pessimistisch in die Zukunft zu schauen. 

01:59:42:07 – 02:00:12:13

Das ist ja eher ein Bauchgefühlsfrage. Und wenn ich nicht optimistisch wäre, wenn ich nicht dran glauben würde, dass es doch besser geht und das man auch nicht an die Vernunft der Mehrheit glauben würde, dann würde ich wahrscheinlich aufgeben. Dann könnte ich auch diesen Job gar nicht mehr machen. Da würde ich mich verkriechen und sagen, ach hat doch alles keinen Sinn, das glaube ich nicht. Und irgendwie, irgendwie müssen wir das hinbekommen. Schönes Schlusswort, vielen Dank liebe Mai. Danke auch. Hat mir wieder sehr viel Spaß. Viel Spaß mit der nächsten Fahrt. 

02:00:13:12 – 02:00:13:28

Dankeschön! 

02:00:17:21 – 02:00:37:05

Danke fürs Mitfahren. Wenn ihr mögt und euch diese Folge Spaß gemacht hat, bewertet diese Folge bei Apple Podcast, Spotify oder wo auch immer ihr zuhört. Allerdings zur Folge, so wie die Menschen, die mich bei diesem Podcast unterstützen, findet ihr in den Shownotes. Schaut da gerne mal rein. 

02:00:39:20 – 02:00:51:24

Wenn ihr meine Arbeit unterstützen möchtet, würde ich mich freuen, euch bei Steady zu begrüßen. Mit einer Steady Mitgliedschaft bekommt ihr exklusive Updates von mir und die Gelegenheit, mich zwei Mal im Jahr persönlich zu treffen. 

02:00:54:14 – 02:01:01:15

Im Aufzug ist eine Produktion von Schonlein Media. Ich freue mich auf das nächste Mal, hier im Aufzug. 

Erwähnte Links:

Video: Corona geht gerade erst los

Video: Wie überlebe ich einen Aufzug-Absturz?

Video: Glutamat ist unbedenklich

Mais Herzensangelegenheit:

In jeder Folge frage ich meine Gäste nach Organisationen, Vereine oder Stiftungen, die sie für unterstützenswert halten.

Aachener Engel e.V

Amnesty International

Hier findest du mehr über mich:

So kannst du meine Arbeit unterstützen!

Dieser Podcast ist eine Produktion von Schønlein Media.
Produktion: Fabian Gieske , Anna Germek
Schnitt und Post-Produktion: Jonatan Hamann

Coverart: Amadeus Fronk

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