Immer mehr Projekte sammeln in Deutschland Legosteine zum Rampenbau. Vor Jahren hatte ich einmal damit gebastelt. Doch eine nachhaltige Lösung sind sie nicht. Darauf waren sie auch nie angelegt. Daher distanziere ich mich von diesen Fürsorgekampagnen – denn sie lenken von den eigentlichen Herausforderungen ab.
Neulich hatte ich einen ziemlich grellen Traum. Ich erinnere mich kaum, nur war es darin unangenehm und aufdringlich bunt, als wäre die Gegend in einen Farbkasten gefallen. Als ich dann aufwachte, musste ich feststellen, dass mancher Alptraum leider wahr wird:
„Bunte Lego-Rampen begeistern Deutschland“, da, und im SZ-Magazin war die Rede von „aufsehenerregend bunte Rampen“. Und dann war es da, das Déjà-Vu.
In Deutschland werden gerade an vielen Orten Legosteine gesammelt. Sie sollen zu Rampen zusammengebaut werden, um mehr Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer*Innen zu erreichen. Denn einerseits seien sie „bunt und fröhlich“ und andererseits „klären (sie) über Barrieren auf“. Spätestens ab diesem Zeitpunkt merkte ich, dass da etwas aus dem Ruder gelaufen ist:
Denn von einer „Begeisterung des ganzen Landes“ für Rampen allgemein hatte ich bisher nichts gehört; jeder Tag beweist mir, dass er voller Barrieren ist. Auch diese aufgesetzte Leichtigkeit und Lustigkeit stört mich inzwischen sehr. Denn dass wir nur über Barrieren aufklären brauchen, damit sich die Lage bessert, glaube ich nicht mehr. Es muss darum gehen, die Barrierefreiheit als Grundrecht einzufordern statt ehrenamtlich mit Lego zu basteln!
Denn darauf fällt alles zurück. Leider auch auf mich:
2014 stellte ich im Netz ein paar Experimente von mir vor. Ich bastele ja gern, und technikfeindlich bin ich auch nicht. Ein 3D-Drucker begeisterte mich sofort, und ich versuchte mich am “Ausdruck” von Rampen, kam dann rasch auf das Zusammenstecken von Legosteinen (meine Rampen waren übrigens in schlichtem Rot, vielleicht bin ich nicht fröhlich genug). Es war eine provisorische Spielerei mit praktischem Hintergrund für handwerklich Interessierte. Deutschland begeistern sollte das nicht, und auf keinen Fall sind Legorampen, wie das SZ-Magazin fabuliert, „die Lösung für alles“!
Nun gibt es also diese Sammelaktionen hier und da, und alle verweisen auf mich. Ich habe aber mit all dem nichts zu tun. Für mich hat dies den Geschmack von Fürsorgeevents für Behindis. Ein bisschen Charity, natürlich bunt und fröhlich muss es sein, und wir haben uns alle lieb.
Da diese Aktionen vorwiegend von Menschen ohne Behinderung durchgezogen werden, drängt sich bei mir die Frage auf, ob sie die Menschen mit Behinderung gefragt haben, was sie davon halten. Schließlich ersetzt guter Wille nicht echte Teilhabe, und das Gespräch über uns statt mit uns hat in Deutschland eine alte, unglückselige Tradition. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass da von oben herab ein bisschen Wohlfahrt auf die armen Behinderten regnet. Sowas mag das schlechte Gewissen ob der menschenfeindlich gestalteten Umgebung beruhigen, klärt aber nicht auf, sondern zementiert eher die schlechten Verhältnisse.
Denn echte Barrierefreiheit ist machbar, und sie geht über ein paar Bastelaktiönchen weit hinaus. Barrierefreiheit ist Auftrag für den öffentlich zugänglichen Raum, sie sollte Auflage sein. Doch da macht sich das angeblich begeisterte Deutschland seit Jahren einen schlanken Fuß. Was die Zugänglichkeit angeht, bleiben wir als Gesellschaft immer noch stecken.
Solche Legosteinaktionen verwalten also nur die Misere. Sie sind Placebo. Es ist, als ob der Nachbar in den Garten kommt, Blumen ausreißt – und dann anbietet, dass einem im Nachbarschaftstreff Papierblumen gebastelt werden.
Mit Legosteinen ist das Thema nicht erledigt.
An all die Gruppen, die nun angefangen sie zu sammeln, möchte ich appellieren:
- Es ist toll, dass Ihr Euch für mehr Barrierefreiheit engagiert!
Aber: - wie wäre es, wenn Ihr die Verantwortlichen an ihre Verantwortung erinnert
- Wie wäre es, wenn Ihr bei den kommunalen Behörden die Sachbearbeiter*innen mit Fragen nervt,
- die Inhaber*innen von Geschäften an ihr Interesse erinnert, möglichst viele Kunden anzulocken?
Noch immer wird Barrierefreiheit beschrieben, als wäre dies besonders. Ein Geschenk oder eben eine Legosteinspende. Aber wenn in einem Rathaus die Toilette für alle zugänglich gemacht wird, dann ist dies in meinen Augen keine feierliche Meldung mit Fototermin in der Lokalzeitung wert, sondern schlichte Notwendigkeit.
Bitte hinterfragt diese Charityaktionen. Ich finde sie bevormundend. Und in der Zwischenzeit verwendet dafür bitte nicht mehr meinen Namen.
43 Antworten zu “Warum mich die Legosteinrampen mittlerweile mächtig nerven”
Hallo Raul,
ich diese Aktionen bin ich erst vor ca. 2 Jahren durch einen Artikel auf irgendeiner Homepage der „Behindertenselbstvertretung“ aufmerksam geworden – und ich fand die Idee direkt aus den von dir genannten Gründen bescheuert (nebenbei kann man auch ausrechnen, dass der Steigungswinkel bei der Verwendung der Legosteine nicht mher der Bau-Norm für Barrierefreiheit entspricht), was ich dort auch postete…
Der Rücklauf war eher der Art, dass es einer laufen-könnenden Person nicht zusteht, darüber zu urteilen. Und genau diese Denke geht mir manchmal ziemlich quer!
Wenn Greta Thunberg den Individualverkehr mittels immer größeren, schweren Fahrzeugen (alle lieben SUVs) verteufelt, dann kann es doch keine Antwort darauf geben, die lautet: Was will die Kleine, die hat ja nicht mal einen Führerschein!
Wenn ich jetzt hier schreibe, dass diese Rampen auf Pflastersteinen so und soviel Mikroplastik allein durch den Abrieb bei der Nutzung produzieren, der dann über die Kanalisation ins Meer wandert, muss ich ja schon fast damit rechnen, dass die Antowrt irgendeiner anderen Person, die die Rampen gut findet, sein wird, dass die Herstellung von Beton auch klimatechnisch eine Belastung darstellt…
Das antizipierend, denke ich mir einfach weiter: Wer mit dieser Art „Tiitytainment“ zufrieden ist, soll aber nicht an der nächsten Ecke wo ein Bordstein lauert, rumschreien, sondern darauf warten, dass genug Legosteine auch an dieser Stelle eine Rampe entstehen lassen.
BTW: Die Rampen wachsen nicht einfach so und die Spender sind eigentlich schon für Barrieren sensibilisiert…aber irgendwie scheint es eine neue Art von „Uns“ und „Ihnen“ zu geben – Stolz und Hochmut und politische Blindheit gehen oft Hand-in-Hand…
Ich stimme voll zu.
Einfach mal Menschen mit Einschränkungen zuhören!,
fragen und sie als Experten und Expertinnen in führenden Funktionen einsetzen in den Bereichen wo sie über Expertise verfügen .
Also auch in Organisationen der Hilfe für Menschen mit Behinderungen.
Viele BEZAHLTE Tätigkeiten können auch eingeschränkte Menschen übernehmen und Anderes zusammen mit anderen Menschen organisieren.
Also liebe Mensch*Inn*en mit Schwerbehinderungen arbeitet
für Bezahlung statt ehrenamtlich
– weil ihr das wert seid!
Super, dass du diese Stellungnahme verfasst hast. Ich habe über Facebook-Werbung von den Klemmbaustein-Rampenaktionen erfahren und mich enorm gewundert. Das Grundmaterial ist Spielzeug, das auch gebraucht von Fans, Eltern, Kindergärten etc. gern genommen und bezahlt wird, um es als Spielzeug zu nutzen. Also es ist nicht so, dass hier Plastikmüll sinnvoll recycled wird.
Deshalb war mein erster Gedanke: Wieso nicht einfach nachhaltige Materialien verwenden, z.B. Holz?
Und wie sieht es mit der Haltbarkeit aus? Die Legorampe hält bestimmt ein paar Monate. Aber ein paar Jahre? Witterung, Schnee, Frost und sämtliche übrigen Einflüsse, und ich wette, eine Legorampe im öffentlichen Raum zerfällt irgendwann doch in ihre Einzelteile, auch wenn die Klemmbausteine geklebt sind.
Last but not least: Irgendwie hat das alles den Hauch einer Marketing-Aktion der Firma Lego, die ihre Klemmbausteine gegenüber denen von anderen Herstellern sehr teuer zu verkaufen versucht und sonst mit Abmahnungen und Klagen nicht sparsam ist, wenn jemand „Lego“ zu äußerlich identischen Klemmbausteinen eines anderen Herstellers sagt.
Lieber Raul,
als ich das erste mal von diesen Legorampen las, war ich ehrlicherweise begeistert. Eine Aktion, die versucht Barrieren zu verringern und dabei noch Farbe in die Welt bringt – hörte sich erstmal richtig klasse an.
Aber dann habe ich mich ein wenig tiefer mit der ganzen Thematik rund um diese bunten Rampen beschäftigt und mir sind tatsächlich zwei negative Dinge aufgefallen:
1. Es ist Spielzeug. Warum genau baut man daraus Rampen, statt sie z.B. bedürftigen Kindern zu geben? Auch Kindergärten und Kinderheime freuen sich immer über Spielzeugspenden.
2. Es handelt sich um Plastik. Warum nimmt man dafür nicht nachhaltige Materialien, die auch noch in 10 Jahren Barrierefreiheit garantieren können, weil sie eben witterungsbeständig sind und nicht nach ein paar Monaten kaputt gehen (wie ich es bei den Legorampen befürchte)?
Was ich mir allerdings vorstellen kann, da es mittlerweile ja so einige dieser Rampen gibt, ist, dass man diese Rampen erstmal lässt. Dann kann man in aller Ruhe gut angepasste, nachhaltige und vor allem auch Normgerechte Rampen bauen. Das benötigt allerdings ja etwas Zeit und in der Zwischenzeit könnten diese Legorampen trotzdem für eine gewisse Barrierefreiheit sorgen. Sind die passenden Rampen dann gebaut, können die Legorampen ersetzt werden.
Hallo Raul, ich sitze nun seit 6 Jahren im Rollstuhl. Ich wusste nicht das man Dich damit in Verbindung bringt. Ich hatte von Anfang an nur die Meinung:
Ja, alles gut und schön. Lieb und nett, das sich unsere Mitmenschen darüber Gedanken machen und für uns bunte Rampen bauen…………. aber ehrlich, wie unfähig ist unsere Politik eigentlich!! Wir haben ein Recht darauf an allem teilzuhaben, das sollte nicht an Nettigkeiten von Ehrenamtlern liegen. Ich möchte gerne mal ohne irgendwelche Vorrecherchen überall hin. Ich möchte gerne, das es für mich genauso selbstverständlich alles zugänglich ist, wie für jeden anderen auch. Ich möchte auch jede Toilette nutzen können, jedes Restaurant, jede Sehenswürdigkeit usw.
Mich nervt diese Ignoranz der Politik!!
Hallo Raúl, ich respektiere Deine Meinung, möchte es jedoch anders sehen. Als die Notwendigkeit entstand, eine Rampe für einen Raum in Saarbrücken zu bauen, war das Lego-Rampenprojekt schnell parat. Auch Behinderte beteiligten lt. Presse sich daran. Und ich habe das Gefühl wieder, jederzeit dort willkommen zu sein. Man darf die leichte Umsetzbarkeit und die Werbewirksamkeit der bunten Spielzeugrampen für die Belange behinderter Menschen dabei nicht unterschätzen.
Lieber Herr Krauthausen,
Ihr Statement kommt zur rechten Zeit und und findet hoffentlich weite Verbreitung. Vor dem Hintergrund des aktuellen Aktion Mensch-Fördertopfs „1-Barriere-weniger“ tauchen die lustigen Legorampen-Aktionen verbreitet wieder auf. In diesem Zusammenhang geäußerte Hinweise darauf, dass Legorampen keine ernsthafte Lösung darstellen, werden leicht mit „Spielverderberei“ kommentiert. Wenn man dann argumentativ mit unangemessener Witzigkeit und Fürsorge nicht weiterkommt, halte ich die technischen Hinweise für bestechend nachvollziehbar:
1. keine Seitenführung
2. sehr rutschig bei Nässe
3. da mangels Steinen meist zwei schmale Einzelrampen gebaut werden, keine unterschiedlichen Spurbreiten an Vorder- und Hinterachse möglich
4. Rampen können beim Hochfahren und vor allem mit E-Rollis nach hinten weggestoßen werden
5. Im Vergleich zu professionellen Metall-Klapp-Rampen schlechter auf- und abzubauen und zu verstauen.
6. Haftungsfragen für Unfälle durch unsachgemäße Verwendung von Spielzeug könnten heikel werden.
Noch verrückter wird es ja, wenn nicht gebrauchte Steine gespendet werden, sondern neue. Da wird die Provisoriumsrampe aus Lego schnell mal teurer als eine professionelle Rampe.
Liebe Grüße aus dem KSL Detmold, Stephan Wieners
Hallo lieber Raul,
du hast ja recht. Die bunten Legorampen sind keine Lösung, bestenfalls manchmal eine Zwischenlösung. Aber auf jeden Fall sind sie ein Hingucker, um mit den Menschen zu diesem Thema „der immer noch omnipotenten Barrieren überall in der Stadt“ ins Gespräch zu kommen. Und das betrifft sowohl die Geschäftsleute als auch die Bürger und Bürgerinnen, die auf jeden Fall optisch über diese Rampen stolpern. Und diesen Zweck erfüllen sie perfekt. Einfache Holzrampen würden das nicht leisten.
Ich selbst habe vor über 25 Jahren hier in Würzburg mit anderen behinderten Aktivistinnen einen Selbstbestimmt Leben Verein gegründet. In der ganzen Zeit hatten wir noch nie so große mediale Aufmerksamkeit, außer vielleicht als einige von uns einmal die letzte Stadtrats-Advents-Weihnachtssitzung gestört haben, weil der damalige Sozialreferent einige von uns ins Heim schicken wollte.
Legorampen eignen sich hervorragend zur medialen Vermarktung. Natürlich weisen wir in jedem Beitrag daraufhin, dass es uns nicht darum geht, die ganzen Eingänge der Stadt mit Legorampen zu beglücken, sondern dass das ein Mittel zum Zweck ist, um auf die im Jahre 2021 immer noch allgegenwärtige Unbarrierefreiheit des öffentlichen Raumes hinzuweisen. Zugegeben, diese Botschaft erreicht nicht alle. Aber es gibt doch einige Menschen, für die diese ganze Aktion schon so ein gewisses Aha-Erlebnis darstellt. „Da gibt es eine Stufe. Die wären sonst gar nicht aufgefallen. Ja, und Rollstuhlfahrerinnen müssen draußen bleiben. Das sollte anders sein.“
Das ist gut und das bewirkt schon auch was, aber das wäre jetzt für mich persönlich zu wenig, um die ganze Aktion noch jahrelang fortzusetzen. Vielmehr sollte es nach meiner Ansicht mittelfristig darum gehen, wie meine ganze Aufmerksamkeit nutzt, um tatsächlich Barrierefreiheit in unseren Städten und Kommunen soll voranzubringen.
Da bin ich ganz d’accord mit dir Raul.
Beste Grüße aus Würzburg
Ulrich
Ich stimmen dir voll und ganz zu. Es ist ein Pflaster und keine strukturelle Lösung.
Ich habe mir aber übrlergt, ob es doch vielleicht was für meinen ehemaligen Lieblingsspielzeugladen wäre, in den ich nicht mehr reinkomme, weil eine Rampe fehlt… Das wäre irgendwie einer der wenigen Orte, an dem ich das passend fände.
Ich will denen aber nichts empfehlen, was nicht stabil und sicher ist. Gibt es da Rückmeldungen von Leuten, die das ausprobiert haben?
Raul, sei einfach froh, wenn die Leute sowas machen. dem geschenkten Gaul usw.
Wie oft gehen denn Menschen an solchen Barrieren vorbei und denken überhaupt drüber nach, daß diese andere an irgendwas hindern könnten?
Sooo selten bis gar nicht.
Wie oft denken die, die sowas sehen drüber nach, aktiv zu werden? Noch seltener.
Wie oft denken diese Menschen an Eingaben? Noch weniger.
Wieviel davon trauen es sich dann und machen welche? Hm…..
Und welchen Erfolg haben diese Eingaben? Dideldum.
Ich bin 63 Jahre alt. In meiner Jugend kam der Wunsch nach Barrierefreiheit auf. Bürgersteige wurden abgeflacht. Usw.
Trotzdem immer wider.
Glaubst du das ändert sich?
Sei doch froh, mit dem was andere tun mit dem was sie geben können.
Diese Meckerei ist nur noch kontraproduktiv trotz allem Respekt Dir und Deiner Arbeit gegenüber.
„wie wäre es, wenn Ihr die Verantwortlichen an ihre Verantwortung erinnert
Wie wäre es, wenn Ihr bei den kommunalen Behörden die Sachbearbeiter*innen mit Fragen nervt,“
Wie das wäre? Bei weitem nicht so eventig und schwer durchzuhalten. Außerdem macht man sich unbeliebt. Wo man doch vielleicht die Behörde mal braucht. Bei „wir haben uns alle lieb“-Veranstaltunge besteht das Risiko nicht.
Ja, warum machen die Leute das nicht?
https://www.gocomics.com/calvinandhobbes/2012/12/01
Quick! To the Bat Fax!
Es können mehr Menschen Laufen als an einer Gehbehinderung zu leiden. Das ist grundsätzlich positiv! Irgendwann hat sich jemand gedanken darüber gemacht mit Legosteinen denen, die eine Gehbehinderung haben, das Leben damit leichter zu machen! Der mediale Hype darum ist mal wieder ausgeufert und passt einigen mit einer Gehbehinderung nicht so recht. Das hat sowas von ewigem Selbstmitleid. Baut doch einfach mal drauf auf, anstatt sich darüber zu beschweren! Immer noch einen drauf setzen! Nichts ist gut genug, solange bis es sich ins Gegenteil verkehrt und dann waren es wieder die anderen. „Die „Lego-Sache“ ist cool aber kann man verbessern…“…das ist der Ansatz anstatt zu jammern!!! Aber nein, die Lego Sache ist scheisse weil „Ihr“ „uns“ nicht versteht. Sorry dann halt nicht! Es kann mir auch scheissegal sein! Ich bin der Erste der eine Rampe im Öffi ausklappt, halte Türen auf, trage Rollstühle , stütze, halte, trage! Hier muss ich lesen das fucking Legostein Rampen nichts bringen. Sorry, sowas macht alles erreichte zunichte und stellt infage worum es wirklich geht! Dann der Kasper:
1. keine Seitenführung
2. sehr rutschig bei Nässe
3. da mangels Steinen meist zwei schmale Einzelrampen gebaut werden, keine unterschiedlichen Spurbreiten an Vorder- und Hinterachse möglich
4. Rampen können beim Hochfahren und vor allem mit E-Rollis nach hinten weggestoßen werden
5. Im Vergleich zu professionellen Metall-Klapp-Rampen schlechter auf- und abzubauen und zu verstauen.
6. Haftungsfragen für Unfälle durch unsachgemäße Verwendung von Spielzeug könnten heikel werden.
Gehts noch. Ich glaube der Mensch hat ein ganz anderes Problem und ist deutlich Problemorientiert. Der „deutsche Michel“ muss aus euren Köpfen, dann bewegt sich auch was in die richtige Richtung!Sorry, ich reg‘ mich auch wieder ab, aber das gejammer geht einfach zu weit!
ich bin ehrlich gesagt noch keiner legorampe begegnet, das mag ja im prvatbereich vielleicht als clevere notlösung durchgehen, im öffentlichen raum ist es aus meiner sicht aber wirklich beschämend, ich bin dafür dass mindestens 5 legobarrieren pro rampe von denen die das gut finden aufgebaut werden müssen, da wo nichtbehinderte lang laufen, als signal sich für barrierefreiheit einzusetzen, oder werden demnächst auch legoaufzüge an bahnstationen gebastelt, dankbar im voraus
Hallo Raul,
jedes Kommentar was ich lese ist FAKE, da bin ich mir ziemlich sicher.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass jedes Kommentar, welches nicht deiner Meinung entspricht, gelöscht wird.
So funktioniert leider dieses Internetz.
Ich würde mich freuen, wenn mein Beitrag stehen bleibt.
MfG
Andre
Als ich diese Aktion im Fernsehen gesehen habe, habe ich nur gedacht: Was für ein Schwachsinn! Da werden aus billigen Plastikteilen Rampen gebaut, die viele Rollstühle entweder gar nicht tragen können. Oder die Rampen sind zu steil, so dass hilfsbereite Mitmenschen die Rollstuhlfahrer nach oben schieben müssen. Es muss ein Gesetz her, dass gewerbliche Bauten (inkl. dem Einzelhandel) barrierefreien Einlass gewähren. Zusätzlich zu den Rollis gibt es (wegen der demografischen Entwicklung) auch immer mehr Menschen, die einen Rollator verwenden müssen. So manche LEGO-Rampe kann auch nicht mit dem Rollator bestiegen werden.
Schade, dass sich die Gewerbetreibenden mit einer so billigen Idee der Verantwortung entziehen wollen.
Ich selber bin nicht auf ein Hilfsmittel angewiesen, aber in meiner Stadt (Stade, Niedersachsen) würde ich als Rollstuhlfahrer nicht leben wollen. Totale Katastrophe. Nur die Ämter, große Supermärkte und einige wenige Ärzte sind mit einem Hilfsmittel zu besuchen. Ich habe auch keine Familienmitglieder, die diese Probleme haben. Aber ich gehe eben nicht blind durch die Gegend!
Manchmal ist es auch egal wie und ob man hilft. Irgendwer hat eh wieder was zu meckern. Ich mag Kritik, ich mag Vorschläge, aber ich gebe nichts auf „ach wie toll ich bin und wie dumm doch alle anderen…“
Anstatt den Willen zu loben und Tipps oder Hinweise zu geben, nur direkt wieder mit der Keule drauf. Weiter so: So werden wir sicher bald alle Barrieren beseitigen.
Rita Ebel, die mit ihrem Team die Rampen baut und hauptsächlich dafür in der Öffentlichkeit steht, ist selbst Rollstuhlfahrerin. Und dann heißt es, die Betroffenen werden nicht gefragt? Aaaalles klar….
Tachchen Raul, ich stimme Dir voll und ganz zu. Leider ist vielerorts behindertengerecht nicht gleich barrierefrei. Wobei ich glaube, in Berlin noch Glück zu haben und ich mich im Rollstuhl relativ gut bewegen kann, allerdings stößt man auch immer wieder an seine Grenzen. Auch zum Thema Planungen bei Um- und Neubauten, ist es ja meistens so, dass weniger die Betroffenen befragt werden, ob manche Dinge wirklich Sinn haben, Hauptsache es sieht gut aus…
Grüße ulli
Auch ich denke, dass so etwas wie Legorampen mehr ein Scherz als nützlich sind. Die Behinderung fängt doch schon bei den Bordsteinen der Straßen an, wann sind die mal so flach, dass ein einfaches Hinüberkommen möglich ist. Dann wäre da das Kopfsteinpflaster etc.
Worüber ich mit auch immer wundere ist, wenn in Toiletten, die auch für Behinderte zugänglich sind, das Klopapier so weit weg hängt, dass eine akrobatische Leistung auch für Nichtbehinderte notwendig ist.
Ich bin nicht behindert, fahre aber täglich einem alten Menschen der im Rolli sitzt spazieren und leide mit an all den Hindernissen, die sich uns in den Weg stellen und einschränken.
An der Fussgängerampel am Südstern sind immer noch nicht die Bordsteine abgesenkt. Stattdessen wird seit Jahren ständig die Bergmannstrasse mit Millionenaufwand umgebaut, ohne dass eine befriedigende Lösung dabei herauskommt. Man fragt sich wirklich, womit sich die Verantwortlichen beschäftigen.
Okay, jeder hat das Recht sich über etwas aufzuregen und seine Meinung zu sagen und darüber einen Artikel zu verfassen. Aber der Zwang dazu besteht nicht. Ich sehe das hier Beschriebene als Einzelschicksal. Ich, als Person, die nicht im Rollstuhl sitze, finde z.B. Golfplätze nervig. Darum nutze ich sie nicht, aber ich verfasse keine Artikel dazu, obwohl as aus Gründen der Umwelt vielleicht nötig wäre.
Ein einzelner beklagt sich über das Vorhandensein von Legorampen. Andere finden die vermutlich toll. Es besteht kein Zwang zu Legorampen. Also einfach ignorieren… So ist die Aussage: „Alle sind zu blöd, mir zu helfen.“ Das ist arrogant. So wird privaten Initiativen die Botschaft vermittelt, dass ihre Hilfe nicht gewollt ist und Politiker hören nur das, was sie hören wollen. Der Artikel schädigt womöglich das Image der Rollstuhlfahrer*innen, wenn vergessen wird, dass nurein Einzelner Kritik ausübt.
MoinMoin
Also….
Ich bin ein Superfan von entsprechenden Initiativen, wenn sie gut umgesetzt werden. Auch diese Idee hat eigentlich Was !
Nun muss ich ein wenig ausholen………
Ich bin ein sogenannter “ AFOL . Das ist nichts schlimmes, aber ansteckend 🙂
Auf neudeutsch „Adult Fan Of Lego “ oder Eben auch MOC er ( My Own Creation ) Zusammne gefasst : ich wuete mit Lego und Bau Sachen die selbst Lego nicht kennt 🙂
zurück zum Thema:
Nun kommt das böse Aber !
ich fände es auch besser, wenn man Legos ( Oder allgemein Klemmbausteine einsetzt entsprechend ihrer Bestimmung udn da vielleicht gutes mit tut .
Gegen die Rampen sprechen in meinen Augen 2-3 kleinere Argumente
Legos sind von sich aus NICHT UV-FEST !
“ Echte Legos “ sind leider immer mehr auch gebraucht zu Spekulationsobjekte geworden Und solche Aktionen treiben die Preise hoch. Was vor allem die echten Fans stoert.
den “ Spekulanten in die Hand spielt.
Ich weis das es “ Roller “ gibt die sich bei den Gedanken unwohl fühlen ( Zweifel an standfestigkeit , ob berechtigt oder nicht )
Ich kritisiere solche eigentlich Super ideen nie ohne Alternative.
Was ich jetzt schreiben gilt NICHT nur für orginal Legos sondern für kompatible Bausteine gesamt !
Steine sammeln, ggfs reinigen und entsprechenden Einrichtungen KOSTENLOS ( Ich hoffe Spender fuer versandkosten usw finden sich ) UND die weiter gabe zu einem moderaten Preis an Legofans . Mit den einahmen eben den Rest zb Versand gggfs auch in lohnenden situationen auch ankauf gebraucht gegen Anerkennungspreis.
Das würde meiner meinung nach wesentlich mehr fuer Gehandicapte bringen. Und man macht noch andere ( vorzugs weise kindern aus sozialschwachen situationen nebenbei glücklich.
das ganze ist einen 3 grubel- Abende Idee, bitte bei Kritik zu beruecksichtigen
Charlie
Stimme zu, aber auchnervig ist, dass man einzeln auswählen muss, womit man elektronisch genervt werden soll. Es sollte ein Grundrecht sein, frei kommentieren zu können, ohne danach belästigt zu werden. Speziell hier!
Die Selbsthilfe Körperbehinderter GÖ hat in den vergangenen zwei Jahren zwei LEGO-Rampen auf den Weg gebracht, wir haben die Lager mit Steinen voll, nehmen aber langsam wieder Abstand so etwas zu bauen, da der zeitliche Aufwand enorm und die Dinger auch ziemlich schwer sind. Also eher unpraktisch für den Alltagsgebrauch.
Explizit haben unsere Mitglieder selbst ein solches Projekt eingefordert und ich glaube, dass vielfach Menschen mit Behinderung selbst in D die Initiative dazu ergriffen haben.
Wir sind aber zu dem Ergebnis gekommen, dass die mediale Aufmerksamkeit, die die einzelne Rampe in der Presse bekommt, durchaus zum Appell, Barrierefreiheit herzustellen, genutzt werden kann. es hilft ja nichts, zwar „moralisch“ auf der richtigen Seite zu stehen, aber keine Plattform zu bekommen. Daher nutzen wir Lego-Rampen in kleinen strategischen Dosen für das Ziel der Öffentlichkeitsarbeit.
Solange die Gesellschaft nicht gescheit aus dem Quark kommt, bleibt Menschen mit Behinderung oft nur die Hilfe zur Selbsthilfe. Besser als LEGO eignet sich da beispielsweise der Ansatz von http://rampen-to-go.de/
Hallo Raul,
ohne Deinem Artikel wäre ich gar nicht auf das Thema gestoßen, gut so.
Andererseits ist das doch eine Initiative, die für das Erste begrüßt werden soll, einfach zufrieden sein. Denn Farben beleben den Alltag. Und Kinder lieben Farben, nicht alle, aber viele.
Natürlich können sie Legotsteine andersweitig eingesetzt werden, nur her damit.
Das ist mal ein toller Anfang, vielleicht wird mehr draus, andere Lösungen für andere Projekte.
Ich bitte dich nur, damit zufrieden zu sein und weiter sehen, was getan werden kann.
Hallo Raul,
schön, dass es Menschen wie Dich gibt, die sich für behinderte und benachteiligte Menschen, für Tiere, für die Umwelt usw. usw. stark machen, Artikel schreiben und damit anderen Mut machen, durch zielgerichtete Aktionen vielleicht doch etwas zur Besserung der bestehenden Zustände beizutragen.
Aber… muss es denn wirklich in dieser abartigen, perversen, vollidiotischen „Gendersprache“ sein???
In dieser bescheuerten Schrägstrich – Sternchen – Unterstrich – Doppelpunkt – Schreib – und Sprechweiseweise???
Ich konnte nur deshalb den sicher sehr interessanten Artikel nicht zu Ende lesen.
Ich breche auch Gespräche ab, wenn mein Gegenüber in dieser abartigen Weise versucht mit mir zu kommunizieren.
Mein Gott… verdammt noch mal… was habt Ihr nur aus unserer schönen, früher für alle so gut verständlichen Sprache gemacht???
Mit freundlichen Grüßen Dietrich
Einfach mal dankbar sein kommt wohl nicht in Frage. Wir haben andere Probleme als Barrierefreiheit.
Lieber Raul Krauthausen,
vielen Dank für diesen tollen Artikel. Ich sehe hier ein Muster, das sich in viele Themen in unserer inzwischen ziemlich zerrissenen Gesellschaft wiederfindet. Menschen mit Profilneurose gründen irgendeine Initiative, stellen sich auf die Bühne, fordern „irgendwas“ für „irgendwen“, posten auf allen Kanälen und werden so zu Aktivisten. Haben Sie genug Aufmerksamkeit erklären jeden, der sich nicht anschließt, oder andere Lösungsvorschläge hat für doof. Leider bringt das wenig, denn wer etwas bewegen will, macht das anders.
Egal, ob Klimaschutz, Geschlechter-Gerechtigkeit oder Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen: Die Menschen, die sich hier sachlich und uneigennützig einbringen, haben dafür keinen Insta-Kanal.
Also: Dranbleiben, unbequem bleiben und gerne auch mal denjenigen unbequeme Fragen stellen, die vorgeben, sich zu engagieren.
Ihr,
Christian Nikolai
Nur ein völlig nebensächlicher Gedanke von mir:
Auch wenn sicher jeder weiß, was mit Legosteinen gemeint ist, Klemmbausteine die nicht von der Firma LEGO™ stammen, dürfen auch nicht als Lego bezeichnet werden. Die Firma LEGO™ ist da sehr sehr empfindlich >:D Irre aber wahr.
Ebenfalls als Rampen-Angewiesener (GdB 100, aG) kann ich dem Beitrag und Ansichten 100% zustimmen.
Lego und Kork für die 3. Welt und Behinderte?
Nichts gegen Unterstützungsaktionen für die ärmeren Länder, im Gegenteil!
Aber in einem wohlhabenen Land und Land der Ingenieure, in dem es auch die (professionelle) Lösungen gibt, mit Legosteinsammlungen die Bedürfnisse von Betroffenen sicher und würdevoll zu lösen? Ähm … NEIN!
Ich schreibe das so direkt und abgeklärt, weil ich seit gut 2 Jahren in einer Rampenbedarfssituation Ping-Pong- Ball zwischen Landkreis und Stadt bin und das obwohl ICH der Gesellschaft mit meinem Know-How ehrenamtlich etwas gebe. 🙁
Die Problematiken sind mir wohlbekannt. Nachdem ICH aber am Ende die Lösung präsentiert habe, wirken nicht nur alle Begründungen „warum eine Rampe nicht realisierbar ist“ als Ausrede!
In einer anderen Bedarfssituation bin ich schon jahrelang Ping-Pong-Ball zwischen Krankenkasse und Landkreis.
Inklusion und Barrierefreiheit ist nicht mehr als ein Ettikett, was sich öffentliche Stellen geben wollen, weil es opportun erscheint. Und solange es nicht zu konkret wird funktioniert das ja auch ganz gut.
Mir als Rollifahrer bieten die „Noppen“ zuviel Widerstand, sodass ich mich hochschieben lassen müsste. Außerdem müssen die Läden etc. am Ende der „Rampen“ – besser Auffahrten, denn an Rampen haben Deutsche Menschen selektiert und später vernichtet, z.B. die jüdische Rampe des KZs Auschwitz – für mich z.B. genügend breite Gänge auch benutzbar sein.
https://youtu.be/jt3uk0f7WSU
Sie haben etwas nicht verstanden. Nur „Bitten“ nur „Dankbarkeit“, wir möchten selbstbestimmt leben. Einfach gleich Barrierefreiheit berücksichtigen und schon geht es miteinander.
Ich stimme Dir im Grundsatz zu. Leider habe ich den Eindruck, dass genau diese Aktion die Deutschland angemessene Methode ist, um überhaupt etwas voranzubringen. Deutschland ist in Sachen Barrierefreiheit im europäischen Vergleich sehr zurück. Mein zynischer Lieblingswitz ist, dass Deutschlands Eisenbahn zusammen mit der von Island als letzte in Europa barrierefrei wird. Der Witz: Island hat keine Eisenbahn, wird aber wohl irgendwann eine bauen, wenn durch den Klimawandel viel mehr Menschen dort siedeln.
In Deutschland sind die Autos „heilig“ und die persönlichen Freiheitsrechte der Starken. Und die bürokratische Perfektion, die aus jeder Verbesserung, die anderswo schnell und pragmatisch erledigt wird, ein Jahrhundert-Projekt macht. Und natürlich mag niemand Geld dafür ausgeben, einmal geschaffene Anlagen auch instand zu halten. Siehe Deutsche Bahn.
Die Schweiz und Skandinavien sind fast perfekt, und in vielen Ländern wie Italien ist man sehr erfindungsreich in pragmatischen Lösungen wie Rampen parallel zur Bordsteinkante, wenn der Bordstein zu hoch für eine angemessene normale Anrampung ist (gesehen 2014 in Bari). In Deutschland reicht es leider nur für Legosteine. ….
Hallo Raul!
Vielen Dank für Ihren Artikel.
Ich kann Ihnen nur zustimmen.
Bunt und fröhlich und Party – das macht unsere Gesellschaft aus. Das ist deren Kriterium, um Entscheidungen zu treffen.
Wenn bunt und fröhlich und Party nicht sind, macht es keinen Spaß und weckt unser Interesse nicht. Das, was sich so kindlich ausnimmt, ist Realität in Deutschland. Nicht nur, was den Rampenbau, d.h. die Integration behinderter Menschen in die Gesellschaft anbelangt. Ich erinnere da nur an diverse Fridays-for-Future-Aktionen, die mehr an Kinderbelustigung erinnern, als an eine ernstzunehmende Demonstration. Auch Hilfseinsätze in anderen Ländern müssen Spaß machen und das Abenteuer des Lebens sein, ebenso wie Umweltschutz, Klimaschutz, persönliche Abnehmdiäten, Schule (!), Partnerschaften … ansonsten ist es langweilig, öde … Spaß, Spaß, Spaß … Immer öfter komme ich mir so vor, als befände ich mich in einer Dauerveranstaltung des Kölner Karnevals.
Wenn also die Integration keinen Spaß macht, wird sie nicht betrieben? Wenn Menschenrechte keinen Spaß machen, werden sie getilgt? Wenn Ausgrenzung und Diskriminierung und Hetze stattdessen Spaß machen und sich dazu noch bunt anmalen lassen, sind sie unser?
Eine Gesellschaft, die keinen Standpunkt besitzt, droht ihre ethischen Grundlagen zu vergessen und in Extreme abzugleiten, wenn nicht gar in eine Bestialität, die sie als schon längst besiegt glaubte. Aber vielleicht ist das der Fehler? Sich seiner selbst zu sicher zu sein?
Viele Grüße
Susanne
Ja, irgendwie kann ich die Beiträge nachvollziehen. Wenn jemand einen Kratzer an seinem Auto oder einen Fleck an seiner Kleidung bemängelte, sagte meine Mutter nur: Ein Blinder wäre froh, er könnte es sehen. 1984 hatte ich einen schweren Unfall überlebt. Meine geistige Schwerbehinderung wurde 50-60 Prozentig eingeschätzt, mein Kurzzeitgedächtnis wartet seit 38 Jahren nach Gehirnquetschung und Blutung auf Heilung. Ja, die Technik hilft mir ja schon gewaltig, dass ich solche Gedanken/Zeilen leserlich machen kann. Je mehr Passwörter und verschiedenste Bedienungen für alles Mögliche wie PC, Telefon und Auto benötigt werden, desto mehr stehe ich im Abseits. Glauben Sie mir, ich wäre froh wenn mir Legosteine helfen könnten. Wie sagte Bruno Gröning: Es gibt kein Unheilbar. https://www.youtube.com/watch?v=W5ja71KASPw
Körperliche Heilung habe ich schon bekommen.
Willi Nieberle
„Man sollte doch lieber einem Sachbearbeiter anfufen und diesem auf die Nerven gehen“ Das sagt mir eigentlich nur, dass Sie dies in Deutschland noch nicht versucht haben. Sie werden feststellen, dass Sie beim gefühlt dreißigsten Versuch vielleicht einen Menschen am anderen Ende der Leitung haben, wenn dieser Sie verbindet und sich gerade ein gutes Gefühl einstellt, fliegen Sie wieder aus der Leitung. Und dsollten Sie es in einigen Monaten schaffen, ihr Anliegen tatsächlich vorzutragen, können Sie das Spiel im nächsten und übernächsten Jahr von vorne beginnen. Das ist Deutschland! Da stören mich ein paar bunte Rampen, wenn sie denn die Funktion erfüllen, am wenigsten.
Ich wohne an der S-Bahn-Strecke der S9 in NRW. Dort wurden vor etwa 20 Jahren die Bahnsteige aufwändig angepaßt, um die Züge barriere-frei erreichen zu können. Dann wechselte vor ein paar Jahren der Anbieter für die Züge, seither müssen wir in die Bahn hineinspringen oder aus ihr herausklettern. Barrierefrei ist das nicht. Ich stelle mir jetzt eine Lego-Rampe in den Zügen vor: Bunt und – rutschig? Ich unterstütze sehr Ihr Anliegen, dass Barrierefreiheit zu einem Muß bei allen öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln werden muß, ohne dass dafür Alibi-Veranstaltungen nötig sind. Theodor König, Velbert-Langenberg
LEGO 100 x gemischte 2×4 = 25 Euro
Verkauft lieber die alten Steine und spendet das Geld!
Es gibt funktionierende, professionelle Lösungen, die günstiger sind.
@ Angelika Perlet
Das ist mein Punkt! Selbst mit starker Unterstützung ist das – zumindest in meinem Fall nicht möglich.
Na klar, Legorampen sind da ganz nett. „Das“ ist aber keine Gesellschaft in der ich leben will.
Das „Mindset der Gesellschaft“ wird durch Politik und Industrie vorgelebt. Auch wenn ich zu meinen Lebzeiten hier kein echtes und ehrliches Umdenken erwarte, so habe ich doch die Hoffnung, dass es irgendwann passiert.
Hallo in die Runde,
als ich von den Klemmbaustein-Rampen zum ersten Mal las, war ich gar nicht begeistert. Klar finde ich super, dass auf diese Weise der Mißstand publik gemacht wird. Deutschland ist bei weitem noch nicht barrierefrei. Aber Lego ist Spielzeug und Rampen lassen sich aus anderen Materialien viel günstiger und sicherer bauen, die man auch gerne ganz bunt gestalten kann.
Und: es gibt so viele arme Kinder, die sich über Lego freuen würden, weil Lego auch einfach teuer und inzwischen zum Spekulationsobjekt geworden ist.
Hallo Raul,
ich geb dir in deiner Argumentation völlig recht.
Ich könnte mir aber trotzdem vorstellen, dass da , wo einmal Barrierefreiheit besteht, sie auch nicht mehr zurückgenommen wird:
Die Lego-Rampe ist da, ist sichtbar, wird benutzt, ist irgendwann allen an dieser lokalen Stelle bekannt, viele kennen irgenwen, der es für sich selbst oder andere schonmal brauchen konnte, und wenn das Material dann seinen Geist aufgibt, wird es im besten Fall durch eine professionelle Lösung ersetzt.
Gewöhnung durch Vorhandensein gewissermaßen.
Fehlende Barrierefreiheit ist ja auch ein Stück weit ein schlechter, gewohnter Alttag.
IdS würde der Zweck dann die (Lego-) Mittel heiligen.
LG !
Bei solchen Aktionen merkt man schnell das gut gemeint nicht unbedingt gut gemacht bedeutet.
Ich finde Legorampen einfach nur unpraktisch, dauerhaft liegen lassen kann man die nicht da sie für Fußgänger eine Gefahr darstellen. Mit Rollator und Gehilfen sind die auch nicht nutzbar, was bedeute das die nichts mit echter Barrierefreiheit zu tun haben. Barrierefreiheit bedeute halt nicht nur rollstuhlläufig, ich nutze einen Rollstuhl bin aber auch schon mal kurze Strecken zu Fuß unterwegs und da brauche ich wenn Rampen mit Handlauf und keine Stolperfallen. Relaistisch gesehen kann man zu Legorampen nur sagen viel Aufwand bei wenig Nutzen