Mit dem menschenrechtlich begründeten Begriff der Inklusion ist die volle gleichberechtigt wirksame Teilhabe aller Menschen staatliche Verpflichtung. Ohne die aktiven Kämpfe der Behindertenrechtsbewegung wäre diese rechtliche Verankerung nicht gelungen. Gleichzeitig ist das Bewusstsein über die vielfältigen Formen des »Ableismus« (Diskriminierung aufgrund einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung oder aufgrund von Lernschwierigkeiten) noch immer wenig entwickelt. Was gibt es folglich – insbesondere auch im Bereich der Bildung – zu tun?
Den Impuls zur Diskussion gibt Raul Krauthausen. Er bezeichnet sich selbst als Inklusionsaktivist und Medienmacher aus Berlin und ist unter anderem bei den Sozialhelden aktiv. Der Titel seines aktuellen Buches lautet: »Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden.«
Über die Veranstaltungsreihe
Die Entwicklung und Umsetzung einer an den Menschenrechten orientierten inklusiven Pädagogik hat eine weitreichende Bedeutung – auch für das Selbstverständnis und die Praxis politischer Bildung. Der rechtliche Anspruch aller Lernenden darauf ergibt sich auch aus der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). In Artikel 3 wird als einer der zentralen Grundsätze der Konvention formuliert: »Full and effective participation and inclusion in society«, was im Verständnis der Konvention Teilhabe in allen Lebensbereichen und auch an Politik miteinschließt. Der Artikel 24 zu Bildung beginnt mit der Zusicherung, um das Recht auf Bildung »ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen mit dem Ziel, (…) die menschlichen Möglichkeiten sowie das Bewusstsein der Würde und das Selbstwertgefühl des Menschen voll zur Entfaltung zu bringen und die Achtung vor den Menschenrechten, den Grundfreiheiten und der menschlichen Vielfalt zu stärken.« Dies schließt politische Bildung in Schule, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung mit ein. Die Veranstaltungsreihe nimmt drei Fragestellungen mit besonderer Perspektive auf die politische Bildung in den Blick:
- Sie will die menschenrechtlichen, pädagogischen und auch politischen Grundlagen einer inklusiven politischen Bildung klären.
- Sie blickt auf verdrängte Formen der Diskriminierung in pädagogischen Beziehungen wie Adultismus und Ableismus. Race, class, gender als zentrale Differenzkategorien von sozialer Ungleichheit, Diskriminierung und Ausgrenzung werden dabei mitreflektiert und diskutiert.
- Sie geht den bestehenden Ansätzen und offenen Fragen einer inklusiven politischen Bildung nach.
Die Veranstaltungsreihe will Einführung und Bestandsaufnahme der Debatte um inklusive politische Bildung zugleich sein.