Im Aufzug mit Neven Subotić, Ex-Fußballprofi und Stiftungsgründer

Wie tut man nachhaltig Gutes?

Portrait von Neven Subotić Zitattext: Im Idealfall möchte man das als NGO nicht für immer und ewig finanzieren. Das führt zu Abhängigkeiten, die für niemanden gut sind

Ich gebe zu, mit Fußball habe ich nichts am Hut. Deshalb fällt es mir auch nicht besonders schwer, auf die WM in Katar gänzlich zu verzichten.

Einer, der das ganz ähnlich sieht – aber Ex-Fußballprofi ist – ist Neven Subotic. Mittlerweile hat er seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt und konzentriert sich auch andere Dinge.

Neven arbeitet mit seiner Stiftung der Neven Subotic Sitftung in Ost-Afrika und baut Trinkwasser-Systeme und Sanitäranlagen – und das schon seit über 10 Jahren. Den ganzen Verwaltungsapparat zahlt er aus eigener Tasche. So kommt jeder gespendete Euro auch wirklich da an, wo er dringend gebraucht wird.

Im Aufzug unterhalten Neven und ich uns über seine Vergangenheit bei den Top-Clubs Europas, die Probleme des Profi-Sports und wie man nachhaltig Gutes tut.

00:01:53

Neven Subo4c: Gut. Vielen Dank für die Einladung.

00:01:55

Raúl Krauthausen: Das ist eine große Ehre. Ich habe noch nie in meinem Leben mit einem so berühmten bekannten Fußballer gesprochen. Oder Fußballerinnen. Weil, ehrlich gesagt, in meinem privaten Umfeld und auch in meinem privaten Leben so gut wie kein Fußball staeand bisher. Aber du bist mir natürlich sofort bekannt gewesen, als wir uns überlegt haben, wenn wir heute in den Podcast einladen könnten und dass ich schon immer mal einen Fußballer fragen wollte. HaJest du schon einmal eine merkwürdige AufzugssituaTon? Ich meine, du hast wahrscheinlich in super vielen Hotels übernachtet und ganz viele verschiedene Hotels weltweit gesehen. Gab es irgendeinen Oh GoJ, Moment, in einem Aufzug?

00:02:42

Neven Subo4c: Äh, besTmmt einige davon. Allein, wenn ich mich daran erinnere, dass wir ja auch internaTonal täTg waren und unter anderem auch mal mit der NaTonalmannschaF. Und da sind dann ja Fußballer nicht mal zwingend die Wilden. Ich weiß, wir waren noch einmal in London zu einem FreundschaFsspiel und da war noch die Rugby WM. Ja, und die Ich weiß nicht, welche Rugby MannschaF NaTonalmannschaF in unserem Hotel war, aber die eine oder andere war da noch. Und da haben Kollegen unter anderem im Fahrstuhl uns gefragt, ob wir denn ihren Kollegen gesehen haben, der irgendwie verloren gegangen ist. Wir sind einfach runter gefahren mit denen auf die Etage, auf der die nun mal waren, wollten weiter runter in die Lobby und die haben dann ihren Kollegen direkt vor dem. Als das Fahrstuhl geöffnet hat, hat man den Kollegen da auf dem Boden liegen sehen davor. Die haJen gut gefeiert, waren zum Glück nichts schlimmes, sondern das war bei uns sozusagen das Frühstück. Das war für die dann ein spätes Abendessen nach dem Feiern.

00:03:49

Raúl Krauthausen: Wow. Warum wir dich in diesen Podcast eingeladen haben, ist ja, dass du

eine ganz besondere PerspekTve auf Fusballast, aber natürlich auch auf die Zeit nach Fußball. Da kommen ja auch im Laufe des Gesprächs noch darauf zu sprechen. Was ich aber wirklich schon immer mal wissen wollte so ein, so ein Leben als Fußballer, wie sieht da so ein Alltag aus? Also du fängst an, wann steht man auf und und und wann geht’s los und wie viel Zeit verbringt man mit Fußball?

00:04:19

Neven Subo4c: Hm, ich kann mal so einen sehr beispielhaFen MiJwoch nehmen. Vor allem in der Hochphase, wo wir erfolgreich waren, wurde das dann so aussehen. Vielleicht aufstehen, 8:00 morgens, 8:30, los zur Arbeit, 9:00, AnkunF, 9:00, dann direkt auch frühstücken gehen bis 9:30. Dann hat man da noch zwischen 9:30 und 10:01 bisschen Zeit für sich. Also man kann ein bisschen dehnen, ein bisschen Stabi machen, sich aufwärmen oder einfach gammeln. Auf Deutsch gesagt, um 10:00 geht mir dann raus auf den Platz, trainieren, dann gemeinsam als MannschaF, geleitet vom Trainer und das Ganze ist dann Tor. Das ist um 12:00 vorbei, das geht nicht viel länger und danach kommen wir wieder rein.

12:15 bis ich sage mal 13:00, 13:15. Da hat man dann noch mal eine Stunde, um etwas für sich zu machen, also persönliche Arbeit zu leisten. Wieder StabilkraF, Erholung, Massage, Therapie. Und 13:15 13:30 dann eben noch duschen, 13:30 MiJagessen, das wir dann auch noch serviert. 14:00 bist du dann wieder zu Hause und hast den Rest des Tages.

00:05:35

Raúl Krauthausen: Okay, also ich dachte das geht dann irgendwie von neun bis 18:00 oder so mit irgendwelchen Zusatzgesprächen und Therapie und Massagen. Aber das scheint ja dann ein halber Tag zu sein.

00:05:44

Neven Subo4c: Nein, das ist ein halber Tag. Dafür umso intensiver, weil das Interessante am Fußball oder generell am Sport ist. Ja, wir arbeiten ja jeden Tag darauf hin, dass wir am Wochenende lediglich 90 Minuten Fußball spielen können. Deshalb Training über vier oder fünf Stunden zu halten. Wer nicht im Kontext des Angewandten, sondern das wäre dann total außerhalb. Dementsprechend sind Trainingseinheiten eigentlich so konzipiert, dass man da sich auch auf diese Dauer gewöhnt. Also 90 Minuten Vollgas. Da ist man voll fokussiert, da ist es auch sehr anstrengend und man ist schon nach gut einer halben Stunde ja, ja, ja, völlig ferTg. Oder zumindest so, man arbeitet sich dahin, dass man sich pusht und pusht und pusht und pusht. Naja, aber so kannst du halt nicht vier Stunden trainieren oder fünf Stunden trainieren. Das könntest nur dann nur du dann machen, wenn eben auch das Pensum verteilt wird über die ganzen Stunden. Wir haJen aber oder ich haJe zumindest. Trainer. Die wollten Vollgas, Fußball. Und da ging es einen her, dass die Trainingszeiten, Trainingseinheiten und die Trainingszeiten auch angepasst wurden. Es gab dann auch natürlich, dass wenn so ein beispielhaFer Tag, es gibt auch manchmal Tage oder gab welche, wo wir auch zweimal trainiert haben. Aber auch da wurde dann das Trainingspensum angepasst, weil zwei richTg intensive Einheiten am Tag kriegst du nicht hin, weil wie gesagt, am Samstag ist wichTg am am Spiel und da spielst du halt nur 90 Minuten.

00:07:21

Raúl Krauthausen: Und ist es dann so, dass man dann auch noch Zeit für andere Dinge findet, außer Fußball, also ab 14:00 oder an den anderen Tagen, außer miJwochs oder samstags. Ja klar, ist halt, dass die ganze Zeit immer nur Fußball.

Neven Subo4c: Das ist eine sehr gute Frage. Also das Fußballspielen tut man nach 14:00 dann nicht mehr. Zumindest kenne ich kaum jemanden, der danach noch irgendwie Fußball spielen wollen würde, weil man das einfach so hart und intensiv dann am VormiJag gemacht hat. Die Zeit darüber ist dann für die freie Gestaltung ist dann Privatzeit und da fließt sehr viel von diesem Fußballding rüber. Das bedeutet manche Spieler, ich war auch so einer, der haJe eigentlich persönlich für sich nichts anderes aufgebaut als nur diese Spielerpersönlichkeit. Das bedeutet, ich bin dann auch zurückgekommen nach Hause und habe Videospiele gespielt, unter anderem auch die Fußball Videospiele, weil irgendwie lag das nahe. Und abends war ich dann noch Essen und dann bin ich wieder nach Hause und habe wieder Videospiele gespielt. Und dann bin ich wieder schlafen gegangen und das wurde dann unter dem MoJo Erholung gemünzt. Und später, als ich älter wurde, also dann 21, 22, wurde für mich deutlich, dass dieser Lebensweg halt für meine persönliche Entwicklung total schädlich ist, weil ich quasi verblöde, in dem ich den ganzen Tag mir das Recht rausnehme zu sagen, Ja, ich erhole mich ab 14:00, damit ich am nächsten Tag wieder fit bin, weil eigentlich ja ich sage mal acht Stunden am Tag mir frei zur Verfügung stehen würden, mit denen ich auch etwas sehr produkTves, Sinnvolles tun könnte.

00:09:08

Raúl Krauthausen: Und da hat man dann als Fußballer ich was? Ja, relaTv jung, Wenn du deine Karriere begonnen hast, hat man dann als Fußballer Berater, die einem dann sagen so und so läuF es hier und so und so muss man es machen oder ist man wirklich da völlig auf sich allein gestellt und lernt von anderen Fußballer, wie die das gemacht haben?

00:09:26

Neven Subo4c: Mhm. Es gibt mindestens zwei Faktoren. Also es gibt diesen Berater Faktor und es gibt den Spieler Faktor. Der Berater Faktor ist sicherlich einer der von außen missverstanden wird bzw. der variiert auch sehr stark, weil ein Berater an sich ist jemand eigentlich, der reine sportliche Beratung macht bzw. eigentlich nur sportliche Verträge abschließt für den Spieler, mehr nicht. Ja, dann gibt es natürlich Berater, die viel mehr tun, weil sie noch befreundet sind mit dem jeweiligen Spieler oder manchmal familiär verbunden sind usw. Aber im Grunde genommen machen Berater eigentlich nur die sportlichen Verträge, miJlerweile auch.

00:10:13

RaúlKrauthausen:Mit den Vereinen oder mit den.

00:10:15

Neven Subo4c: Vereinen, genau im Namen des Spielers oder mit SportarTkelhersteller. Genau, weil ein Spieler, der 18 Jahre alt ist. Wenn der zum Verein geht, dann sagt der Verein Ja, hier ist ein Deal für quasi nichts. Dann sparen sie sich das Geld und kaufen einen anderen Spieler, der halt einen besseren Berater hat. Dann hat man eben zumindest jemanden, der sich um die eigenen Interessen der Person kümmert. Im besten Fall also da ist die, die die persönliche Beratung ähm ab 14:00 irrelevant bzw. im Alltag sieht man eigentlich nicht den Berater, sondern ich glaube, in den häufigsten Fällen sind das Leute, die ein Fußballspieler vielleicht zweimal im Jahr seht oder einmal im Jahr, weil es eben darum geht. Ist man glücklich im Verein, möchte man wechseln oder gibt es irgendwelche anderen Angebote oder oder. Deshalb habe ich mir da wenig abgeschaut. Dann gibt es noch die den Faktor zwei ältere Spieler, an die man sich wendet, weniger in einem formellen Konstrukt, sondern eher

in einem informellen, das so ungefähr so ist. Ich sehe, was die tun, bekommen mit, worüber die sprechen und denke mir ja, das sind so meine großen Brüder und entsprechend nimmt man da auch ein paar Sachen mit. Beispielsweise Markus Feulner war so einer, das war ein herausragender Spieler, ehrlicher Typ, den habe ich immer wertgeschätzt, der hat sich auch so krass ernährt. Dass der kaum KörperfeJ haJe. Der war mit einem acht Pack unterwegs. Und immer gesund, immer fit, immer voller Energie. PosiTvität. Und von Ihnen habe ich mir dann einfach abgeschaut, wie fleißig der war. Der hat sich nicht nur dann im KraFraum gezeigt, als jemand, der immer an sich arbeitet, sondern auch bei der Wahl zum Buffet war er sehr achtsam zu das was er holt. Und so pickt man so die paar Sachen eben auch von den Kollegen eher ab.

00:12:20

Raúl Krauthausen: Und wenn du jetzt, sagen wir mal so, Werbedeals gemacht hast mit Autoherstellern oder alkoholfreien Biermarken.

00:12:26

NevenSubo4c:Das würde, dann.

00:12:27

Raúl Krauthausen: Heißt das dann Manager oder.

00:12:29

Neven Subo4c: Das würde genau das würde dann der Berater tun, der sozusagen Manager ist. Das ist halt so diese Ambivalenz mit diesen Begriffen, sie bedeuten alles und damit auch entsprechend nichts. Aber eigentlich wäre der Berater derjenige, der das dann tut. Ich haJe aber so diese Standardverträge. Ich bin kein deutscher NaTonalspieler. Damit ist man in Deutschland schon als WerbekraF eher so an zweiter Stelle. Zu dem war ich auch nicht der herausragende Fußballer. Ich war in meiner MannschaF okay, aber da waren die anderen einfach auch viel besser und zudem auch deutsche NaTonalspieler. Die haben dann eher solche Möglichkeiten gehabt, größere Werbedeals zu gestalten. Ich haJe dann so diese Standardsachen mit Adidas beispielsweise, die dann Betrag X pro Jahr zahlen, wenn ich da Kickschuhe trage. Und ja, für mich war immer entscheidend damals auch ist mir gab ich für die Zahlen solange der Schuh passt, trage ich den Schuh weil ob Nike oder Adidas, die zahlen das gleiche.

00:13:35

Raúl Krauthausen: Aber das Geld bekommst du dann oder die MannschaF.

00:13:37

Neven Subo4c: Das Geld. In dem Fall bekomme ich ja, weil es um Kickschuhe geht. Die sind dann freigestellt von den Verträgen, weil man schließt den Arbeitsvertrag, da triJ man auch Markenrechte ab, beispielsweise sein Gesicht. Das gehört dann sozusagen dem Verein, weil der Verein kann dann sagen, ich mach morgen Werbung für alkoholische Getränke mit deinem Gesicht, und du hast außer du bist CrisTano CrisTano Ronaldo, und du kannst irgendwie dikTeren, was du in deinen Verträgen haben möchtest. Kannst du da nichts tun, sondern der Verein Verein entscheidet darüber, was dann und wo das Ganze eingesetzt wird. Also bei dem Ganzen ist so dein Image gemeint, also deine, deine, die Rechte auf dein Gesicht und idealerweise in der Regel halt dein Gesicht im Kontext dieses Arbeitsvertrags am besten gesagt.

00:14:33

Raúl Krauthausen: Aber jetzt ist es ja so, dass die beteiligten Vereine auch untereinander verhandeln, wer welche Spieler kauF oder verkauF. Und dann hast du gerade gesagt, dein Gesicht gehört eigentlich auch dem Verein. Ist das so eine Art, so ein hartes Wort, aber so eine Art privilegierter Menschenhandel?

00:14:52

NevenSubo4c:Hm, das.

00:14:54

Raúl Krauthausen: Ist nicht dagegen wehren.

00:14:55

Neven Subo4c: Ähm, Menschenhandel ist es ist glaube ich auch ein Begriff, der nur ja ist, ein hartes Wort. Man hat gewisse Möglichkeiten auch selbst zu entscheiden. Niemand hält eine Knarre ein, deinen Kopf an den Kopf und sagt Du musst jetzt das unterschreiben oder nicht. Zumindest nicht in Westeuropa.

00:15:18

Raúl Krauthausen: Aber es kann halt Karriereende bedeuten.

00:15:21

Neven Subo4c: Es kann Karriere Ende bedeuten. Also die Vereine können enorm viel KraF ausüben, die auch meiner Meinung nach und ich von den Rechtsexperten, mit denen ich auch gesprochen habe, die teilen diese Meinung, die ja auch noch illegal ist. Was ist so ein konkretes Beispiel davon? Also wenn ein Trainer entscheidet, diesen Spieler, den möchte ich nicht mehr haben, Auch wenn der gestern ein Fünpahresvertrag unterschrieben hat, dann kann der Verein sich mit dem Spieler unterhalten und sagen Guck mal, der Trainer, der will dich nicht. Wir würden dir keine Wege, keine Steine in den Weg legen, wenn du den Verein verlassen wollen würdest. Nee, also sie sind da sehr geschickt in der Rhetorik. Und wenn der Spieler sagt Nee, ich habe hier ein Fünpahresvertrag unterschrieben, das war mein Vertrauensvorschuss an euch, das ist nicht woanders hingegangen bin, sondern hier geblieben bin. Das Gleiche erwarte ich dann auch von euch, dass ich hier hier eine Pferdechance bekomme und mich einarbeiten darf in die MannschaF und dann eine Chance bekomme, halt abhängig vom Trainer. Dann kann der Verein sagen okay, wir haben dich erst mal gebeten, jetzt bauen wir langsam dann den Druck auf, Dann kann das dahin führen, dass dieser Spieler halt nicht mehr mit der ersten MannschaF trainiert. Die können ihn in die zweite MannschaF schicken und werden nach außen deuten, dass dieser Spieler. Wer sich nicht richTg verhält oder dass dieser Spieler nicht mal die Qualität hat, die er mal haJe, obwohl alles sich jetzt in diesem fikTven Beispiel von einer Woche abspielt, also wo all diese Sachen nicht zutreffen würden. Und naja, wenn die dann noch einen SchriJ weitergehen, dann und das habe ich auch schon gesehen, dann ist das so, dass die bei einem Kollegen nicht auf das Stadiongelände zugelassen haben, sondern die haben dann Security gerufen, um ihn davon zu tragen. Und naja, das ist echt krass, weil du vorstellst du hast einen Arbeitsvertrag, du sollst arbeiten sollst du Und im Arbeitsvertrag Vertrag steht auch, dass nur dein Arbeitgeber dir einen Stuhl, ein Tisch und ein Computer stellt, damit du arbeiten darfst. Und die erlauben dir noch nicht mal auf dem Parkplatz zu parken und das Gebäude zu betreten. Dann ist natürlich die Frage, ob das gerecht ist. Und das ist es halt nicht. Und diese Beispiele gibt sie sind halt unschön und deshalb ist man auch in der in dem Sektor leider

noch nicht so weit, dass man offen über diese Beispiele spricht und diese dann auch entsprechend durch poliTsche Maßnahmen auch löst. Damit das nicht zu solchen Vorfällen erneut kommt. Das ist momentan noch so gang und gebe, dass es sage ich auch das, was das in Deutschland sehr regelmäßig ähm noch immer abspielt und in anderen Fällen andere Länder, ist das noch mal ein bisschen schwieriger.

00:18:20

Raúl Krauthausen: Das finde ich so krass, weil du bist einer der wenigen Fußballer, die ich so mitkriege, die so offen über die Probleme im Fußball reden, also auch moralischer Natur. Du bist ja unter anderem auch KriTker der FußballweltmeisterschaF in Katar und auch die super krassen Bedingungen, die dann eben Fußballer oF auch haben. Ist es so ein so ein Ding, dass man da so den Deckmantel des Schweigens drüber legt?

00:18:47

Neven Subo4c: Ja, mir wird auch vorgeworfen von besTmmten FunkTonären, dass ich in die Suppe spucke, von der wir alle trinken oder essen. Ich weiß, kenne den Begriff nicht. Was sehr schade ist, weil tatsächlich ich ja versuche, durch die Aufmerksamkeit die Probleme, die da sind, ganz klar anzusprechen, damit wir uns darum bemühen können, diese zu verbessern. Weil es ist im Interesse des Vereins und auch der Fußballer bzw. Fußballerinnen, solche Probleme nicht mehr da zu haben, weil dafür ist es geht in der Regel nicht um Leben und Tod, aber gefühlt wird der Verein. In diesem Beispiel, den ich genannt habe, behandelt er den Spieler, als würde der Verein morgen aufgelöst werden, wenn es nicht eine ResoluTon zu diesem Konflikt gibt. Und das ist ein fundamentales Problem. Nicht nur, dass es diese Probleme gibt, sondern viel mehr, dass es noch nicht eine Bewegung sich etabliert hat, die dieses Versuch tatsächlich anzugehen, sondern die Frage im bei der Liga oder im DFB ist eher auf sich selbst gerichtet Wie können wir mehr Geld aus diesem ganzen Produkt schaffen, was auch gerechrerTgt deren primäre Zielsetzung ist. Doch es ist schade, dass dann sehr viel von der ich sage mal von den Grundwerten, dem Sport oder generell auch zu einem Arbeitsvertrag und Arbeitspartner entsprechend dann auch gehört, dass diese dann liegen bleiben.

00:20:21

Raúl Krauthausen: Du hast in einem Interview gesagt, dass du Teile deiner Fußballvergangenheit auch als vergeudet betrachten würdest oder zumindest siehst du die Vergangenheit sehr kriTsch. Du bist dann ausgesTegen. Und wie hat sich seitdem dein Alltag verändert? Also wie, wie ist es im Vergleich zu damals? Du hast jetzt wahrscheinlich viel mehr Zeit.

00:20:44

Neven Subo4c: Naja, schön wäre es. Ich habe viel mehr Freiheit, die ich dann aber auch gänzlich nutze, um die Arbeit meiner STFung und miJlerweile auch anderen Unternehmen noch mit Leben zu füllen.

00:20:57

Raúl Krauthausen: Aber hast du dir diesen Rhythmus beibehalten? 8:00 aufstehen, zwei Stunden arbeiten, dann ein bisschen Pause machen Und so.

00:21:04

Neven Subo4c: Schön schön wäre es, wenn ich bis 8:00 ausschlafen könnte. Sagen wir, es war so, ne? Ist es tatsächlich so, dass ich jetzt weniger Zeit habe als zu meiner professionellen

Fußballerkarriere? Das magister auch logisch klingen, aber die Tatsache ist die, dass als ich Fußball gespielt habe, gab es gewisse fixe Punkte im Tag. Also Training ist von dann bis dann, das ist fix und da rüJelt man nicht dran. Ja, das kann man auch nicht beschleunigen oder verschieben oder, oder. Entsprechend war ich ja gebunden an einen Ort. Momentan ist es so Ich kann viel mehr von den Möglichkeiten, die es in den Sektoren gibt, in denen ich mich bewege, wahrnehmen. Allein nächste Woche ist jetzt der Kongress des Fundraisingverbands. Das ist der Deutsche STFungstag. All das ist in einer Woche. Das häJe ich vorher, als ich Training haJe, gar nicht wahrgenommen. Weil ich kann da sowieso nicht hin. Ich muss ja hier in Dortmund bleiben, jeden Tag. Und jetzt auf einmal gibt es Möglichkeiten dazu, sich zu vernetzen. Mit anderen STFungsmanager, mit anderen Experten im Fundraisingbereich. Und das ist sehr wertvoll. Und diese Chancen nehme ich halt wahr. Zusätzlich dazu, dass ich natürlich jetzt auch mehr Termine wahrnehmen kann und obendrauf einfach mehr Möglichkeiten für meine Arbeit bei der STFung entstehen. Und dass das völlig mit dem gleichen Ehrgeiz wie ich vorher diese zwei Stunden auf dem Trainingsplatz gemacht habe, nur jetzt mit einer anderen Art von Arbeit Fußball auf zwei Stunden limiTert ist. Sehr schnell. Entscheidungen werden innerhalb von Millisekunden gemacht, man ist sehr präsent und man muss entscheiden innerhalb von einer Sekunde. Es gibt nicht viele Sachen, viele, viele SituaTonen, wo man noch überlegen kann, wie möchte man das machen? Nein, aber jetzt in meinem Arbeitsalltag bedarf halt eine Entscheidung vielleicht zwei Wochen Arbeit. Ich muss Grundlagenforschung machen, ich muss gucken, was, welche Evidenzen habe ich für eine gewisse SituaTon, bevor ich überhaupt eine Entscheidung treffen kann. Und das bedarf entsprechend mehr Zeit, weil die Bedeutung auch eben enorm hoch ist. Also es sind weniger Entscheidungen als im Fußball, wenn ich alle drei Sekunden Entscheidung kommt. Dafür müssen die sorgfälTger vorbereitet werden, und das nimmt viel Zeit ein. Ja, so viel wie ich möchte. Aber ich bin jemand, der sehr gerne 100 % gibt und deshalb, dass ich dann im Ergebnis dazu gebracht hat, dass ich sehr dankbar werde, wenn ich mal bis 8:00 ausschlafen könnt. Ist schon eine Weile her.

00:24:01

Raúl Krauthausen: Aber er wird gesagt, dass das einen Fußballer mit so viel Engagement eigentlich nur einmal gibt. Also so jemanden wie dich. STmmt das? Siehst du das auch so? Oder ist das einfach nur wieder eine ReprodukTon des Klischees der Fußballer, die da nicht die Nerven haben und alle nur FIFA zocken oder auf geile Partys gehen?

00:24:23

Neven Subo4c: Hm. Ich glaube, im Bereich des Engagements ist ja auch eine Rolle, die ich auf jeden Fall füllen möchte. Ist es, ein Vorbild zu sein für so die nächste GeneraTon? Weil wir merken ja jetzt auch, die Jugend ist ein bisschen ein bisschen sensibler mit sich um. Die Liga macht sich zum Ersten Mal Gedanken um NachhalTgkeit, was das überhaupt ist, bevor man irgendwann mal auch ein Verständnis dafür schat. Und auch die das sind konkrete Maßnahmen gemünzt und da versuche ich schon aufzuzeigen, was möglich ist, weil ich eben ja mit meinem gesellschaFlichen Engagement schon einer derjenigen bin, die am meisten Zeit invesTeren. So das seit zehn Jahren. Das ist, glaube ich, kein Geheimnis. Ich bin eher so ein Typ, der, wenn er was macht, dann macht er das so voll. Dafür mache ich von zehn Sachen, die möglich wären, mache ich nur eine. Das heißt, neunmal bin ich auch der Typ, der sagt Kann ich nicht, will ich nicht. Keine Zeit. Und ich finde auch, es hat eine gewisse. Also es ist auf jeden Fall wert, Menschen in der GesellschaF zu haben, die so sind wie ich. Es hat auch einen hohen Wert, wenn Menschen genau anders Tcken. Wir leben ja von Diversität,

auch nicht nur in HerkunF oder Haurarbe oder Religion, sondern auch in dem Mindset, das wir entwickeln. Und naja, ich. Ich bin wie ich bin und ich würde. Ich würde schon. Also da wird es den ich will mehr, mache es. Aber ich würde halt schon jemand sehen, der noch viel härter arbeitet und auch Fußballer ist, weil geht schwierig, also geht echt schwierig. Ich bin da, ich bin da schon ein ein Streber.

00:26:15

Raúl Krauthausen: Aber birgt das nicht auch die Gefahr des Burnouts, wenn man, sagen wir mal, keinen Trainer hat, der dann sagt wir machen das und so lang und wir machen das so und so? Also ich habe, ich bin ja auch selber Gründer einer OrganisaTon, gemeinnützigen OrganisaTon und da macht mir das Gefühl die die Welt ist halt das Feld, das man bearbeitet und die ReJung der Welt. Aber man findet da ja auch gar nicht so leicht einen Schlusspunkt.

00:26:42

Neven Subo4c: Nee, ähm, ich bin da total bei dir. Ich glaube, dass wie man es sieht. Das Entscheidende ist also Du und ich haben dann das Glück, dass wir etwas sehr Wertvolles und Sinnvolles und Relevantes leisten und uns in diesem Kontext bewegen, wo man eigentlich, egal was man tut, es nie genug sein kann. Weil, ob du oder ich am Ende, wir arbeiten unser ganzes Leben. Dann gucken wir zurück und merken bisschen was hat es gebracht. Ja, und.

00:27:11

Raúl Krauthausen: Da kannst du den STF fallen lassen. 19:00.

00:27:15

Neven Subo4c: Wenn es sein muss. Wenn es sein muss. Nein, ich versuche schon, Gas zu geben, auch abends. Aber ich glaube, dass der Punkt, den ich eigentlich machen wollte, ist, dass es für mich sehr hilfreich ist, in einem anderen Musterrahmen zu denken als jetzt. Ich bin im Fokus von allem. Dann, wenn ich mir Gedanken mache, wie schwierig etwas ist, muss ich mir immer wieder vergegenwärTgen, wie schwierige SituaTonen, wie schwierig die SituaTon ist von anderen Menschen, die momentan so wirklich existenziellen Problemen sich befinden. Weil wir neigen dazu, Wenn wir uns immer nur nach oben orienTeren, dann denken wir, wir haben’s so schlimm, wir haben so schlimm. Und dann irgendwann glaubt man das ja auch. Auf der anderen Seite, wenn man das ganze mal das größere Bild sieht, dann merkt man ja, es ist nicht leicht. Ja, ist es manchmal auch Kopfzerbrechen? Ja, es ist manchmal auch vielleicht an einem Punkt, wo man denkt, jetzt müsste das mal anders sein oder jetzt müsste mal sich ja was GroßarTges ändern. Aber man sieht, dass die Welt viel zu kompliziert ist, als dass weder du noch ich von heute auf morgen etwas wirklich GroßarTges verändern, was nicht den Einsatz, den wir leisten, schmälern sollte. Nur vergegenwärTgen, wie schwierig es ist und deshalb auch wie wertvoll, dass man versucht, an dem Dreher ein bisschen was zu tun. Weil, wenn wir das tun, sind andere Leute, die uns dabei unterstützen, die das auch ein bisschen drehen werden, dann schon vor uns gedreht haben und wir können nur ein bisschen was tun. Und dieses Muster, das hilF mir sehr, denn ich bin jetzt in den letzten zehn Jahren, obwohl ich teilweise zwei oder mal auch drei Jobs haJe, hat mich immer davon gereJet, mich selbst jetzt im Fokus zu sehen. Damit möchte ich auch nicht vielleicht, das sollte man auch vorweg schieben nicht schmälern, dass es Burn out gibt und dass Leute total überlastet sind und gar nicht mehr können. Ich glaube, das kommt am häufigsten in SituaTonen, wo man gezwungen ist, eine Arbeit zu machen, mit der man sich so gar nicht idenTfiziert. So in meinem Fall. Ich könnte theoreTsch sagen, ich mach jetzt Feierabend. Ja, und nur diese Freiheit zu haben und auch das finanzielle Puffer, um eben

nicht jeden Tag arbeiten zu müssen, selbst wenn man, wenn man das nicht nutzt, ist schon eine Freiheit an sich, die das Leben einfacher gestaltet. Und einige von diesen Freiheiten, glaube ich, genießt du und genieße ich, die uns eben auch so durch den durch den Tag bringen, die für andere Menschen sicherlich sehr schwieriger wären, wenn sie eben nicht diese Freiheiten und Puffer häJen.

00:30:13

Raúl Krauthausen: Wenn man sich so deine Biographie durchliest und die Interviews mit dir verfolgt, dann ist es ja immer so eine richTg Bilderbuchkarriere eines Menschen, der verstanden hat, dass er seine Privilegien als Profifußballer auch nutzen kann und auch nutzen will. Gibt es trotzdem etwas in deinem Fußballleben als Profifußballer, das du vermisst?

00:30:39

Neven Subo4c: Ja, ich vermisse auf jeden Fall, im Stadion zu spielen vor 80.000 Leuten, dass ist, um mich dabei mit den Besten in der Welt zu messen. Das ist in meinem Blut drin. Ich, ich, ich werde das auch niemals rausbekommen. Will ich auch nicht, weil diesen Ehrgeiz, den ich nun mal habe, den wende ich jetzt nur anders an, nur jetzt habe ich halt nicht die Möglichkeit, innerhalb von zwei Sekunden eine tolle Tat zu machen. Und 80.000 Leute finden das total cool und jubeln mich an, das ist jetzt, sondern jetzt ist halt das eher Realität, realitätsnäher in der Hinsicht, als dass ich viele Wochen, Monate und Jahre arbeite. Und am Ende passiert etwas draus, was auch sehr wertvoll ist. Aber es jubeln jetzt nicht mehr 80.000 Leute. Und dieses Messen mit anderen, wo man auch voneinander lernt, an sich wächst usw. Das ist jetzt auch nur in einer gewissen abstrakten Abstrahierung noch möglich, dass da beispielsweise der STFungstag, da lernen STFungen voneinander und wir dürfen. Auch unsere Erfahrung dort präsenTeren. Und das finde ich an sich wertvoll. Aber das haben wir jetzt nicht jedes Wochenende. Und dann kommst du wieder auf den Prüfstand. Und das ist etwas, was ich eben 15 Jahre professionell gemacht habe und davor eben im Amateurbereich. Und somit gehört das auch zu meiner Psyche einfach dazu, das zu zu, dass das wertzuschätzen für diese posiTven Aspekte, die es nun mal hat, weil ja das ist einfach wunderschön wenn man wenn man etwas tut und gefühlt die ganze Stadt dahinter ist und man das nicht nur sich vorstellen muss, dieses Gefühl, sondern es manifesTert sich dann im Gesang und Jubel und Klatschen und nicht nur dann im Stadion, sondern auch danach in den Wochen. Das ist schon ein sehr besonderes Gefühl.

00:32:43

Raúl Krauthausen: Und gleich geht’s weiter. Wenn du diesen Podcast unterstützen möchtest, dann kannst du das mit einem kleinen monatlichen Beitrag tun. Im Gegenzug kannst du aktuelle Folgen vorab hören und du wirst, sofern du das möchtest, hier im Podcast auch namentlich genannt. Alle Infos findest du auf de. Aufzug. Ende der Service Durchsage. Viel Spaß beim zweiten Teil der Folge. Jetzt hast du natürlich auch eine sehr bewegte Zeit, bevor du Fußballer wurdest. Deine Eltern sind mit dir geflohen aus dem ehemaligen Jugoslawien und nach Deutschland gekommen. Hat es große Herausforderungen bzw. deine Eltern hier überhaupt eine Arbeitserlaubnis zu bekommen? Seid dann in die USA. Dort hast du dann das richTg verstanden? Habe deine Fußballkarriere Angefangen hat diese Erfahrung als als junger Mensch sagen wir mal den Grundstein gelegt für dein jetziges Engagement der STFung, über die wir das reden.

00:33:53

Neven Subo4c: Ich muss ja sagen, weil mein Leben so war, wie es ist. Und dann ist es so geworden, wie es nun mal geworden ist. Ich weiß nicht, wie es anders gewesen wäre. Darauf versuche ich auch wenig bis gar keine Zeit zu verschwenden, weil es zu theoreTsch ist. Ich glaube, was jedenfalls sehr hilfreich war, war zu sehen, was Engagement bedeutet. Meine Eltern damals, als sie in Deutschland angekommen sind, Anfang der 90er Jahre geflüchtet von dem Krieg in Jugoslawien, haben halt mehrere Jobs gehabt und eigentlich glaube ich, häJen wir super komfortabel wohnen können, haben das aber nicht getan. Wieso? Na ja, weil meine Eltern das Geld, was sie erwirtschaFet haben, in Hilfsgüter invesTert haben, damit die Leute in der Kriegsregion eben Nahrung haJen und auch Medizin. Das ist bis heute bei mir so imprägniert als etwas, was sehr nicht nur richTg ist, sondern auch in einem besTmmten Ausmaß gelebt wird. Nee, das mal verglichen mit so dieser Charity Szene, in der ich zum Teil war. Wenn man als Fußballer irgendwie agiert, dann gibt es viele Möglichkeiten.

00:35:08

RaúlKrauthausen:Hospize eröffnen.

00:35:09

Neven Subo4c: Ja, dann geht man irgendwo hin, macht ein Foto und das ist dann also wird beTtelt als das größte Engagement überhaupt, ultra vorbildlich usw.. Und diese Diskrepanz war etwas, was ich in mir getragen habe. Das war ein Bauchgefühl da. Dann hat sich eben auch gezeigt, dass irgendwie Engagement ja nicht nur das ist, wofür ich jetzt hier gefeiert werde, sondern eigentlich auch vor allem, dass das, was meine Eltern getan haben und das hat mir auf jeden Fall die PerspekTve gegeben, Begriffe anders zu verstehen wie Engagement, soziales Engagement und auch die Formen, ähm, aufzuzeigen, wie man das mit Leben füllen kann und auch die Gefahr, die einhergeht, wenn man sich in ein gewisses System bewegt, das eigentlich so ein WeJlauf nach unten ist, also wo fast schon gar nichts als was GroßarTges gefeiert wird und man dann also schon weniger macht beim nächsten Mal das aber dann genauso gefeiert wird und das eigentlich gar nicht dazu animiert, wirklich sich inhaltlich und intensiv mit irgendwas auseinanderzusetzen. Und diese Gefahr wurde mir dadurch bewusst, da ich ja diese beiden beide PerspekTven haJe.

00:36:36

Raúl Krauthausen: Da hast du mit der Neven SuboTc STFung dich darauf fokussiert, dass ihr sagt, ihr wollt Brunnen bauen. Vor allem wenn ich es richTg verstanden habe in Äthiopien. Ähm, wie, wie seid ihr auf die Idee gekommen, in Äthiopien Brunnen zu bauen?

00:36:54

Neven Subo4c: Also bei uns hilF es auch, da noch mal so ein bisschen differenziert auf so ein Projekt und Fang zu schauen. Also es sind tatsächlich Wasseranlagen miJlerweile die mehrere Kilometer auch das Wasser speisen bis hin zu den Gemeinden. Hinzu kommt auch eine ManifestaTon Sanitärkomponente, also ToileJen, die dann auch zusätzlich gebaut werden an den Schulen, gekoppelt mit Hygiene und Wartungs und ManagemenJrainings, für eine richTge Anwendung und auch für ein systemaTsches Management und Wartungssystem. So, und ursprünglich haben wir begonnen im Norden von Äthiopien, in der Tigray Region, wo momentan leider Krieg ist seit knapp zwei Jahren. Ich glaube, miJlerweile sind es 22 Monate her. Ähm, vor zehn Jahren war das noch noch friedlich dort im Norden und für uns war eben wichTg oder? Für mich irre ich mich persönlich, da ich ja die STFung gegründet habe damals zu gucken. Wenn ich mir die Frage zu stellen, wenn ich 1 € am Ende

des Jahres habe, wo kann ich den am besten invesTeren, wenn es um Menschenrechte geht, wenn es um wirklich lebenswichTge Grundlagen geht, ähm, wo ist es dann am besten? Also als Folge musste ich mich erst mal mit globalen Problemen auseinandersetzen und da gibt es leider enorm viele. Einige davon sind aber sehr realisierbar und in dem Fall von Zugang zu Trinkwasser ist es nun mal so, dass das Grundwasser ja unter den Füßen der Menschen ist. Also die Lösung ist eigentlich unter den Füßen. Problem ist, dorthin zu gelangen, weil das Grundwasser in einer besTmmten auch Trinkqualität ist, dann 40, 50, 60 Meter Tef oder in anderen Fällen bei den größeren Systemen knapp 200 Meter Tef. Aber es ist da. Es ist schon seit Jahrhunderten, seit Jahrtausenden, seit Millionen von Jahren ist es da. Und das anzuzapfen ist ist eine sehr konkrete, greivare Lösung.

00:39:07

Raúl Krauthausen: Gehen wir aber nochmal zurück zum Anfang. Da sitzt dann also der DLF in Dortmund und hat Zeit. Gründet eine STFung wie, wie, wie kommt man auf Äthiopien? Also das Thema Wasser ist ja nicht nur in Äthiopien wahrscheinlich ein brennendes Thema und es gibt ja auch ständig andere Probleme in anderen Ländern, die man häJe bearbeiten können, die vielleicht auch für dich zur Auswahl standen. Was? Was war denn dann am Ende der ausschlaggebende Grund zu sagen Äthiopien? Weil du bist ja weder Äthiopier noch hast Wasser, dann dein, dann deine Karriere irgendwie groß beeinflusst oder geprägt?

00:39:43

Neven Subo4c: Ja, tatsächlich Recherche. Also es war entscheidend, Partner zu haben, die sehr kompetent sind, die auch eine Erfahrung haben. Äthiopien hat eine besondere Historie. Es ist eigentlich das einzige Land auf dem afrikanischen KonTnent, das noch nie kolonialisiert wurde, außer quasi bei sich selbst. Und somit ist auch eine eigenständige Hilfskompetenz aufgebaut worden. Also unser Partner vor Ort beispielsweise ist nicht Regierung, aber sind quasi Regierung, weil sie mit über 1000 Mitarbeiter innen nun mal sehr viel in dieser Region abdecken. Von Wassermanagement nicht nur im Falle von Trinkwasser, sondern auch von Wassermanagement für Agrikultur, von Aufforstung bis hin zu Unterstützung von Lively goods, also die Bauern und Agrikultur, Technik und neue Möglichkeiten. Und wieso ist der Partner jetzt in diesem Fall so kompetent und so groß? Ja, weil dort internaTonale OrganisaTonen sich nicht einbauen konnten. GroßarTg, weil dieser Partner das übernommen hat, weil sie nicht kolonialisiert wurden. Wie viel? Also alle anderen Ländern, ja, alle anderen Länder, bis auf Libyen. Aber das war ein anderer Zweck. Na ja, und Äthiopien hat auch komplementäre Maßnahmen, die sehr stark unseren invesTerten Euro unterstützen, weil das sind Sachen, die laufen parallel, die, mit denen haben wir vielleicht wenig zu tun an sich, aber die zahlen auf unsere Programm und Projektziele. Ein konkretes Beispiel ist In Äthiopien gibt es Gesundheitsmitarbeiterinnen, die sind dann in den ländlichen Regionen permanent staTonär staToniert. In anderen Ländern ist es so, da kommt die Gesundheit Mitarbeiter und vielleicht einmal in der Woche zu einer Gemeinde und versucht dort gewisse PrakTken besser zu gestalten durch Auwlärungsarbeit. Konkretes Beispiel da vielleicht auch viele, viele MüJer. Viele schwangere MüJer möchten nicht in der Klinik ihr Kind zur Welt bringen, weil sie und alle Geschwister und alle Großeltern und Eltern ja immer in der Gemeinde geboren wurden, so in Äthiopien. Aber die Gesundheit Mitarbeiter, die sind direkt in der Gemeinde, die leben dort jeden Tag, die werden Teil der Gemeinde. Und das ist ein sehr vorbildliches Programm, weil das Vertrauen, das dort geschaffen wird, vielleicht nicht in den ersten sechs Monaten oder im ersten Jahr, aber spätestens danach. Und vor allem, wenn man mal 345 Jahre nach vorne schaut und man so eine Gesundheitsmitarbeiterin eben als festen

Bestandteil der Gemeinde versteht, dann kommt die große Entwicklung, wo in einem konkreten Beispiel es so war, dass bevor diese Gesundheitsmitarbeiterin begonnen hat in der Gemeinde wurde kein Kind in der Klinik geboren. Ich glaube, da war es bei ihr. Vier Jahre oder fünf Jahre später ist jedes Kind in der Klinik zur Welt. Gebracht worden und das haJe viel bessere Konsequenzen für die Neugeborenen. So wie für die MüJer, die dann unter professioneller Hilfe ihr Kind zur Welt bringen konnten.

00:43:26

RaúlKrauthausen:Mein Großonkel, der hat früher auch in vielen afrikanischen Ländern Brunnen gebaut. Und als neulich Sarano bei mir zu Gast war, die ja auch in Äthiopien ein Projekt macht, mit mit Kaffee auf der einen Seite, aber auch mit More Women, so eine Art Mikrokredite vergibt an FrauengemeinschaFen, die dann da ihre eigenen Business auvauen können. Und der habe ich erzählt, dass mein Großonkel in vielen afrikanischen Ländern Brunnen gebaut hat und kurz nachdem er in Rente ging. Er hat die Schweiz eine Studie gemacht, dass man festgestellt hat, dass die Kindersterblichkeit gesTegen ist, nachdem die Brunnen installiert wurden, und man hat versucht herauszufinden, woran das lag. Und es stellte sich heraus, dass die Kinder ihr ganzes Leben lang sauberes Wasser tranken. Aber sobald der Brunnen kapuJ ging, wurde er nicht repariert. Die haben dann also wieder dreckiges Wasser getrunken und ihr Körper konnte kein Immunsystem auvauen. Und dann sind sie halt gestorben und dann hat man versucht, das zu beheben, diesen Fehler. Und hat dann versucht, dafür zu sorgen, dass die Brunnen nicht kapuJ gehen, dass es Ersatzteile gibt, dass man die Leute vor Ort ausbildet, die Schmiede usw., wie man die Dinger repariert und auch Materialien geschickt. Und es stellte sich dann wiederum heraus, dass der Schmied lieber Messer mit dem Stahl und Metall gebaut hat als ein Pumpen. Und das ist natürlich auch biJer, wenn wenn, wenn dann so was passiert. Aber auf der anderen Seite ist es vielleicht auch vermessen. Das hat dann mein Onkel sich gefragt, ob man als als weißer Deutscher so eine Art White severism Macht Brunnen dort installiert und und vielleicht besTmmte SituaTonen nicht berücksichTgt, die eben dazu führen können, dass man lieber Messer bauen möchte mit dem Material als Pumpen. Habt ihr so Mechanismen, dass ihr so was überprüF und und vielleicht auch vermeidet, dass da was passiert?

00:45:33

Neven Subo4c: Ja, das ist eine sehr wertvolle Geschichte und auch vielen Dank, dass du sie erzählst, weil da liegt ja einerseits unsere Kompetenz und andererseits etwas, was sehr häufig überschaut wird. Deshalb bin ich auch selbst kein Fan. Wenn jetzt irgendjemand sozusagen nach Afrika geht, wo sich ein Land dann etabliert und dort ein Projekt realisiert und sich dann wundert, dass fünf Jahre später die, also die Effekte negaTv waren, wenn überhaupt. Ja, das ist eine sehr große Gefahr, dass sehr viele, glaube ich, übersehen möchten, weil es sehr einfach ist, ein Brunnen zu bauen. Das kriegt man mit links und rechts hin. Das ist hat auch seine KomplikaTonen, aber das geht. Die Schwierigkeit ist, dass es wirklich auch langfrisTg funkToniert und dafür braucht es professionelle Strukturen, weil das schat man nicht eben so im Ehrenamt nebenbei. Das ist die Realität, mit der sich eben heutzutage noch viele noch nicht wirklich konfronTeren. Aber es gibt zunehmend mehr OrganisaTonen, die sich auch wirklich mit Mitmitwirkungen auseinandersetzen, mit der LangfrisTgkeit. Und bei uns ist es beispielsweise so Wenn wir mit einem Partner zusammenarbeiten, dann fahren wir mit mindestens fünf Jahre lange Strategien. Die sind dann gezielt nicht auf ein kompleJes Land, sondern in der Regel ein Bundesland und nicht nur ein Bundesland, sondern in einem gewissen Kreis oder vielleicht in einem zweiten Kreis

auch noch, weil sonst kann man das nicht abbilden. Es klingt zwar toll, in zehn Ländern zu sein, aber das kriegst du nicht hin. Also da geht QuanTtät über Qualität und bei uns zählt vor allem die Qualität. An erster Linie.

00:47:19

Raúl Krauthausen: Liegt dann darin auch eure NachhalTgkeit? Also ich meine, je mehr Brunnen ihr baut, desto mehr müsst ihr ja auch, sagen wir mal begleiten und betreuen und evaluieren und reparieren. Das wird dann mit der Zeit immer teurer. Liegt dann ökologische NachhalTgkeit darin, dass wir dann die Projekte später direkt an die Regierungen übergibt, dass die das dann weiterführen und auch finanzieren?

00:47:42

Neven Subo4c: Ja, im Idealfall möchte man das NGO nicht für immer und ewig das finanzieren, weil das auch so Abhängigkeiten führt, die nicht für niemanden gut und wertvoll sind. Deshalb wird schon am Anfang eines Projektes Input von der Gemeinde eingefordert. Das ist vor allem dann physische Arbeit, dass sie sich auch an den gewissen Arbeiten beteiligen. Das ist auch überschaubar und auch wertvoll und bindet sie an das Projekt, weil es ist was anderes, wenn. An etwas zusammenarbeitet, wie beispielsweise an einem Haus, als wenn irgendeiner das Haus einfach darauf baut und dann ist es da.

00:48:21

Raúl Krauthausen: Genau das ist so interessant, finde ich an deiner STFung, dass du sagst, dass 100 % der Spenden, die eingehen, dort vor Ort ankommen und dass ihr letztendlich den bürokraTschen Anteil, den er durch seine Arbeit auch hat, dass du diese bürokraTschen Kosten prakTsch persönlich übernimmst und zahlt, damit die Spendengelder dafür nicht verbraucht werden. Das ist ja ein sehr guter Ansatz und unser Team schat ja auch sehr viel Vertrauen. Und dein Buch heißt Alles geben, warum der Weg zu einer gerechteren Welt bei uns selbst anfängt. Jetzt habe ich mich gefragt und auch aus dem eigenen Engagement heraus ist es wirklich so einfach? Also es ist wirklich so, dass wir sagen können Du musst bei dir selber anfangen, dann wird die Welt ein besserer Ort. Weil eigentlich sind doch diese ganzen oder größere Konflikte auf der Welt durch PoliTk und Verantwortliche entstanden, wo es egal ist, ob ich jetzt mal, wie Luisa Neubauer sagt, eine Bambuszahnbürste kaufe oder nicht. Das ändert jetzt nichts an den Kreuzschifffahrten, die den Meeren die Umwelt verschmutzen. Und genauso ändert es nichts. Sagen wir mal, hier vor Ort eine kleine Maßnahme zu machen, wenn wenn die Verantwortlichen oF die die Probleme erzeugen wie Machthabende, KorrupTon usw..

00:49:46

Neven Subo4c: Ja, das ist ein sehr guter Punkt und ich glaube auch, dass es da viele FaceJen gibt, in die wir uns verTefen können. Also eine, die das Beispiel mit der Bambuszahnbürste verbunden ist, ist sicherlich diese. Ich würde es fast schon so Verblendung von NachhalTgkeit darstellen. Also wenn man denkt, das reJet die Welt, dann ist man weit davon enrernt.

Deshalb heißt auch das Buch alles geben, dass man sich eben nicht an solchen Kleinigkeiten orienTert, dann dann auch gewissermaßen schockiert ist oder und oder enJäuscht oder zumindest kein gutes Gefühl hat, dass man wirklich engagiert ist, weil man orienTert sich immer nach unten, man orienTert sich an den Nachbarn und sagt Ah ja, ich habe jetzt aber hier nicht mit einer PlasTktüte eingekauF, mit so ner Stotüte und das ist jetzt die große Tat. Und naja, das sTmmt auch nicht ganz. Das, glaube ich, ist sehr wichTg, sich zu fragen wie Inwiefern kann ich mich ganzheitlich für GerechTgkeit oder für die Welt umsetzen? Und

wenn man sich diese Frage stellt, kommt man zu ganz anderen Antworten, die dann in Summe eher ein Gefühl davon geben, dass man ja doch tatsächlich ein wichTger Akteur ist.

00:51:09

Raúl Krauthausen: Ich habe vor ein paar Monaten ein Buch geschrieben Wie kann ich was bewegen, wo ich mit vielen AkTvisTnnen aus Deutschland vor allem über die Frage gesprochen habe, der, der Selbstwirksamkeit und und auch der Wie misst man eigentlich den eigenen Erfolg, wenn, wenn wir das eigentlich die ReJung der Welt als Ziel haben? Plagen dich manchmal so auch Selbstzweifel? Also ist es das RichTge, was du tust? Oder blickst du grundsätzlich opTmisTsch auf das Thema?

00:51:42

Neven Subo4c: Ähm, ja, habe ich auch. Ich versuche diese dann aber in das ObjekTve hineinzutragen, weil es ist ich glaube völlig normal, egal was man tut. Also ich habe einen Nachbar, der hat wenig mit Engagement zu tun, aber selbst der läuF ja jeden Tag mit 10.000 Zweifel durch den Tag. Und wenn man das dann noch andere Dinge widmet, dann kann das dazu führen, dass man sich sozusagen das Recht auf Ignoranz rausnimmt. Und zwar zu sagen, das ist mir egal, zu viele Zweifel am Ende, ähm, ja, tut’s nix und deshalb mache ich nichts, weil wie gesagt, auch so eine Entscheidung hat Konsequenzen, die man dann vielleicht ja akTv ignoriert, was auch falsch ist. Ich versuche staJdessen wirklich Sachen zu verstehen.

Das klingt sehr nichtssagend, zum Teil. Zum anderen Teil finde ich es für mich sehr wertvoll, weil andere Leute haben, andere Gedanken und andere Ideologien und andere Muster und andere in Anführungsstrichen Fakten, mit denen sie sich orienTeren. Und ich bin dann so zielorienTert, dass ich mir dann denke ich, ich, ich muss die verstehen, dass ich entweder meine PosiTon revidieren revidiere oder dass ich darauf eingehen kann, um eben das zu erklären mit aus einer neuen. Oder mit einer zusätzlichen InformaTon, damit sie es auch neu bewerten können. Also so immer ein bisschen lösungsorienTert. Und bei dem ganzen ja, bin ich alles weitere als andere, als glaube ich opTmisTsch, weil ich weiß, du wirst oder ich werde nicht alle Leute überzeugen oder eine Mehrheit überzeugen. Schön wärs, wenn es so wäre. Das geht aber nicht. Das ist leider die Realität. Und diese. Ich glaube, wenn man sich dann versucht eben weg zu orienTeren von ja, so sollte es sein oder so müsste es sein zu einem Ja, so ist es und in diesem so ist es agiere ich ja dann ja feiert man jeden weiteren, den man überzeugt, anstaJ sich zu ärgern über jeden der nicht mitzieht, Weil davon gibt es leider auch genug Leute und reichlich WissenschaF und trotzdem sind wir kaum voran. Für mich ist immer das beste Beispiel, das ich, das ich sehr gerne sehr häufig bringe, weil es sehr greivar ist, dass wir wissen beispielsweise auch in Deutschland, wie wichTg Gemüse essen ist. Trotzdem ist keiner Gemüse und so geht das einher auch mit anderen Sachen, die nicht mal uns selbst betreffen, sondern auch uns betreffen. Aber noch andere Dinge hinzu, wie die Umwelt, wie unsere Mitmenschen. Und trotzdem treffen wir die falschen Entscheidungen, obwohl die InformaTon ganz klar ist. Also Brokkoli ist gesünder als Chips, aber trotzdem essen die meisten Chips und wir wissen, woher das kommt. Das Lösen ist leider ein bisschen schwieriger, als es als Problem zu idenTfizieren.

00:55:07

Raúl Krauthausen: Jetzt leben wir in sehr schwierigen Zeiten. STchwort Krieg von Russland, STchwort InflaTon, Klimawandel. Betrit das deine OrganisaTon auch? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass durch die InflaTon vielleicht auch STFungsvermögen nicht mehr so viel wert sind, wie sie mal waren usw..

00:55:28

NevenSubo4c:Äh, ja. Mit Sicherheit befassen wir auch mit dem aktuellen Kontext, in dem wir uns bewegen sozial, poliTsch, wirtschaFlich. Das ist nicht wegzudenken. Und man muss auch ganz klar zur Kenntnis nehmen, dass vor allem Spenden von Zivilpersonen und der ZivilgesellschaF nun mal freiwillig sind. Das heißt, wenn gespart wird, dann eher an Sachen, die man sich sozusagen leisten kann. Das ist uns bewusst, ja. Nichtsdestotrotz wir versuchen unsere Unterstützer jetzt nicht nur rein als Spender zu sehen, sondern als Unterstützer und werden Möglichkeiten schaffen, dass sie trotzdem mit anderen Möglichkeiten zu auf die Ziele einzahlen können. Durch Auwlärungsarbeit beispielsweise, die kostenfrei betrieben werden kann.

00:56:23

Raúl Krauthausen: Jetzt verlinken wir natürlich deine STFung auch in den Shownotes und eine Frage, die ich immer den Gästen hier im Aufzug stelle Gibt es unabhängig von dem eigenen Engagement oder der eigenen OrganisaTon noch eine andere OrganisaTon, die du empfehlen kannst? Du hast, glaube ich, vorhin was genannt, wo man vielleicht auch mal sich anschauen kann, was die so leisten, weil du steckst ja super Tef in der Materie drin, der würde ich jetzt eher vertrauen, als wenn ich irgendjemanden fragen würde.

00:56:58

Neven Subo4c: Ja, ähm, also in unserem Bereich eine OrganisaTon oder in einem anderen.

00:57:02

Raúl Krauthausen: Bereich zum Beispiel. Oder eine, die dir über den Weg gelaufen ist. Oder sagst du, die machen auch coole Arbeit? Ja.

00:57:08

Neven Subo4c: Ich glaube, sehr wertvolle Arbeit macht beispielsweise auch so was wie das Goethe InsTtut. Einfach Bildung, Sprache, Kultur teilen, näher bringen. Das ist etwas sehr Schönes, wenn es in Nairobi oder in Daressalam oder oder. Möglichkeiten gibt, dass das deutsche Kultur geteilt wird und das auch die Kultur aus dem jeweiligen Land oder der jeweiligen Stadt eben auch prominent aufgeführt wird. Weil dadurch schaffen wir menschliche Verbindungen zueinander. Umso schöner, wenn es vielleicht auch das Pendant dazu bald in Deutschland geben würde. Momentan sind das eher sehr kleine Vereine, die mit sehr wenig MiJeln relaTv wenig umsetzen können. Doch die Hoffnung ist tatsächlich auch die, dass sich das auch weiter etabliert. Vielleicht auch in PartnerschaF mit dem Wie, mit so was wie dem Goethe InsTtut, weil ich persönlich das schön finde. Ich glaube Kultur. Ist etwas zum Teil universell EinzigarTges. Alle haben ihre Kultur, alle sind einzigarTg und dadurch auch Wertschätzung füreinander zu finden, ist enorm wertvoll, weil wir noch bis heute damit zu kämpfen haben, dass einige Leute denken Afrika ist ein Land, alle Leute sind da gleich und eine Geschichte gibt es da nicht, sondern das ist eigentlich ein Land voller Tiere und Naturparks. Denn dieses Gedankengut ist eben eins, das auf das koloniale Alter und Rassismus, das daraus etabliert wurde, zurückzuführen ist. Und das müssen wir auvrechen, weil dann könnten wir auch ganz anders mit den Menschen umgehen, aber auch mit der Tatsache, dass diese wirtschaFliche Ausbeutung, die schon seit Jahrhunderten exisTert, ja mit uns nicht ganz un verbunden ist.

00:59:08

Raúl Krauthausen: Das war ein großarTges Schlusswort. Ich bin nicht mal die HälFe der

Fragen, durch die wir noch vorbereitet haJen, weil das super spannend ist. Auch wie reflekTert du an diese Arbeit ran gehst, was man ja, sagen wir mal erst mal, wenn man sich mit dem Bereich noch nicht so viel auseinandergesetzt hat, wie ich auch erst mal verstehen muss, was da auch für Komplexitäten dahinter stecken. Ich danke dir sehr, sehr für deine Zeit und würde mich unglaublich freuen, wenn die Hörerinnen und Hörer sich die STFung vielleicht im Web doch mal anschauen. Neven SuboTc STFung de. Und dann vielleicht sogar die eine oder andere Spende täTgen. Und ich würde mir gerne mal die Arbeit anschauen.

Das war ich auch. Ich habe. Es gibt einen Kurzfilm, habe ich auf ihrer Facebookseite gesehen wie die. Die Arbeit finde ich auch ganz schön bebildert, wo ihr den Film finanziert. Wenn ich das richTg verstanden habe. Ubuntu hieß der Ja richTg.

01:00:11

Neven Subo4c: Wir haben einmal zwei Unterstützer auf ihrem Weg dorthin begleitet, um zu sehen, was macht das mit Ihnen und das ist frei verfügbar. Das waren erste Projekt.

Hoffentlich. Beim nächsten Mal können wir auch Protagonisten von beispielsweise Ingenieuren oder Partnern oder aus der Gemeinde vor Ort machen. Das war jetzt ein erster Versuch und beim zweiten Versuch nehmen wir eine andere Protagonisten.

01:00:34

RaúlKrauthausen:Da bin ich sehr gespannt. Ich hoffe, wir bleiben in Kontakt.

01:00:38

Neven Subo4c: Sehr gerne. Also fühl dich frei, wenn du in Dortmund bist, einmal bei uns vorbeizuschauen. Gerne auch spontan. Wir haben ja hier unser Büro nicht. Ich weiß nicht, wie häufig du in Dortmund bist, aber.

01:00:48

Raúl Krauthausen: Ich war letzte Woche erst in Dortmund. Da bin ich gestrandet, weil ein ICE nicht weiterfuhr.

01:00:53

Neven Subo4c: Ja, siehst du? Anrufen können dann wir sind. Wir sind nicht so weit, daher. Ja, cool. Vielen Dank auch. Von meiner Seite aus. Hat viel Spaß gemacht und ich haJe das Gefühl, dass du vor allem auch mit der Erzählung von deinem Opa einen Bezug haJest.

Onkel Sorry, Onkel, das ist sehr wertvolles, darauf einzugehen, weil wir sehen, das ist zum Teil auch einer, der Witze ist. Jeder hat einen Onkel, der in Afrika Brunnen gebaut hat. Wie viele davon machen das noch immer und wie viele setzen sich so inhaltlich damit auseinander, dass sie beispielsweise auch Studien lesen oder Wirkungsberichte oder überhaupt Befragungen durchführen, vorher und nachher. Diese professionelle Struktur, die braucht es, weil auch in Deutschland, Wenn du ein Wassersystem aufrechterhalten möchtest, dann geht das nicht einfach durch ein bisschen Geld einmalig zusammenlegen und dann wird es irgendwie schon funkTonieren. Und deshalb gehe ich da sehr, sehr gerne drauf ein und habe das auch sehr gerne getan, weil ich hoffe und denke, das für die Zuhörer innen auch der Wert drin ist, wenn man nicht Sachen wiederholt, die man schon zehnmal gehört hat, sondern ein bisschen mal Tefer reindrängt und dann was neues mitnimmt. Eine kleine neue PerspekTve. Ach so, so habe ich das noch nicht gesehen, weil ich noch nie so Tef in eine gewisse Frage reingegangen bin. Und hoffentlich hat das dazu gedient. DefiniTv super. Auf jeden Fall schön. Vielen Dank, Raul. Dann liebe Grüße. Wie gesagt, fühlt sich frei, wenn du in Dortmund bist, einmal bei uns vorbeizuschauen.

01:02:33

Raúl Krauthausen: Sehr gerne. Auf bald. Ja. Danke fürs Mirahren. Wenn ihr mögt und euch diese Folge Spaß gemacht hat, bewerte diese Folge bei Apple, Podcast, SpoTfy oder wo auch immer ihr zuhört. Alle Links zur Folge. So wie die Menschen, die mich bei diesem Podcast unterstützen, findet ihr in den Shownotes. Schaut da gerne mal rein. Wenn ihr meine Arbeit unterstützen möchtet, würde ich mich freuen, euch bei Steady zu begrüßen. Mit einer Steady MitgliedschaF bekommt ihr exklusive Updates von mir und die Gelegenheit, mich zweimal im Jahr persönlich zu treffen. Im Aufzug ist eine ProdukTon von Schönleinmedia. Ich freue mich auf das nächste Mal hier im Aufzug.

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Dieser Podcast ist eine Produktion von Schønlein Media.
Produktion: Fabian Gieske , Anna Germek
Schnitt und Post-Produktion: Jonatan Hamann

Coverart: Amadeus Fronk

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