Inklusion ist, was wir draus machen! #Inklusion2025

Was ist Inklusion
“Ich mag das Wort ‘Inklusion’ nicht!” höre ich immer öfter von Menschen, die mir während meiner Arbeit bei den SOZIALHELDEN begegnen. Meist sind es Menschen mit Behinderung, die enttäuscht von dem Begriff und der (langsamen) inklusiven Entwicklung in unserer Gesellschaft zu sein scheinen.
Für viele ist das Wort einfach alter Wein in neuen Schläuchen: Ein Großteil des medialen und politischen Diskurses ersetzt den Begriff “Integration” durch das Wort “Inklusion” und beschreibt lediglich wieder das “integrieren einer (behinderten) Minderheit in eine (nicht behinderte) Mehrheit”. Die Deutungshoheit bleibt der Mehrheit überlassen und die Minderheit hat dankbar dafür zu sein.
Andere behinderte Gesprächspartner*Innen sagen offen zu mir, dass “diese Inklusion” nicht funktionieren kann, wenn wir anfangen, die Maßstäbe der nicht behinderten Menschen auf Menschen mit Behinderung zu übertragen. Daher ist der Begriff zum Scheitern verurteilt.
“Inklusion kann gar nicht funktionieren”, weil behinderte Menschen sich häufig nicht als Mensch gesehen fühlen, sondern von den nicht behinderten Menschen ausschließlich als Kostenfaktor und Probleme-Machende stigmatisiert.

Zu all diesen Kritiker*Innen aus den eigenen Reihen kann ich nur sagen:

Ja, Inklusion ist eine Utopie. Aber eine, für die es sich zu kämpfen lohnt! Denn: “Inklusion ist…”, wie Fred Ziebarth, der Psychotherapeut meiner ehemaligen Grundschule, sagt: “…ein beiderseitiger Prozess der Bewältigung und der Annahme von menschlicher Vielfalt, der uns alle einschließt.”
Wir sollten froh sein, einen (Kampf-)Begriff gefunden zu haben. Denn wenn es kein Wort für die gleichberechtigte Teilhabe von allen Menschen gibt – ob hochbegabt, behindert, erkrankt, jung, alt, mit Migrationshintergrund, anderem Geschlecht oder unterschiedlicher Sexualpräferenz – dann haben wir als Aktivist*Innen auch nichts zum Anpacken. Das Problem ist in meinen Augen nicht die Begrifflichkeit. Das Problem sind die eingefahrenen Denkmuster der deutenden Mehrheit. Diese zu ändern ist eine Mammut-Aufgabe und wird es leider auch noch lange sein; wie bei jedem großen gesellschaftlichen Wandel.

Sprache schafft Realität!

Wenn wir also unzufrieden mit der Verwässerung des Begriffs “Inklusion” durch die Mehrheitsgesellschaft sind, dann müssen wir, die Betroffenen, die Deutungshoheit zurückgewinnen! Ähnlich der Rückgewinnung des “Krüppel”-Begriffs durch die Krüppelbewegung in den 1970er Jahren oder des Wortes “Feminismus” durch die jüngere #Aufschrei-Bewegung.

Was gilt es also zu tun?

Medien und Politiker*Innen müssen begreifen, dass es notwendig ist, den Minderheiten die Deutungshoheit zuzugestehen. Das bedeutet, dass nicht behinderte Menschen Macht abgeben müssen. Macht in Form von medialer Aufmerksamkeit und politischer Gestaltung. Es darf nicht sein, dass ein Großteil des Inklusions-Diskurses fast ausschließlich von nicht behinderten, weißen, heterosexuellen, priviligierten Menschen (meist: Männern) geführt wird! Projekte wie Leidmedien.de können einen Anfang darstellen.
Bewusstseinsbildung in den eigenen Reihen ist wichtig. Wie wollen wir die dominierende Mehrheit von unseren Ansichten überzeugen, wenn wir uns selber nicht einig sind? Auch wir, die “Minderheit”, müssen uns den unbequemen Fragen rund um das Thema Inklusion stellen und Lösungen für die anfallende Kosten und Umsetzbarkeit entwickeln. Diese Antworten müssen natürlich nicht deckungsgleich mit denen der Mehrheit sein. Projekte wie Inklusionsfakten.de und Eine Schule für Alle versuchen die Chancen und Lösungen zur Inklusion herauszuarbeiten.
Dann braucht es einen zeitlosen Rahmen. Einen, der Selbstbestimmung und Selbstbewusstsein ausdrückt. Das alt bewährte Motto #NichtsÜberUnsOhneUns (Als Hashtag z.B.) könnte hier gut passen und uns dabei helfen, uns Gehör zu verschaffen.

Was ich mir also wünsche?

Auch wenn es nur noch elf Jahre hin sind, so wünsche ich mir bis zum Jahr 2025, dass Inklusion soweit voran geschritten ist, dass wir uns nicht mehr fragen, ob Inklusion möglich ist – sondern, wie es früher, ohne die Inklusion, möglich war. Schließlich fragen wir uns ja auch nicht mehr, ob wir Jungs und Mädchen gemeinsam beschulen können.
Meine Wünsche:
Dass das Kind mit Rollstuhl im Doppeldecker-Bus oben sitzen darf.
Dass Teenager*innen mit und ohne Behinderung gemeinsam selbstbestimmt und ohne vorherige Anmeldung Bahnfahren und spontan ein- und aussteigen können.
Dass Architekt*Innen eine*n Vorgesetzte*n mit Behinderung haben können.
Dass die Frage des Brandschutzes vs. Teilhabe ein für alle Mal im Sinne der Teilhabe entschieden wurde.
Dass Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung am 1. Arbeitsmarkt genauso selbstverständlich präsent sind, wie nicht behinderte Menschen auch
Dass die Kellner*innen des Lieblingscafés natürlich auch blind sein können, und nicht nur im Dunkelrestaurant bedienen dürfen.
Dass die Gebärdensprache an der Regelschule unterrichtet wird.
Dass das Einkommen eines Menschen mit Behinderung und dessen Angehörigen für die Assistenz irrelevant ist, weil es um Teilhabe und nicht um Kosten geht.
Dass wir begreifen, dass auch nicht behinderte Menschen ein Recht darauf haben, mit Menschen mit Behinderung zusammen zu leben.
Der Zukunftskongress ‘Inklusion 2025’ von der Aktion Mensch wäre für unseren neuen, gemeinsamen Aktivismus doch ein guter Auftakt!



36 Antworten zu “Inklusion ist, was wir draus machen! #Inklusion2025”

  1. „Das bedeutet, dass nicht behinderte Menschen Macht abgeben müssen.“
    Und da liegt der Hase im Pfeffer. Gerade haben wir wieder bei der Themenwoche „Intoleranz“ sehen dürfen, dass die Mehrheitsgesellschaft nach wie vor fest für sich in Anspruch nimmt bestimmen zu dürfen, wieviel anders sie denn tolerieren müssen (und von Akzeptanz und Respekt reden wir gar nicht erst).
    Als Lehramtsstudentin kenne ich die Diskussion um die Inklusion. Die Inklusion kenne ich nicht. Alles, was ich darüber im Rahmen meines Studiums gelernt habe ist, dass die Mehrzahl meiner Kolleginnen und Kollegen Arschlöcher sind, die laut und deutlich sagen „Ich studiere nicht um Behinderte zu unterrichten!“ O-Ton.
    Dementsprechend ist alles, was ich tatsächlich weiß das, was ich mir privat angelesen habe. Damit bin ich ein paar Kilometer weiter, als der Rest und nach wie vor überhaupt nicht auf der Höhe der Zeit. Denn die Inklusion ist in den Köpfen derer, die sie mit umsetzen müssten, derer die die Macht abgeben müssten, noch gar nicht angekommen. Da ist noch nicht mal die Integration angekommen. Da herrscht immer noch „seperate but equal“.
    Die wirkliche Debatte ist nie um den Begriff an sich, sie geht immer um die Sache. Um ein anderes Beispiel zu nehmen: die Etymologie des Begriffes „Homophobie“ mag irreführend sein, aber ich glaube nicht, dass irgendwer ernsthaft glaubt, wir wären schin bei voller Gleichberechtigung wenn nur der Begriff besser wäre.

  2. Meine Frau ist Lehrerin, und auch sie hat Probleme mit der Inklusion, so wie sie derzeit umgesetzt wird.
    „Ich studiere nicht um Behinderte zu unterrichten!“ Aber eine „Dafür bin ich nicht ausgebildet“ ist unter Lehrern sehr verbreitet.
    Es gibt Behinderungen, die dem Lehrer wenig abverlangen. Ein Rollstuhl ist für den normalen Unterricht irrelevant. Bei anderen Behinderungen kann man aber durch gezielte Förderung viel für die Kinder erreichen.
    Inklusion derzeit heisst allzuoft, dass sich nichts verändert, ausser dass ein Kind, in eine normale Klasse gesteckt wird. Speziell ausgebildete Pädagogen? Brauchen wir nicht. Änderungen am Klassenteiler? Auch das doch nicht.
    Inklusion an den Schulen ist eben nicht zum Nulltarif zu haben. Die Sonderschulen haben, durch ihre kleinen Klassen und speziell ausgebildeten Pädagogen auch Vorteile.
    Ich glaube hier ist ein Kombimodel am ehesten geeignet. Manche Fächer gemeinsam, andere getrennt.
    Die Machtfrage hmm. Die meisten (Schul-)Inklusionskritiker, die ich kenne, sind weiblich. Ich sehe auch nicht wirklich, welche Macht ein Lehrer abgäbe.
    In der Wirtschaft.. das größte Hemmnis hier ist der besondere Kündigungsschutz.
    Ich arbeite seit 20 Jahren in der Internetbranche. Hier ist es normalerweise völlig egal, ob wer sehen, hören oder laufen kann. Die Angst der Arbeitgeber ist hier einzig und alleine der besondere Kündigungsschutz. Die Abgabe, die man zahlen muss, wenn man eben keine Behinderten hat, die ist völlig wirkungslos. Ich würde hier unterscheiden, ob ein Mensch sich eine behinderung zuzieht während er arbeitet (dann macht der besondere Schutz Sinn) oder ob er bereits vor dem Arbeitsverhältnis besteht (dann macht er nämlich imho keinen Sinn).

    • Zwischen „ich bin dafür nicht ausgebildet“ und „ich studiere nicht um Behinderte zu unterrichten“ liegt ein himmelweiter Unterschied. Die erste Aussage, die ich so unterschreiben würde, erkennt ein Defizit in der Ausbildung, ist eine Forderung an die entsprechenden Stellen hier Abhilfe zu schaffen, denn wie du richtig gesagt hast ist es nicht damit getan einfach ein Kind mit speziellen Bedürfnissen in die Regelklasse zu stecken und so zu tun als wäre es gut damit.*
      „Ich studiere nicht um Behinderte zu unterrichten“ ist was anderes. Es ist eine kategorische Ablehnung von Menschen mit behinderung als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft. Es ist der Anspruch etwas Besseres zu sein und nur die „wirklich echten Kinder“ unterrichten zu wollen.
      „Die meisten (Schul-)Inklusionskritiker, die ich kenne, sind weiblich.“
      Hat das vielleicht was mit dem besonders hohen Anteil von Frauen am Lehrerberuf zu tun?
      „Ich sehe auch nicht wirklich, welche Macht ein Lehrer abgäbe.“
      Es geht nicht unbedingt um die Macht der einzelnen Lehrkraft*. es geht um die gesellschaftliche Deutungshoheit und auch um die Macht der Institution Schule, der Berufsverbände. Um es plump zu formulieren, es ist die Frage wer mitspielen darf und wer mitbestimmen darf, was denn überhaupt gespielt wird.
      *Tourette-Syndrom in Klasse 5 und ein Lehrkörper der keinen blassen Schimmer hat, wie man mit dme Kind umgehen muss, ihn aber sehr schnell als „Problem“ erkannt hat. Yippie-Hei-Oh, Schweinebacke, das kann nicht gut gehen.

      • „Zwischen „ich bin dafür nicht ausgebildet“ und „ich studiere nicht um
        Behinderte zu unterrichten“ liegt ein himmelweiter Unterschied.“
        Klar. (da fehlt „habe ich noch nicht gehört“, sry)
        Die Lehrer, die ich kenne wollen alle eines: Das bestmögliche für die Schüler. Und da passen die Rahmenbedingungen oft nicht. Wenn ich mir anschaue, wie schwer es ist, Hilfe für verhaltensauffällige Schüler zu bekommen, dann mag ich mir Inklusionsprobleme gar nicht ausmalen. Hier geht es nicht „nur“ um einen vergleichbar günstigen Schulpsychologen oder Sozialarbeiter, hier ist ungleich mehr Geld im Spiel.
        Fehlt bei den Eltern dann noch das Problembewusstsein, dann mag ich da nicht weiterdenken.
        Ich sehe durchaus die Probleme, die durch die Exklusion entstehen. Sonderschulen sind mit einem Stigma belegt. Mein erster Kontakt mit einem Schwerbhinderten kam zustande, weil zwei meiner Freunde ISB Zivis waren. Ist nun 20 Jahre her, aber wir treffen uns immernoch und ich halte ihm gerne sein Bier.
        Der Kontakt muss viel früher her. Ich frage mich aber, ob die Regelschule für alle der richtige Platz ist. Kernzeit? Klar sofort.
        „Hat das vielleicht was mit dem besonders hohen Anteil von Frauen am Lehrerberuf zu tun?“
        Klar! Nix anderes (in meinem Bekanntenkreis hat es 2 männliche Lehrer und unzählige weibliche…) Das war aber auf das:
        „darf nicht sein, dass ein Großteil des Inklusions-Diskurses fast
        ausschließlich von nicht behinderten, weißen, heterosexuellen,
        priviligierten Menschen (meist: Männern) geführt wird!“
        gerichtet.

        • „Ich frage mich aber, ob die Regelschule für alle der richtige Platz ist.“
          Die Diskussion will ich gar nicht aufmachen, dazu bin ich nämlich schlicht nicht qualifiziert. Auch hier gilt der Grundsatz: „Nichts über uns ohne uns“ und da ich nin dem Fall nicht zu „uns“ gehöre halte ich einfach mal die Klappe.
          „Klar! Nix anderes (in meinem Bekanntenkreis hat es 2 männliche Lehrer und unzählige weibliche…) Das war aber auf das:
          „darf nicht sein, dass ein Großteil des Inklusions-Diskurses fast
          ausschließlich von nicht behinderten, weißen, heterosexuellen,
          priviligierten Menschen (meist: Männern) geführt wird!“
          gerichtet.“
          Ich denke da sind gerade verschiedene Begriffe im Spiel. Es geht nicht um „wer zuhause darüber diskutiert (oder am Stammtisch)“, sondern um den gesellschaftlichen Diskurs und der ist nunmal von genau den Herren dominiert. Nicht nur zu dem Thema.

  3. „Ja, Inklusion ist eine Utopie. Aber eine, für die es sich zu kämpfen lohnt!“
    So ist es, super Artikel. Das geht in eine ähnliche Richtung wie bei uns:
    „Inklusion ist auch vielmehr, als „nur“ Kinder mit und ohne Behinderung das gemeinsame Lernen zu ermöglichen, Inklusion ist die Forderung und Formulierung einer Idee nach einem
    gesellschaftlichen Paradigmenwechsel. Inklusion
    funktioniert nur, wenn das absolute Leistungsprinzip überdacht wird,
    wenn menschliche Werte vor machtpolitischen Interessen wieder mehr in
    den Vordergrund rücken, wenn wissenschaftliche Erkenntisse vor
    wirtschaftlichen und kirchlichen Dogmatismen stehen, wenn mehr
    miteinander, nicht übereinander geredet wird, Machstrukturen
    aufgebrochen werden und eine Öffnung in Richtung neuer
    gesellschaftlicher Utopien stattfindet, sprich: wenn die Gesellschaft
    sich radikal verändert.“
    Ganzer Artikel: http://www.inklusionerleben.de/inklusion/

  4. „Ja, Inklusion ist eine Utopie. Aber eine, für die es sich zu kämpfen lohnt!“
    So ist es, super Artikel. Das geht in eine ähnliche Richtung wie bei uns:
    „Inklusion ist auch vielmehr, als „nur“ Kinder mit und ohne Behinderung das gemeinsame Lernen zu ermöglichen, Inklusion ist die Forderung und Formulierung einer Idee nach einem gesellschaftlichen Paradigmenwechsel. Inklusion funktioniert nur, wenn das absolute Leistungsprinzip überdacht wird, wenn menschliche Werte vor machtpolitischen Interessen wieder mehr in den Vordergrund rücken, wenn wissenschaftliche Erkenntisse vor wirtschaftlichen und kirchlichen Dogmatismen stehen, wenn mehr miteinander, nicht übereinander geredet wird, Machstrukturen aufgebrochen werden und eine Öffnung in Richtung neuer gesellschaftlicher Utopien stattfindet, sprich: wenn die Gesellschaft sich radikal verändert.“
    Ganzer Artikel: http://www.inklusionerleben.de/inklusion/, schrieb Integrationsprojekt e.V. auf Facebook um 09:50

  5. Das wort an sich ist Ausgrenzung. Keiner in den USA redet im alltag über Inklusion. Es ist einfach selbstverständlich und man wird anders behandelt. Ok vielleicht nicht überall aber besser als hier wo es nur Theorie ist und wahrscheinlich auch in unserem Leben sich nicht ändern wird. Ich meine es nicht kritisch sondern ich bin da sehr skeptisch., schrieb Florian Schiedhelm auf Facebook um 10:23

  6. Inklusion heißt auch den anderen die Hand reichen und sie ein klein wenig in die Welt derer zu holen die ihnen teilweise so fremd sind. Nur was man kennt kann man verstehen und auch als „normales“ Teilchen seiner Welt ansehen. Dafür kämpfe ich mit ganz kleinen Schritten, aber es bewegt sich was und das geht nicht mit Gesetzen alleine sondern vorallem über die Gefühlsebene, wir schaffen das, jeden Tag ein wenig mehr, schrieb Jolinas Welt auf Facebook um 10:51

  7. Wir verschenken riesige Potenziale wenn wir uns gegen vernünftige Intigration und Inklusion wehren oder sie durch mangelndes Angagement scheitern lassen in der Gesellschaft.
    Intigration sollte selbstverständlich und schon im Kita-Alter erfolgen, so das im Schulalter es schon gar kein grosses Thema mehr für Kinder und Pädagogen mehr ist.
    Mein Sohn ist Autist und geht auf ein Gymnasium wo Inklusion groß geschrieben wird.
    Mir wurde nach 2Monaten neuer Schule nun gesagt das er eine starke Bereicherung für alle Kinder seiner Klasse ist.Er wird von allen Kindern der Klasse akzeptiert, von ganz vielen sehr gemocht und von den Mädchen der Klasse sehr behütet.Die Klasse ist insgesamt viel sozialer, freundlicher und ruhiger als die andren Klassen des Jahrgangs und alle Lehrer, Schüler wie Eltern sind froh das mein Sohn in diese Schule/Klasse geht.Mein Sohn hat so eine gute Chance auf optimale Bildung-dank dieses Versuchs und dieser offenen und freundlichen Menschen.Und ich bin sehr dankbar und froh darüber als Mutter diesen Schritt der Inklusion gewagt zu haben!, schrieb Sandra Steinborn auf Facebook um 11:13

  8. sorry, mir drehts trotz aller tollen argumente dafür jedesmal den magen um, ist mir einfach zu soz.päd. artig, sowas wie „zeitfenster“ oder „ein stück weit“..mir gefällts, wenn ich einfach so angenommen werde, wie ich bin ohne kopftätschel und schulterklopf..all diese worte zeigen mir nur jedesmal, dass ich anders bin, anders als die anderen.., schrieb Rabe Eule auf Facebook um 11:46

  9. also ich kann das zum teil echt nicht nachvollziehen. ich selbst wohne seit 2 1/2 in einer inklusiven Wohngemeinschaft. es ist ein tolles miteinander und niemand redet über „du bist anders“ ich finde das ist reine Einstellungssache. ich selbst sehe und mache keine Unterschiede, ob ein Menschen ein körperliches oder geistiges Defizit hat…das sollte langsam „normal“ sein ! aber leider ist es in vielen Fällen noch ein sehr langer Weg., schrieb Raphael Noel Rösch auf Facebook um 14:31

  10. Bei uns in Österreich fängt man jetzt, ja JETZT, an, über Inklusion (und auch da vorallem die Inklusion an Schulen) zu diskutieren. Und das sechs Jahren nachdem die UN-Konvention über Menschen mit Behinderungen ratifiziert wurde!!! Erst letztes Jahr ist Österreich von UN auf die Einhaltung hin geprüft worden: was ist passiert!? Wenig bis gar nix. Präsenz von Menschen mit in österreichischen Medien (bis auf wenige Artikel in der Tageszeitung der Standard oder Meldungen im Radio auf dem österreichischen Sender Ö1) – Fehlanzeige. Stattdessen: die ominöse Spendaktion: Licht ins DUnkel: http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=15296&suchhigh=un-konvention, schrieb Frank Spanderuska auf Facebook um 15:45

  11. Inklusive ist eine großartige Idee und Sache! Aber bitte liebe Politik: schafft die notwendigen Rahmenbedingungen!
    D.h. Kleinere Klassen, entsprechende Ausbildung aller Pädagogen, Verbesserung der Infrastruktur im Bildungseinrichtungen!
    Und bitte keine Kürzungen im Bildungsetat der Länder! Für eine gute Ausbildung werden gut ausgebildete Pädagogen benötigt! Und gute Bildung und Ausbildung kostet nun mal Geld!, schrieb Christian Danetzki auf Facebook um 17:10

  12. Für mich ist wichtig, dass die die mit einer Beeinträchtigung leben müssen gefragt werden was sie möchten und nicht irgendwelche hohen Herren und Frauen darüber entscheiden, was diese Menschen brauchen. Vielleicht wollen gar nicht alle inkludiert werden. Und auch Menschen ohne Beeinträchtigung sind zu inkludieren. Mitbürger aus anderen Ländern und anderer Religionen. Ich befürworte Inklusion absolut, aber die Voraussetzungen müssen stimmen und es darf nicht auf dem Rücken von Menschen ausgetragen werden die ganz klar sagen, dass sie damit überfordert sind., schrieb Frauke Ivers auf Facebook um 17:48

  13. @Raul Krauthausen Gibt es denn auch (von dir)Konzepte, wie man die als Minderheit, die neoliberale Sichtweise des ‚Menschen als Kostenfaktor‘ aufheben kann?
    Ich finde deinen Ansatz gut, allerdings funktioniert er nur, wenn „Wir“(gibt es beteits eine bundesweit agierende NGO die sich eine ‚Vertretung aller behinderten Menschen‘ nennen kann?) auch geschlossen unsere Sichtweise durchsetzen können.
    Im Augenblick nutzen ‚die Neoliberalen‘ den Begriff Inklusion für weiteren Sozialabbau und eine Verschlechterung der Situation der Behinderten. Ich sehe erlich gesagt keine Chance das zu ändern.
    Eine wesentlich bessere Chance, zumindestens die Verschlechterung der Situation zu verhindern sehe ich eher darin sich von der Begrifflichkeit Inklusion zu differenzieren und (deine) Definition einer gemeinsamen Gesellschaft mit einem Gegenbegriff bekannt zu machen., schrieb Holger Korten auf Facebook um 19:20

  14. @Raul Krauthausen Gibt es denn auch (von dir)Konzepte, wie man die als Minderheit, die neoliberale Sichtweise des ‚Menschen als Kostenfaktor‘ aufheben kann?
    Ich finde deinen Ansatz gut, allerdings funktioniert er nur, wenn „Wir“(gibt es beteits eine bundesweit agierende NGO die sich eine ‚Vertretung aller behinderten Menschen‘ nennen kann?) auch geschlossen unsere Sichtweise durchsetzen können.
    Im Augenblick nutzen ‚die Neoliberalen‘ den Begriff Inklusion für weiteren Sozialabbau und eine Verschlechterung der Situation der Behinderten. Ich sehe erlich gesagt keine Chance das zu ändern.
    Eine wesentlich bessere Chance, zumindestens die Verschlechterung der Situation zu verhindern sehe ich eher darin sich von der Begrifflichkeit Inklusion zu distanzieren und (deine) Definition einer gemeinsamen Gesellschaft mit einem Gegenbegriff bekannt zu machen., schrieb Holger Korten auf Facebook um 19:20

  15. @Raul Krauthausen Gibt es denn auch (von dir)Konzepte, wie man als Minderheit, die neoliberale Sichtweise des ‚Menschen als Kostenfaktor‘ aufheben kann?
    Ich finde deinen Ansatz gut, allerdings funktioniert er nur, wenn „Wir“(gibt es beteits eine bundesweit agierende NGO die sich eine ‚Vertretung aller behinderten Menschen‘ nennen kann?) auch geschlossen unsere Sichtweise durchsetzen können.
    Im Augenblick nutzen ‚die Neoliberalen‘ den Begriff Inklusion für weiteren Sozialabbau und eine Verschlechterung der Situation der Behinderten. Ich sehe erlich gesagt keine Chance das zu ändern.
    Eine wesentlich bessere Chance, zumindestens die Verschlechterung der Situation zu verhindern sehe ich eher darin sich von der Begrifflichkeit Inklusion zu distanzieren und (deine) Definition einer gemeinsamen Gesellschaft mit einem Gegenbegriff bekannt zu machen., schrieb Holger Korten auf Facebook um 19:20

    • Da fängt’s halt nun mal an. Die Erfahrungen, die unsere Kinder und deren Familien in der Schule mit Inklusion machen, werden dereinst direkte Auswirkungen auf die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt, Kultursektor etc. haben. Wenn die schulische Inklusion weiterhin so dermaßen vergeigt wird wie z. B. aktuell in NRW, dann wird es auch in den restlichen Bereichen in die Hose gehen, das garantiere ich.
      Wenn Lehrer alleine gelassen werden (Tenor: „Wenn du die richtige Einstellung hättest, wäre das schließlich kein Problem, du behinderteinfeindlicher Idiot“), oder wenn Schüler wiederholt körperliche Verletzungen und ständige Störungen ohne Entschuldigung hinnehmen müssen oder permanent als Hilfslehrer herhalten müssen, weil „der ist halt behindert, da musst du Verständnis haben!“ und vieles, vieles mehr, das ich bereits erlebt habe – wer hat dann noch Lust auf diese Kontakte in seiner Freizeit, in seiner späteren Firma oder sonstwo? Ich bin Tochter von Behinderten (beide Eltern vollblind, mit einem Freundeskreis von „Normalos“, Blinden und Mehrfachbehinderten), und selbst ich habe langsam gründlich die Nase voll.
      Ich kann nur nochmal betonen: Die Schule ist der Ort, an dem der Grundstein gelegt werden müsste. Aktuell wird aber nur auf Sand gebaut und dann mit dem sozialen Gewissen erpresst, wenn’s nicht klappt. Und dann steht man da, als Mutter, als Mitglied der Gesellschaft, als Lehrer, als Schulkind – und fühlt sich nur noch Willkür ausgeliefert. Die richtige Einstellung und die richtige Sprache reichen nämlich nicht aus, um „Realität zu schaffen“. Und ja, es sind Extrakosten und Extraaufwände involviert, und nein, wir „Normalos“ können nicht Gedanken lesen oder Wunder vollbringen, wenn die Randbedingungen für keinen der Beteiligten stimmen. Wir haben auch unsere Grenzen.

  16. Ich bin Casemanagerin einer Haftpflichtversicherung. Versuche gerade die Schulsituation eines Kindes in Baden Wuertt. zu regeln. KEINER hat dort bisher in der Region von diesem Begriff gehoert. Es ist wahnsinng anstrengend die Beschulung dort zu realisieren…….aber die ersten Huerden sind genommen worden!!!!, schrieb Christine Schmidt auf Facebook um 20:20

  17. Der erste Schritt um Inklusion gelingen zu lassen, ist zu schauen was geht und nicht zu suchen, warum was nicht geht. Damit wäre allen (behinderten und nicht behinderten Menschen) sehr geholfen. Leider neigen wir dazu eher zu selektieren und denken Integration ist gleich Inklusion. Da muss jeder mal vor seiner eigenen Haustüre kehren

  18. Inklusion. Huch, das Schreckgespenst aller Bildungspolitik. Dabei ist Inklusion, ja, ich sage das noch öfter, gerade so, wie man das mit Gespenstern machen muss, damit man seine Angst vor ihnen verliert, nichts was uns nicht ohnehin alle in gleichem Maße betrifft.
    Inklusion meint, dass wir einen Weg finden müssen, eine Utopie, entwickeln müssen. Damit ein jeder von uns die gleichen Vorraussetzungen zur Teilhabe hat. Und hier liegt der Kern der Inklusion. Er betrifft gar nicht nur eine Gruppe, weil dass wieder nur Integration einer Gruppe in eine andere wäre. Nein, Inklusion ist eine gesamtgesellschaftlich zu denkende Theorie, welcher wir durch Praxis nahekommen können.
    Inklusion wird immer Theorie bleiben. Warum? Einfach weil es immer Hinderungen geben wird. Was wir aber ändern können, ist unser Blick auf diese Hindernisse, auf diese Behinderungen.
    Inklusion ist eine Schnittstelle, schrieb ich heute lapidar auf einen tweet von Raul. Das meint, Menschen gewinnen durch eine inklusive Sicht Raum zur gegenseitigen Erkenntnis. Das sich gegenseitige Erkennen, das Gewahrwerden. Einander einzulassen in die jeweilige Lebensrealität.
    So betrachtet verliert das Gespenst schon seine Unheimligkeit. Es möchte nur spielen., schrieb Dennis Meier auf Facebook um 23:26

  19. „Inklusion (lateinisch inclusio„Einschluss“;auch Einbeziehung, Eingeschlossenheit, Zugehörigkeit) wird in folgenden Zusammenhängen gebraucht . . .“
    Möglicherweise bin ich ja noch nicht lange genug „Rollstuhl Fahrer seit 1 Jahr, Schwerbehindertenausweis seit 1998 – mittlerweile 100% + G + AG und seit 1985 HIV + „Exklusioniert = ausgeschlossen . . .
    Es ist eine Frage der Sichtweise, Wahrnehmung. Ich ein Mensch bin Teil der Gesellschaft der Menschen, repräsentieren als Individuum ein Teil der Vielfalt die jede Gesellschaft zum Ausdruck bringt.

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