In der Aktivitätsfalle
In der Aktivitätsfalle: Eine britische Studie legt Gründe für fehlendes Aktivsein behinderter Menschen offen – sie befürchten Leistungskürzungen.
In der Aktivitätsfalle: Eine britische Studie legt Gründe für fehlendes Aktivsein behinderter Menschen offen – sie befürchten Leistungskürzungen.
Von Diversität wird viel gesprochen. Diversität ist toll. Aber auch in diesem Rosa-Einhorn-Land gibt es Hierarchien. Ratet mal, wer die letzten sind.
Was für Politik gilt, muss auch für Wissenschaft gelten: “Nichts über uns, ohne uns!” Menschen mit Behinderungen werden kaum an den Fragestellungen, an der Methodik als auch den Zielen von Forschung über sie beteiligt. Sie werden ausgeforscht und damit ausgenutzt. Die Deutungshoheit haben andere. Es ist höchste Zeit, dass sich das ändert!
Das Leben ist teuer – und das von behinderten Menschen teurer. Am Ende des Tages kommt still ein stolzes Sümmchen zusammen. Das darf ja mal gesagt werden.
Ein Leben mit Behinderung – lauter Gründe, um glücklich zu sein, heißt es oft. Ein Leben mit Behinderung – das ist keine Last, das ist vor allem Glück. So erscheint es, wenn man Inklusions-Reportagen und Co. liest. Und es stimmt: natürlich kann auch eine Behinderung Quell für Lebensglück sein. Kann, muss aber nicht immer. Und das wollen viele nicht hören.
Täglich erreichen mich Umfragen über Umfragen von nicht-behinderten Studierenden, die von mir alles über Behinderung, Pflege, Therapie usw. wissen wollen. Gut gemeint? Möglich. Aber auch nervig. Denn gut gemacht geht oft anders. Wissenschaft ist keine Einbahnstraße und Expertenwissen nicht immer kostenlos!
Wer erst “Barrieren in den Köpfen” beseitigen will, betreibt die gleiche Augenwischerei wie Weiße, die nichts gegen ihren Rassismus tun wollen.
Wenn im Notfall die Beatmungsgeräte nicht ausreichen, entscheiden Ärzt*innen über Sein oder Nichtsein. Fachgesellschaften legen dafür nun einen Kriterienkatalog vor: Eine Behinderung wird zum Todesurteil?
Corona legt offen: Menschen mit Behinderung brauchen jetzt dringend Solidarität. Doch in vielen Einrichtungen fehlt es daran – an Schutzmaterial und an Trennung zwischen Infizierten und Nicht-Infizierten. Das zeigt ein Fall in Köln.
Im Englischen gibt es „Special Education“, im Deutschen die „Sonderpädogogik“. Beides ist tragisch.